Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
Vom Netzwerk:
falls er Sie erwischt. Allerdings nicht so stark, als ob eine Kugel Sie treffen würde, sondern eher wie einen geringfügigen elektrischen Schlag. Wollen Sie es mal versuchen?«
    »Fangen Sie ruhig an.«
    »In Ordnung.« Wieder drückte Roarke auf einen Knopf, und sofort machte das Hologramm, die Waffe in den Händen, einen Satz nach vorn.
    Unter den gleichzeitig aktivierten Soundeffekten zuckte Eve zusammen. Obszöne Flüche, Straßenlärm und die erschreckend schnell aufeinander folgenden Gewehrsalven erfüllten das Schießzimmer.
    Mit herunterhängender Kinnlade beobachtete sie, wie der Schurke jede Menge Blut vergoss. Es war, als explodiere seine breite Brust, als er plötzlich nach hinten flog. Die Waffe fiel ihm aus der Hand, und dann verschwand das Bild.
    »Himmel.«
    Ein wenig überrascht von der Erkenntnis, dass er angegeben hatte wie ein kleiner Junge an der Schießbude, ließ Roarke seine Waffe sinken. »Es wäre ziemlich sinnlos, einem Menschen deutlich machen zu wollen, was eine solche Waffe aus Fleisch und Knochen machen kann, wenn man kein realistisches Bild hätte.«
    »Ich nehme an, da haben Sie Recht.« Trotzdem musste sie schlucken. »Hat er Sie getroffen?«
    »Dieses Mal nicht. Natürlich war er allein, und wenn man die Reaktionen seines Gegners vorausahnen kann, ist es nicht allzu schwierig, die Runde zu gewinnen.«
    Wieder drückte Roarke auf ein paar Knöpfe, und* schon war der tote Schurke auferstanden und abermals bereit zum Angriff. Roarke seinerseits reagierte mit der Automatik und Gelassenheit des alten Cops oder aber, um sein eigenes Wort zu nehmen, mit der eines Verbrechers.
    Plötzlich sprang das Bild nach vorn, und während Roarke das Feuer erwiderte, tauchten in schneller Folge weitere Hologramme auf. Ein Mann mit irgendeiner bösartig wirkenden Handwaffe, eine schlampige Frau mit einer langläufigen Pistole – vielleicht einer 44er-Magnum – und ein kleines, zu Tode erschrockenes Kind mit einem Ball.
    Sie legten an und feuerten, fluchten, schrien, bluteten. Als alles vorbei war, saß das Kind vollkommen alleine schluchzend auf der Erde.
    »Einen mit dem Zufallsgenerator ausgewählten Angriff abzuwehren, ist schon ein bisschen schwerer«, erklärte Roarke gelassen. »Sie haben mich an der Schulter erwischt.«
    »Was?« Eve wandte sich ihm blinzelnd zu. »An der Schulter?«
    Er sah sie grinsend an. »Keine Sorge, Schätzchen. Es ist nur eine Fleischwunde.«
    Ihr Herz schlug ihr bis zu den Ohren, egal, wie lächerlich ihre Reaktion auf die Geschehnisse ihrer eigenen Meinung nach auch war. »Ein teuflisches Spielzeug, Roarke. Bereitet einem sicher jede Menge Spaß. Spielen Sie häufig?«
    »Hin und wieder. Und? Bereit, es auch mal zu versuchen?«
    Wenn sie das Virtual-Reality-Programm bei der Psycho-Untersuchung überstanden hatte, dann käme sie ganz sicher auch mit einem gespielten Schusswechsel zurecht. »Ja, am besten ebenfalls mit dem Zufallsgenerator.«
    »Das ist eins der Dinge, die ich an Ihnen bewundere, Lieutenant.« Roarke wählte die Munition und lud die Waffe nach. »Sie sind kein Mensch, der lange zögert. Aber vielleicht machen Sie trotzdem besser erst mal eine Trockenübung.«
    An der gegenüberliegenden Wand erschien eine normale Zielscheibe. Er trat hinter Eve, legte ihr die .3 8er in die Hände, umfasste ihre Finger und presste seine Wange dicht an ihr Gesicht. »Sie müssen selbst zielen, weil das Ding, anders als Ihre Waffe, weder Hitze noch Bewegung registriert.« Er veränderte die Haltung ihrer Arme, bis er schließlich zufrieden war. »Wenn Sie bereit sind zu schießen, müssen Sie, statt zu pumpen, einfach auf den Abzug drücken. Das Ding wird etwas wackeln. Es ist weder so leicht noch so leise wie Ihr Laser.«
    »Kapiert«, murmelte sie. Es war einfach idiotisch, dass das Gefühl von seinen Händen, der Druck von seinem Körper, sein männlicher Geruch, sie derart aus dem Konzept brachten. »Sie engen mich ein.«
    Er wandte seinen Kopf und strich mit seinen Lippen über ihr Ohrläppchen. Ohne jeden Schmuck und tatsächlich ohne ein Loch wirkte es unschuldig und süß wie das von einem Kind.
    »Ich weiß. Sie müssen sich stärker anspannen als Sie es gewohnt sind. Ihre normale Reaktion wird es sein, zusammenzuzucken. Aber das dürfen Sie nicht tun.«
    »Ich zucke nicht zusammen.« Um es zu beweisen, drückte sie auf den Abzug, aber zu ihrer Verärgerung bewegten sich ihre Arme doch etwas. Sie schoss ein zweites und ein drittes Mal und traf direkt neben das

Weitere Kostenlose Bücher