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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Schultertasche. »Solange Ihr Rekorder läuft.«
    Unweigerlich musste sie ebenfalls grinsen. Natürlich lief ihr Aufnahmegerät. Und natürlich war ihm das bewusst. Es war ein Zeichen ihres ehrlichen Interesses, dass sie die Tasche öffnete, den Rekorder herausnahm und ihn ausstellte.
    »Und die Sicherheitsaufnahme?«, fragte er gelassen.
    »Sie sind einfach zu gerissen.« Bereit, ein gewisses Risiko einzugehen, ließ sie eine Hand in ihre Tasche gleiten, zog den beinahe papierdünnen Zusatzrekorder heraus und deaktivierte ihn durch einen Druck mit ihrem Daumennagel. »Wie steht es mit Ihnen?« Die Türen des Fahrstuhls glitten auf, und sie blickte sich um. »Sie haben doch sicher in sämtlichen Ecken Ihres Hauses Video- und Audioüberwachung.«
    »Natürlich.« Wieder nahm er ihre Hand und zog sie aus dem Lift.
    Der Raum hatte eine erstaunlich hohe Decke und verfügte über eine, angesichts von Roarkes Liebe zum Komfort, überraschend spartanische Einrichtung. Bei ihrem Eintreten erhellte das sich automatisch einschaltende Licht schlichte, sandfarbene Wände, eine Reihe ebenso schlichter, hochlehniger Stühle und einen Tisch, auf dem man bereits ein Tablett mit einer silbernen Kaffeekanne und zwei Porzellantassen für sie bereitgestellt hatte.
    Ohne auf das Service zu achten, ging Eve hinüber zu einer langen, schimmernden, schwarzen Konsole. »Was macht man damit?«
    »Eine ganze Reihe von Dingen.« Roarke stellte die Lederschatulle mit den Waffen auf den Tisch und legte seine Hand auf einen grünlich schimmernden Scanner, über dem nach Identifizierung des Abdrucks eine Reihe von Lämpchen und Wahltasten aufleuchtete.
    »Ich habe hier unten einen kleinen Vorrat an Munition.« Er drückte eine Reihe von Knöpfen, worauf sich lautlos die Türen eines kleinen, unterhalb der Konsole befindlichen Schränkchens öffneten. »Die hier sollten Sie besser benutzen.« Aus einem zweiten Schränkchen nahm er Ohrenstöpsel und eine Sicherheitsbrille und drückte ihr beides in die Hand.
    »Was ist das? So etwas wie ein Hobby?«, fragte Eve, während sie die Brille auf ihrer Nase zurechtrückte. Die kleinen, klaren Linsen bedeckten ihre Augen und die Ohrenstöpsel saßen wie für sie gemacht.
    »Ja, so etwas wie ein Hobby.«
    Seine Stimme drang wie ein entferntes Echo an ihre geschützten Ohren, verband nur sie beide, schloss alles andere aus. Er wählte die Achtunddreißiger und bestückte sie mit Munition.
    »Das hier war Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts die Standard-Polizeiwaffe. Um die Jahrtausendwende zog man dann die Neun-Millimeter vor.«
    »Und während der Innerstädtischen Revolten bis hin in die Dreißiger des einundzwanzigsten Jahrhunderts erlebte die RS-Fünfzig ihre Hochzeit.«
    Er zog anerkennend eine Braue in die Höhe. »Offensichtlich haben Sie Ihre Hausaufgaben gründlich gemacht.«
    »Darauf können Sie Gift nehmen. « Sie blickte auf die in seiner Hand liegende Waffe. »Auch wenn es nicht gerade leicht ist zu versuchen, sich in einen Killer hineinzuversetzen.«
    »Sicher sind Sie sich auch der Tatsache bewusst, dass der Handlaser, den Sie dabeihaben, erst seit ungefähr fünfundzwanzig Jahren von der Allgemeinheit akzeptiert wird.«
    Er klappte die Trommel seiner Waffe wieder zu, und sie runzelte die Stirn. »Der leicht modifizierte NS-Laser wird bereits seit zweitausenddreiundzwanzig von der Polizei benutzt. Allerdings habe ich in Ihrer Sammlung bisher noch keine Laser entdeckt.«
    In seinen Augen lag ein Lachen, während er sie anschaute. »Die Dinger sind ausschließlich für die Bullen reserviert. Ihr Besitz, Lieutenant, ist noch nicht einmal passionierten Sammlern gestattet.« Er drückte einen Knopf, und auf der am weitesten entfernten Wand blitzte ein derart lebensechtes Hologramm auf, dass Eve blinzeln und tief Luft holen musste, ehe sie sich wieder in der Gewalt hatte.
    »Ein hervorragendes Bild«, murmelte sie, während sie den hünenhaften, breitschultrigen, mit einer ihr unbekannten Waffe ausgestatteten Angreifer studierte.
    »Er ist die Replik eines typischen Verbrechers aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Das, was er in der Hand hält, ist eine AK-47.«
    »Tatsächlich.« Sie kniff die Augen zusammen. Das Hologramm war wesentlich dramatischer als die Fotos und Videos, die sie kannte. »Sehr beliebt bei Straßengangs und Drogenhändlern jener Ära.«
    »Eine reine Angriffswaffe«, erklärte Roarke. »Extra angefertigt, um damit zu töten. Wenn ich das Hologramm aktiviere, werden Sie es spüren,

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