Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)
liefern.«
Als sich die Lifttüren schlossen, atmete Drina erleichtert aus und sah Stephanie und Harper an. »Na, das lief ja besser als erwartet.«
»Ja«, meinte Harper nur.
Drina nahm amüsiert seinen verwunderten Gesichtsausdruck zur Kenntnis und fragte Stephanie: »Wie geht’s dir?«
Die rang sich zu einem Lächeln durch. »Gut, aber ziemlich müde. Ich hab letzte Nacht kaum geschlafen.«
»Tja, dafür gibt’s in diesem Apartment drei große Gästezimmer«, sagte Harper. »Alle mit eigenem Badezimmer. Sieh dich ruhig um und such dir eins aus. Dann kannst du dich schlafen legen, während wir beide uns überlegen, wie wir dich tarnen, damit wir dich ins Theater mitnehmen können … oder was wir sonst so unternehmen können.«
»Theater?«, fragte sie interessiert.
»Ja, ich habe gehört, dass hier in Toronto einige sehr gute Stücke gespielt werden sollen«, antwortete er. »Schließlich brauchst du mal eine Pause, um dich von den Übungen zu erholen, die wir mit dir durchgehen werden, damit du lernst, die Gedanken anderer Leute abzublocken.«
Sie nickte zustimmend und bevor sie sich eins der Zimmer aussuchte, sagte sie noch schnell: »Danke, dass ihr mir helfen wollt, und danke für mein neues Zimmer bei Elvi.« Dann fiel sie Harper um den Hals.
Bevor sie beide etwas dazu sagen oder die Umarmung erwidern konnten, stürmte sie schon quer durchs Wohnzimmer in den Korridor, der zu den Schlafzimmern führte.
»Für ihr neues Zimmer bei Elvi?«, fragte Drina verwundert.
Lächelnd legte er seine Arme um sie. »Als ich rumtelefoniert habe, damit der Brandschaden in Elvis Haus behoben wird, da habe ich auch gleich dafür gesorgt, dass Stephanies Zimmer doppelte Wände und besondere Isolierungen bekommt. Ich hoffe, das hilft, die Gedanken der anderen abzuschirmen, damit sie einen Ort hat, an dem sie Ruhe finden kann.«
»Oh«, machte Drina und ließ sich gegen ihn sinken. »Du bist ein kluger Mann.«
»Das will ich doch hoffen«, gab er amüsiert zurück und strich über ihren Rücken. »Ich überlege, ob ich das hier vielleicht auch mit dem Zimmer machen soll, das sie sich hier aussucht.«
Verdutzt sah sie ihn an. »Aber wir bleiben doch nur hier, bis das Haus renoviert ist.«
»Ja, aber ich kann’s mir leisten. Außerdem können wir sie dann mitnehmen, wenn wir einen Ausflug nach Toronto unternehmen. Elvi und Victor mögen ja das Sagen haben, aber wir können so was wie Onkel und Tante für sie sein, die sie von Zeit zu Zeit in die Stadt mitnehmen, um mit ihr ins Theater oder zum Einkaufen zu gehen. Oder einfach nur, damit die beiden eine Verschnaufpause bekommen.«
Drina musterte ihn ernst. »Du wirst ein guter Vater sein.«
»Danke für das Kompliment«, gab er zurück und küsste sie auf die Nasenspitze. Dann fragte er: »Darf ich aus deiner Feststellung folgern, dass du Kinder haben möchtest?«
»Auf jeden Fall. Und du?«
»Ich ebenso«, versicherte er ihr. Er legte seine Hände um ihre Taille und hob sie hoch, woraufhin sie instinktiv die Beine anhob und um ihn schlang. Gemächlich trug er sie durchs Wohnzimmer zu dem Korridor, durch den vorhin Stephanie entschwunden war. »Und wo sollen diese Kinder aufwachsen?«
»Da, wo du bist.«
Er lächelte und blieb stehen in der Absicht, sie zu küssen, stattdessen jedoch fragte er weiter: »Und wo soll das sein? Wo willst du leben, Drina? Dein Zuhause und deine Familie sind in Spanien.«
»Und dein Zuhause und deine Familie sind in Kanada«, hielt sie dagegen.
»Mein eigentliches Zuhause ist in Deutschland«, korrigierte er sie. »Aber du hast recht. Elvi und Victor und die anderen hier sind für mich zu meiner Familie geworden. Und das gilt auch für Stephanie.«
»Du zählst mich zu deiner Familie?«
Harper hielt inne und Drina warf einen Blick um sich, um festzustellen, dass sie vor der offenen Tür zu einem der Schlafzimmer stehen geblieben waren. Stephanie stand in der Mitte des Raums und starrte sie beide fassungslos an.
»Wenn du nichts dagegen hast«, entgegnete Drina.
»Natürlich nicht!«, rief sie und strahlte über das ganze Gesicht. »Jeder braucht eine Familie, und ihr beide seid ziemlich cool. Eure Dauergeilheit als neue Lebensgefährten ist zwar ein bisschen nervig, aber cool seid ihr trotzdem.«
Drina begann zu lachen und fragte: »Dann würde es dir nichts ausmachen, wenn wir uns in Port Henry oder irgendwo in der Nähe niederlassen und dich ein Stück weit in deinem Leben begleiten?«
»Das fänd ich toll«, beteuerte
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