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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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etwas schuldig.«
    Ihre Dankbarkeit hielt, bis sie am Terminal ankam und entdeckte, dass Roarke sie dort erwartete.
    »Ich habe keine Zeit zum Reden«, erklärte sie mit barscher Stimme, während ihre langen Beine hastig die Distanz vom Gate zum Fahrstuhl überwanden.
    »Dann reden wir einfach während des Fluges.«
    »Du kommst nicht mit. Das hier ist eine offizielle – «
    »Das hier ist mein Flugzeug, Lieutenant«, unterbrach er sie gelassen, während sich die Türen des Fahrstuhls hinter ihnen schlossen.
    »Kannst du nicht mal irgendetwas tun, ohne dafür gleich eine Gegenleistung zu verlangen?«
    »Doch. Aber nicht ausgerechnet jetzt.« Die Einstiegsluke wurde geöffnet, und die Stewardess nahm sie höflich in Empfang.
    »Willkommen an Bord, Sir, Lieutenant. Darf ich Ihnen vielleicht eine Erfrischung anbieten?«
    »Nein, danke. Sagen Sie dem Piloten, dass er starten soll, sobald er die Erlaubnis dazu bekommen kann.« Roarke setzte sich in einen Sessel, während Eve immer noch kochend mitten im Gang verharrte. »Wir können nicht eher starten, als bis du auf deinem Platz sitzt und dich angegurtet hast.«
    »Ich dachte, du wolltest nach Irland.« Sie konnte ebenso gut im Sitzen mit ihm streiten.
    »Anders als dein Anliegen ist mein Irland-Flug nicht weiter wichtig. Eve, bevor du mir die Ohren anlegst, lass mich dir erklären, wie die Sache für mich aussieht. Du fliegst überstürzt nach Virginia. Das lässt mich darauf schließen, dass es um den Fall DeBlass geht und dass du irgendwelche neuen Informationen hast. Beth und Richard sind enge Freunde von mir. Ich habe nicht viele enge Freunde. Ebenso wenig wie du. Jetzt sieh die Sache mal andersherum. Was würdest du an meiner Stelle machen?«
    Sie trommelte mit den Fingern auf der Armlehne ihres Sessels, als das Flugzeug auf die Startbahn zu rollen begann. »Ich darf die Sache nicht persönlich nehmen.«
    »Du nicht. Ich hingegen schon. Gerade, als ich das Flugzeug bestellte, rief Beth mich nämlich an und bat mich, zu ihnen zu kommen.«
    »Warum?«
    »Das hat sie nicht gesagt. Aber das war auch nicht nötig – es reichte, dass sie mich darum bat.«
    Loyalität war ein Wesenszug, gegen den Eve nur schwer etwas einwenden konnte. »Ich kann dich nicht darin hindern, zu ihnen zu fliegen, aber ich warne dich davor, dich in meine Arbeit einzumischen.«
    »Eine Arbeit, die heute Morgen, nachdem den Medien von unbekannter Seite gewisse Informationen zugespielt worden sind, ganz sicher ziemlich aufregend gewesen ist.«
    Sie atmete zischend aus. Es gab doch kaum ein schöneres Gefühl, als mit dem Rücken zur Wand zu stehen, dachte sie erbost. »Für deine Hilfe bin ich dir auch wirklich dankbar.«
    »Dankbar genug, um mir zu erzählen, was bei der Sache herausgekommen ist?«
    »Ich nehme an, spätestens heute Abend wird die Öffentlichkeit sowieso davon erfahren.« Sie bewegte rastlos ihre Schultern, starrte aus dem Fenster und wünschte sich, sie flögen schneller. »Simpson wird versuchen, die ganze Sache seinen Steuerberatern in die Schuhe zu schieben. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass er damit durchkommt. Die Finanzbehörden werden ihn ganz sicher wegen Steuerhinterziehung drankriegen. Ich nehme an, sie werden auch herausfinden, woher er das Geld hatte. In Anbetracht von Simpsons wenig ausgeprägtem Einfallsreichtum wette ich, dass er ganz einfach stinknormale Schmier- oder Bestechungsgelder auf dem Konto angesammelt hat.«
    »Und die Erpressung?«
    »Oh, er hat ihr wirklich Geld gegeben. Das hat er gestanden, bevor sein Anwalt ihn daran hindern konnte. Und er wird dabei bleiben, wenn er erst kapiert hat, dass die Bezahlung einer Erpresserin wesentlich weniger heikel ist als der Vorwurf der Beihilfe zum Mord.«
    Sie zog ihr Handy aus der Tasche und verlangte Feeney.
    »Ja, Dallas?«
    »Hast du sie gefunden?«
    Feeney hielt einen kleinen Kasten weit genug in die Höhe, dass sie ihn auf ihrem winzigen Bildschirm sehen konnte. »Alle sorgsam beschriftet und mit Datum versehen. Die Aufzeichnungen betreffen einen Zeitraum von beinahe zwanzig Jahren.«
    »Fang mit dem letzten Eintrag an und arbeite dich dann zurück. Ich müsste in ungefähr zwanzig Minuten am Ziel sein. Ich werde dich sobald wie möglich kontaktieren, um dir einen Zwischenbericht zu geben.«
    »He, Lieutenant Sugar.« Strahlend schob sich Charles ins Bild. »Wie habe ich das gemacht?«
    »Wirklich gut. Danke. Und jetzt vergessen Sie das Schließfach, die Tagebücher, alles, bis ich etwas

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