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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Raum.
    »Tut mir Leid, dass ich Sie habe warten lassen«, setzte Roarke an, ehe er plötzlich die Augen zusammenkniff und Eve genauer ansah.
    »Kein Problem«, erklärte Eve, als er auf sie zutrat. »Es war bloß… He-«
    Sie zuckte zusammen, als er ihr Kinn umfasste, doch statt von ihr abzulassen, drehte er ihre linke Wange ein wenig mehr ins Licht. »Sie haben eine Prellung.« Seine Stimme klang eisig, und seine Augen waren reglos, als er sich die Verletzung ansah.
    Doch seine Finger waren angespannt und warm, und irgendetwas in ihrem Inneren zog sich unter der Berührung zusammen. »Eine kleine Keilerei um einen Schokoriegel«, erklärte sie und zuckte mit den Schultern.
    Er blickte ihr in die Augen, eine Sekunde länger, als ihr angenehm gewesen wäre. »Und wer hat gewonnen?«
    »Ich. Es ist ein grundlegender Fehler, wenn man versucht, mich vom Essen abzuhalten.«
    »Das werde ich mir merken.« Er ließ von ihr ab und vergrub die Hand, mit der er sie berührt hatte, in der Tasche seiner Jacke. Denn am liebsten hätte er sie noch einmal berührt. Es machte ihm Sorgen, wie gerne er die Prellung, die ihre Wange verunzierte, fortgestreichelt hätte. »Ich denke, die Menüfolge des heutigen Abends wird Ihnen zusagen.«
    »Menüfolge? Ich bin nicht zum Essen hergekommen. Ich bin hier, um mir Ihre Waffensammlung anzusehen.«
    »Sie werden beides tun.« Er drehte sich um, als Summerset ein Tablett mit einer geöffneten Weinflasche und zwei Kristallgläsern hereinbrachte.
    »Der Neunundvierziger, Sir.«
    »Danke. Ich schenke uns selbst ein.« Während er den Wein in der Farbe reifen Weizens in die beiden Gläser füllte, wandte er sich wieder an Eve. »Ich dachte, dass dieser Jahrgang zu Ihnen passt. Was er an Subtilität vermissen lässt…«, er reichte ihr ein Glas, »macht er durch Sinnlichkeit wieder wett.« Er stieß mit ihr an und beobachtete, wie sie vorsichtig an dem edlen Tropfen nippte.
    Gott, was für ein Gesicht. All diese Ecken und Kanten, all diese Ausdrücke, all diese Gefühle, all diese Beherrschtheit. Augenblicklich kämpfte sie gegen die Überraschung und gegen das Vergnügen, das der Geschmack des Weines ihr bereitete. Er freute sich bereits auf den Moment, in dem er sie persönlich kosten dürfen würde.
    »Und, sagt er Ihnen zu?«
    »Er ist gut.« Er war wie flüssiges Gold.
    »Das freut mich. Mit dem Montart habe ich mich zum ersten Mal im Weingeschäft versucht. Sollen wir uns vielleicht setzen und das Feuer genießen?«
    Es war ein verführerischer Gedanke. Sie konnte sich beinahe vor sich sehen, wie sie in einem der tiefen Sessel saß, die Beine in Richtung der duftenden Wärme ausgestreckt, und im diamantenen Licht der Lampen an ihrem Wein nippte.
    »Das hier ist kein Höflichkeitsbesuch, Roarke. Ich bin hier in einem Mordfall.«
    »Dann können Sie mich ja während des Dinners befragen.« Er nahm ihren Arm und zog eine seiner Brauen in die Höhe, als sie starr wurde. »Ich hätte gedacht, eine Frau, die sich eines Schokoriegels wegen schlägt, wüsste ein fünf Zentimeter dickes, leicht angebratenes Filetsteak zu schätzen.«
    »Steak?« Beinahe wäre ihr der Geifer aus den Mundwinkeln gelaufen. »Ein echtes Steak, von einer echten Kuh?«
    Ein Lächeln umspielte seinen Mund. »Soeben aus Montana eingeflogen. Das Steak, nicht die Kuh.« Als sie immer noch zögerte, legte er den Kopf auf die Seite und blickte sie an. »Also bitte, Lieutenant, ich bezweifle, dass ein Stückchen Fleisch Ihre beachtlichen detektivischen Fähigkeiten derart beeinträchtigt.«
    »Erst gestern hat jemand versucht, mich zu bestechen«, murmelte sie und dachte dabei an Charles Monroe in seinem Seidenmorgenmantel.
    »Womit?«
    »Mit etwas wesentlich weniger Interessantem als einem Steak.« Sie bedachte ihn mit einem ruhigen Blick. »Aber falls die Indizien in Ihre Richtung weisen, werde ich Sie trotzdem zur Strecke bringen, Roarke.«
    »Etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Dann lassen Sie uns also essen.«
    Er führte sie ins Speisezimmer. Wieder fiel aus einem Kristall-Leuchter weiches Licht auf einen schimmernden Holzboden, wieder flackerte in einem, dieses Mal aus rosafarbenem Marmor gehauenen Kamin ein Feuer, während eine Frau in einem schwarzen Anzug ihnen als Vorspeise Shrimps in Sahnesauce servierte und ihre Weingläser neu füllte.
    Eve, die nur selten einen Gedanken auf ihr Aussehen verwandte, wünschte, sie hätte etwas Passenderes gewählt als ihr Sweatshirt und ihre alten Jeans.
    »Also, wie sind

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