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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Mann und auch vor Eve in sich selbst zurück. »Was bleibt mir jetzt noch übrig, Lieutenant, als um Gerechtigkeit zu beten?«
    »Ich werde dafür sorgen, dass Sie Gerechtigkeit erfahren, Ms. Barrister.«
    Elizabeth schloss ihre Augen und schien sich an diese Aussage zu klammern. »Ich denke, dass Sie das tun werden. Bisher war ich mir nicht sicher, noch nicht mal, nachdem Roarke mich Ihretwegen angerufen hat.«
    »Er hat Sie angerufen – um über den Fall zu sprechen?«
    »Er hat angerufen, um zu fragen, wie es uns geht – und um mir zu sagen, dass Sie sicher früher oder später persönlich hier erscheinen würden.« Beinahe hätte sie gelächelt. »Er irrt sich so gut wie nie. Er hat gesagt, Sie wären kompetent, organisiert und mit dem Herzen bei der Sache. Und damit hatte er Recht. Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, mich selbst davon zu überzeugen und zu wissen, dass Sie die Leitung der Ermittlungen im Mord an meiner Tochter haben.«
    »Ms. Barrister.« Eve zögerte nur kurz, bevor sie zu dem Schluss kam, dass sie das Risiko eingehen musste. »Was, wenn ich Ihnen erklären würde, dass Roarke einer der Verdächtigen ist?«
    Elizabeth’ Augen wurden groß wie Untertassen, doch sofort hatte sie sich wieder in der Gewalt. »Ich würde sagen, dass Sie sich schrecklich irren.«
    »Weil Roarke nicht fähig ist zu morden?«
    »Nein, das würde ich nicht sagen.« Es war eine Erleichterung für Sharons Mutter, die Sache, wenn auch nur kurz, aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. »Aber unfähig zu einem derart sinnlosen Akt der Gewalt. Eventuell könnte er einen Menschen kaltblütig umbringen, aber niemals jemanden, der wehrlos ist. Sicher könnte er einen Menschen töten. Ich wäre nicht weiter überrascht, wenn er es irgendwann getan hätte. Aber würde er einem Menschen das antun, was Sharon angetan wurde – vor, während und nach ihrer Ermordung? Nein. Nicht Roarke.«
    »Nein«, wiederholte Richard die Worte seiner Frau, während er gleichzeitig erneut nach ihrer Hand griff. »Nicht Roarke.«
    Nicht Roarke, dachte Eve abermals, als sie wieder im Taxi saß und in Richtung des U-Bahnhofs fuhr. Warum zum Teufel hatte er ihr nicht gesagt, dass er Sharon getroffen hatte, um ihrer Mutter einen Gefallen zu tun? Was hatte er ihr wohl noch alles verschwiegen?
    Erpressung. Irgendwie kam er ihr nicht wie das typische Erpressungsopfer vor. Es wäre ihm vollkommen egal, was die Menschen von ihm hielten. Aber das Tagebuch änderte die Sachlage und machte Erpressung zu einem neuen, möglicherweise faszinierenden Motiv.
    Was genau hatte Sharon über wen in ihren Tagebüchern festgehalten, und wo, verflixt, steckten die verdammten Dinger?

9
    » E s war tatsächlich kein Problem, die Sache umzudrehen«, erklärte Feeney, während er das in sich hineinschaufelte, was in der Polizeikantine als Frühstück ausgegeben wurde. »Er heftet sich mir an die Fersen und guckt sich gleichzeitig nach dir um, aber es herrscht einfach ein zu großes Gedränge. Also gehe ich an Bord der verdammten Maschine.«
    Ohne mit der Wimper zu zucken, spülte Feeney seine Spiegeleier mit dem normalen Pseudokaffee hinunter. »Er steigt ebenfalls ein, aber nimmt einen Platz in der ersten Klasse. Als wir wieder aussteigen, wartet er bereits auf uns, und in dem Augenblick merkt er, dass du nicht dabei bist.« Er piekste mit seiner Gabel in Richtung von Eve. »Er ist wirklich sauer, führt ein kurzes Telefongespräch. Also hänge ich mich an ihn dran und verfolge ihn bis ins Regent Hotel. Dort erzählen sie einem nicht gerne was über ihre Gäste. Wenn du ihnen deine Dienstmarke unter die Nase hältst, sind sie geradezu beleidigt.«
    »Also hast du sie höflich über ihre Bürgerpflichten aufgeklärt.«
    »Genau.« Feeney schob seinen leeren Teller in den Schlitz des Recyclers, zerknüllte seinen leeren Becher und schob ihn hinterher. »Er hat ein paar Anrufe getätigt – einen nach East Washington, einen nach Virginia und dann einen innerhalb der Stadt – nämlich beim Polizeipräsidenten.«
    »Scheiße.«
    »Allerdings. Der gute Simpson drückt demnach irgendwelche Knöpfe für DeBlass. Fragt sich nur, welche Knöpfe das sein könnten.«
    Bevor Eve etwas dazu sagen konnte, piepste ihr Handy, sie zog es heraus und beantwortete den Anruf ihres Commanders.
    »Dallas, Sie wurden für die psychologische Untersuchung einbestellt. In zwanzig Minuten.«
    »Sir, ich habe um null neunhundert einen Termin mit einem Informanten in der Sache

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