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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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schon verstanden«, unterbrach sie ihn leise, woraufhin er sich wütend zu ihr umdrehte.
    »Wie um alles in der Welt willst du das verstehen? Hast du schon mal einen Lebensgefährten getötet?«
    Sie kniff die Augen zusammen und konterte bissig: »Nein. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.«
    Er stutzte verdutzt.
    »Außerdem brüll mich nicht an. Ich weiß, der Verlust macht dir sehr zu schaffen, aber lass deinen Ärger nicht an mir aus«, sagte sie eindringlich. »Du kannst dir selbst so lange die Schuld geben, wie du willst, wenn du meinst, dass du das tun musst. Aber lass mich dabei aus dem Spiel!«
    Er seufzte frustriert, fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und murmelte: »Tut mir leid, ich hätte dich nicht anbrüllen sollen.«
    »Ganz richtig. Und ob du es mir nun glaubst oder nicht, aber ich kann verstehen, dass du dich wegen Jenny schuldig fühlst. Ich habe auch Schuldgefühle.«
    »Weshalb?«, fragte er verwundert.
    »Sag mal, hast du mir eigentlich nicht zugehört? Ich glaube, ich habe ziemlich ausführlich über Beth und die anderen Frauen geredet.« Sie setzte eine ausdruckslose Miene auf und schaute wieder aus dem Fenster. »Ich bin mir verdammt sicher, dass Jimmy sie nur zu seinen Opfern auserkoren hatte, weil er auf diese Verbindung zu mir gestoßen war. Wäre ich ihnen nie begegnet, hätten sie noch sehr alt werden können, und ihnen wäre dieses Gräuel erspart geblieben, das ihnen am Ende den Verstand geraubt hat.«
    »Das war nicht deine Schuld«, widersprach er ihr. »Du kannst dir das nicht zum Vorwurf machen, du hast dein Bestes für sie getan.«
    »So wie du bei Jenny«, machte sie ihm klar. »Aber nur weil wir beide unser Bestes versucht haben und nicht wussten, was dabei herauskommen würde, gibt es keinen Grund zu sagen, dass ich mich nicht so schuldig fühlen muss wie du.«
    Harper drehte sich zum Fenster um und seufzte wieder.
    Nachdem sie beide eine Zeit lang einfach nur schweigend dagestanden hatten, erklärte Drina: »Marguerite war der Meinung, dass du so darauf aus bist, dich selbst zu bestrafen, dass du irgendeine Dummheit versuchen könntest. Sie dachte, du würdest mir vielleicht aus dem Weg gehen, um nicht zugeben zu müssen, dass wir Lebensgefährten sind.«
    »Dafür ist es jetzt ein bisschen spät«, kommentierte er.
    »Aber nur, weil du nicht die Gelegenheit dazu bekommen hast«, machte Drina ihm deutlich. »Sie sagte, ich solle dich nicht damit konfrontieren, sondern dich selbst zu der Erkenntnis gelangen lassen. Allerdings hat sie mich auch gewarnt, dass du mich wegstoßen könntest, wenn du erst mal weißt, was ich für dich bin. Und genau das machst du ja gerade mit mir.«
    »Ich stoße dich nicht weg«, widersprach er ihr und sah sich überrascht um.
    »Ach, komm schon«, fuhr sie ihn an, während sie die Augen verdrehte. »Ich stehe keine zwanzig Zentimeter von dir entfernt, ich trage keinen Fetzen Stoff am Leib, und trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich meilenweit von dir entfernt bin.«
    Sie spürte, dass er sie von oben bis unten ansah, und hielt gebannt den Atem an, während sie darauf hoffte, dass der emotionale Riss, den er zwischen ihnen hatte entstehen lassen, sich wieder schloss. Allerdings überraschte es sie nicht allzu sehr, dass er sich im nächsten Moment von ihr abwandte und wieder aus dem Fenster schaute.
    »Ich benötige nur etwas Zeit, um mich an diesen Gedanken zu gewöhnen«, murmelte er und stützte sich mit einem Arm am Fenster ab, während er die Stirn gegen das Glas sinken ließ.
    »Ja, klar«, gab sie zurück. Sie kochte innerlich vor Wut, aber sie bewahrte einen ruhigen Tonfall, als sie ihn schließlich fragte: »Und woran genau musst du dich gewöhnen?«
    Er straffte die Schultern und zog die Brauen zusammen. »Ich muss das erst mal begreifen, das ist alles. Das Ganze hat mich völlig überrumpelt.«
    Sie nickte. »Und wie lange wird das dauern?«
    Hilflos zuckte er mit den Schultern und flüsterte kleinlaut: »Das weiß ich nicht.«
    »Schön«, herrschte sie ihn an und ließ der Rebellin in ihr endlich freien Lauf. Es war ein vertrautes Gefühl, von dem sie erfasst wurde, als sie sich zu Harper umdrehte und ihm klarmachte: »Erstens stört es mich sehr, dass ich durch deinen Drang, dich selbst zu bestrafen, ebenfalls bestraft werde. Zweitens sollte ich dich besser warnen. Ich habe nämlich nicht vor, diese Bestrafung allzu lange über mich ergehen zu lassen. Du kannst dich ja deinen Schuldgefühlen hingeben und ignorieren, was wir

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