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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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einen Fernseher, eine Stereoanlage und alles andere.« Lächelnd fügte er hinzu: »Elvi und Victor haben sich das wie ein Wohnzimmer eingerichtet, in das sie sich zurückziehen können, wenn sie ihre Ruhe haben wollen.«
    Mirabeau strahlte erfreut. »Das klingt ja perfekt. Warum geht ihr zwei nicht mit Stephanie dorthin und seht euch einen Film an?« Als Drina zögerte und zu Tiny sah, winkte Mirabeau ab. »In einer Viertelstunde beginnt die nächste Schicht. Tiny ist im Moment ziemlich ruhig, es dürfte also nichts passieren.«
    Drina schaute auf ihre Armbanduhr. »In fünf Minuten ist seine nächste Injektion fällig. Ich bereite alles vor und gebe ihm die Spritze, bevor wir gehen.« Sie stand auf und sagte zu Stephanie: »Wie wär’s, wenn du schon mal nach unten gehst und was zum Knabbern für uns zusammenstellst? Und such dir doch aus der DVD-Sammlung im Wohnzimmer einen Film aus.«
    »Bin schon weg!«, rief Stephanie gut gelaunt angesichts der Aussicht, für eine Weile von dem Stimmengewirr verschont zu bleiben, das ihr so zu schaffen machte.
    Im Zimmer machte sich Schweigen breit, nachdem Stephanie rausgestürmt war. Drina bereitete die Injektion vor, als Mirabeau mit finsterer Miene erklärte: »Das ist gar nicht gut.«
    »Nein, ist es nicht«, stimmte Harper ihr seufzend zu.
    Drina äußerte sich nicht. Sie wusste, die beiden bezogen sich auf Stephanies Fähigkeiten. Harper hatte versucht, das Ganze als etwas Positives hinzustellen, als eine besondere Begabung, mit der sie gesegnet war. Tatsache jedoch war, dass es sich sehr leicht als ein Fluch entpuppen konnte.
    In ihren Kreisen gab es nur wenige Edentaten, die meisten von ihnen stammten aus der Ära, als Atlantis unterging, oder aus der Zeit unmittelbar danach. Nur wenige waren ihnen nachgefolgt, aus dem einfachen Grund, weil männliche Edentaten niemals Sterbliche wandelten. Wenn sie eine sterbliche Lebensgefährtin fanden, entsandte der Rat einen Unsterblichen mit der Aufgabe, diese Sterbliche zu wandeln, damit nicht aufgrund defekter Nanos weitere Edentaten entstehen konnten. Alle Nachkommen aus dieser Verbindung übernahmen das Blut und die Nanos der Mutter, sodass sie ebenfalls als Unsterbliche zur Welt kamen.
    Das Gleiche galt auch für weibliche Edentaten, nur dass deren Kinder ebenfalls das Blut und die Nanos der Mutter übernahmen und somit auch als Edentaten geboren wurden.
    Der Rat hatte den Edentaten nicht per Gesetz verboten, Kinder in die Welt zu setzen, doch die meisten nahmen von sich aus davon Abstand, weil sie fürchteten, diese Kinder könnten sterben oder sich als wahnsinnig entpuppen und getötet werden. Seit dem Untergang von Atlantis war nur eine Handvoll von ihrer Art geboren worden. Sie waren eine seltene Erscheinung, und mit Blick auf die lange Zeitspanne, während der man die Schlitzer für ausgestorben gehalten hatte, war kaum etwas über diese geistige Störung bekannt, die Edentaten zu den gefürchteten Schlitzern werden ließ. Man ging im Allgemeinen davon aus, dass bei einer Wandlung unmittelbar nach deren Abschluss dieser Wahnsinn offensichtlich wurde, indem der Gewandelte sich entsprechend verhielt. Jedoch kursierten Gerüchte und Legenden, wonach der Wahnsinn vielleicht nicht so schnell auftrat, sondern erst nach einer Weile zutage trat, weil irgendetwas auf die Betroffenen einwirkte. Jedoch erfuhr man nie etwas Näheres darüber, was dieses Etwas sein könnte.
    Drina hatte die Gerüchte stets als Gruselgeschichten abgetan, die man sich am Lagerfeuer erzählte, doch jetzt begann sie sich zu fragen, ob die Ursache dafür nicht vielleicht war, dass man unablässig von den Gedanken der anderen Leute bestürmt und mit Energiewellen und Elektrizität, von denen Stephanie erzählt hatte, bombardiert wurde. Sie hoffte, dass das nicht der Fall war. Sie konnte Stephanie gut leiden und wollte nicht, dass man sie tötete, als wäre sie ein tollwütiger Hund.
    »Lucian sollte darüber in Kenntnis gesetzt werden«, sagte Mirabeau leise. Als Drina nichts erwiderte, fügte sie hinzu: »Vielleicht weiß er, wie man ihr helfen kann.«
    Drina presste die Lippen zusammen und beugte sich vor, damit sie Tiny die Spritze geben konnte. Wenn Lucian erst einmal davon wusste … würde er, falls er etwas für Stephanie tun konnte, dies auch tun, daran hatte sie keinen Zweifel. Ebenso wenig bezweifelte sie jedoch, dass, falls er keine Hilfe anbieten konnte, er die Kleine ohne zu zögern töten würde.
    »Sie muss lernen, wie man Gedanken

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