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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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von sechsundneunzig Komma drei von hundert zu.
    »Aufteilen des Bildschirms«, wies sie den Kasten an. »Opfer eins und zwei, noch einmal von vorne.«
    Sharons arrogantes Lächeln, Lolas unbedarftes Schmollen. Beide Frauen blickten in Richtung des hinter der Kamera stehenden Mannes. Beide sagten etwas zu ihm.
    »Anhalten«, sagte Eve so leise, dass nur die scharfen Ohren des Computers sie verstehen konnten. »O Gott, was ist denn das?«
    Es war eine Kleinigkeit, eine beinahe unmerkliche Kleinigkeit, die man, wenn man sich auf die Brutalität der Morde konzentrierte, sehr leicht übersah. Aber jetzt sah sie es doch, erst durch Sharons und dann durch Lolas Augen.
    Lolas Blick war höher gerichtet.
    Es mochte an der unterschiedlichen Höhe der beiden Betten liegen, sagte sich Eve, während sie gleichzeitig das Bild von Georgie neben die beiden anderen auf den Monitor befahl. Jede der Frauen hatte den Kopf in den Nacken gelegt. Schließlich hockten sie alle auf dem Bett, während er wahrscheinlich stand. Aber die Stelle, der Punkt, auf den die Frauen blickten… nur Sharon schien woanders hinzusehen.
    Ohne die Augen vom Bildschirm abzuwenden, rief sie bei Dr. Mira an.
    »Es ist mir egal, was sie gerade macht«, schnauzte sie die Drohne hinter dem Empfangstisch an. »Es ist dringend.«
    Immer noch schnaubend vernahm sie die hirnlose, süßliche Musik, die die Anrufer in der Warteschleife berieselte.
    »Eine Frage«, sagte sie, sobald sie Mira in der Leitung hatte.
    »Ja, Lieutenant.«
    »Ist es möglich, dass wir es mit zwei Killern zu tun haben?«
    »Sie denken an einen so genannten Trittbrettfahrer? Das halte ich angesichts der Tatsache, dass die Vorgehensweise des Mörders geheim gehalten wurde, für eher unwahrscheinlich.«
    »Mit der Geheimhaltung ist es in diesen Fällen nicht allzu weit her. Ich habe Veränderungen im Verhaltensmuster entdeckt. Beinahe unmerklich, aber eindeutig.« Ungeduldig erklärte sie, was ihr aufgefallen war. »Nun zu meiner Theorie, Doktor. Der erste Mord wurde von jemandem begangen, der Sharon sehr gut kannte, von jemandem, der zwar die Tat aus einem Impuls heraus beging, dann aber genug Selbstbeherrschung hatte, um seine Spuren zu verwischen. Die nächsten beiden Morde sind Spiegelbilder des ersten Verbrechens, allerdings verfeinert, genauestens durchdacht, begangen von jemand Kaltem, Berechnendem, der keinerlei Beziehung zu seinen Opfern hatte. Und, verdammt, er ist ein Stückchen größer.«
    »Das ist eine durchaus plausible Theorie, Lieutenant. Tut mir Leid, aber ebenso wahrscheinlich oder sogar wahrscheinlicher ist es, dass alle drei Morde von einem Mann begangen wurden, der von Tat zu Tat nüchterner, berechnender vorgeht. Meiner Meinung als Psychologin zufolge hätte niemand, der nicht bei dem ersten Verbrechen anwesend war, die Vorgehensweise des Täters beim zweiten Mord derart genau kopieren können.«
    Ihr Computer hatte ihre Theorie ebenfalls mit einem Wahrscheinlichkeitsquotienten von achtundvierzig Komma fünf verworfen. »Okay, danke.« Ernüchtert klinkte sie sich aus. Es war dämlich, Enttäuschung zu empfinden, sagte sie sich erbost. Wie viel schlimmer wäre es schließlich, zwei Männer zu jagen anstatt einem?
    Abermals summte ihr Tele-Link, und mit vor Verärgerung gebleckten Zähnen drückte sie auf den Knopf. »Dallas. Was ist?«
    »He, Lieutenant Sugar, man könnte beinahe glauben, ich wäre Ihnen vollkommen egal.«
    »Ich habe keine Zeit für irgendwelche Spielchen, Charles.«
    »He, gehen Sie nicht gleich wieder aus der Leitung. Ich habe was für Sie.«
    »Und auch nicht für irgendwelche lahmen Anspielungen – «
    »Nein, wirklich. Junge, da flirtet man ein-, zweimal mit einer Frau und schon nimmt sie einen nicht mehr ernst.« Er verzog schmerzlich sein makelloses Gesicht. »Sie haben mich gebeten anzurufen, falls mir noch irgendetwas einfällt, oder etwa nicht?«
    »Doch.« Nur nicht die Geduld verlieren, warnte sie sich. »Also, was ist Ihnen eingefallen?«
    »Ihre Bemerkung zu den Tagebüchern hat mich ins Grübeln gebracht. Sie wissen, dass ich gesagt habe, Sharon hätte immer alles haargenau notiert. Da Sie nach den Tagebüchern suchen, gehe ich mal davon aus, dass sie nicht in ihrer Wohnung waren.«
    »Sie hätten Detektiv werden sollen.«
    »Mir gefällt meine Arbeit. Tja, ich habe angefangen, mich zu fragen, wo sie sie wohl untergebracht haben könnte. Und dabei fiel mir ihr Schließfach wieder ein.«
    »Das haben wir schon überprüft. Trotzdem vielen

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