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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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ihrer Wohnung. Wo sonst?«
    Das war die Frage, dachte Eve. »Falls Ihnen in Bezug auf Georgie oder die Tagebücher noch irgendetwas einfällt, setzen Sie sich mit mir in Verbindung.«
    »Egal um welche Uhrzeit, Lieutenant Sugar. Sie können sich auf mich verlassen.«
    »Das tue ich.« Lachend brach sie die Verbindung ab.
    Die Sonne war gerade im Untergehen begriffen, als sie Roarkes Haus erreichte. Doch immer noch war sie im Dienst. Der Gefallen, um den sie ihn bitten würde, machte ihr bereits den ganzen Tag zu schaffen. Sie hatte sich dazu entschieden, den Gedanken wieder verworfen und ständig hin und her geschwankt, bis sie sich selbst ob ihres Wankelmutes nicht mehr hatte ausstehen können.
    Am Ende hatte sie ihr Büro zum ersten Mal seit Monaten genau bei Schichtende verlassen. Angesichts der weniger als bescheidenen Fortschritte, die sie erzielt hatte, hätte sie kaum überhaupt dort sein müssen.
    Feeney war auf seiner Suche nach dem zweiten Schließfach in einer Sackgasse gelandet und hatte ihr unverhohlen widerwillig die von ihr gewünschte Liste der Waffen sammelnden Kollegen ausgehändigt, die sie zu gegebener Zeit genauer unter die Lupe nehmen würde.
    Mit einem gewissen Bedauern dachte sie daran, dass sie Roarke benutzen würde.
    Summerset öffnete die Tür und bedachte sie mit dem üblichen herablassenden Blick. »Sie kommen früher als erwartet, Lieutenant.«
    »Wenn er noch nicht da ist, kann ich warten.«
    »Er ist in der Bibliothek.«
    »Die sich wo befindet?«
    Summerset gestattete sich ein kaum hörbares Schnauben. Hätte Roarke ihm nicht befohlen, die Frau sofort hereinzuführen, hätte er sie erst mal in irgendeinem kleinen, schlecht beleuchteten Zimmer abgesetzt. »Hier entlang, bitte.«
    »Was genau stört Sie derart an mir, Summerset?«
    Mit kerzengeradem Rücken führte er sie durch den breiten Flur. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden, Lieutenant. Die Bibliothek«, verkündete er in betont unterwürfigem Ton und öffnete die Tür.
    Nie zuvor in ihrem Leben hatte sie derart viele Bücher an einem Ort gesehen, und sie hätte nicht gedacht, dass es außerhalb eines Museums überhaupt irgendwo eine derartige Menge gedruckten Schrifttums gab. Sämtliche Wände standen voll gefüllter Regale, sodass der zweigeschossige Raum regelrecht nach Büchern roch.
    In der unteren Etage saß Roarke, in einer Hand ein Buch, im Schoß ihre Katze, bequem auf einem Sofa aus sicher echtem Leder.
    »Eve. Du kommst früh.« Er legte das Buch zur Seite und nahm die Katze, als er aufstand, zärtlich in den Arm.
    »Himmel, Roarke, woher hast du nur all diese Wälzer?«
    »Die Bücher?« Sein Blick schweifte durch den Raum. Das Licht des Feuers aus dem steinernen Kamin erhellte flackernd unzählige bunte Buchrücken. »Sie sind eins meiner Hobbys. Liest du nicht gern?«
    »Doch, hin und wieder schon. Aber Disketten sind so viel praktischer.«
    »Und so viel weniger ästhetisch.« Er kraulte der Katze den Nacken, woraufhin diese wohlig schnurrte. »Du darfst dir gern, was auch immer du möchtest, ausleihen.«
    »Ich glaube, lieber nicht.«
    »Wie wäre es mit einem Drink?«
    »Etwas zu trinken könnte ich vertragen.«
    Sein Tele-Link begann zu blinken. »Das ist der Anruf, auf den ich schon gewartet habe. Warum holst du uns beiden nicht jedem ein Glas von dem Wein, der drüben auf dem Tisch steht?«
    »Sicher.« Sie nahm ihm die Katze ab und ging hinüber an den Tisch. Da sie sein Gespräch am liebsten belauscht hätte, zwang sie sich, möglichst weit von der Stelle entfernt, an der er saß und etwas murmelte, zu warten.
    Auf diese Weise bekam sie Gelegenheit, die Bücher anzugucken. Einige der Titel waren ihr bekannt. Selbst an den schlechten öffentlichen Schulen, die sie besucht hatte, hatten Steinbeck und Chaucer, Shakespeare und Dickens ebenso wie King, Grisham, Morrison und Grafton zum Lehrplan gehört.
    Doch es gab Dutzende, vielleicht Hunderte von Namen, von denen sie noch nie auch nur gehört hatte. Sie fragte sich, ob es wohl einen Menschen gäbe, der tatsächlich derart viele Bücher las.
    »Tut mir Leid«, sagte er nach Beendigung seines Gesprächs. »Die Angelegenheit konnte nicht warten.«
    »Kein Problem.«
    Er nahm den ihm von ihr eingeschenkten Wein. »Die Katze scheint inzwischen regelrecht an dir zu hängen.«
    »Ich glaube nicht, dass sie wirklich an einem Menschen hängt.« Trotzdem musste Eve zugeben, dass sie es genoss, wenn sich das Tier unter ihren streichelnden Händen aalte. »Ich weiß

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