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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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ihr gratulierte.
    Sebastian drehte sich um und lächelte Chloe zu, doch das Protokoll sah vor, dass er Grace begleitete. Er nahm ihren Arm, und die beiden wandten ihr den Rücken zu. Die anderen Frauen und ihre Anstandsdamen folgten ihnen, und so blieb Chloe am Ende der Reihe alleine zurück.
    George war verschwunden, doch Henry tauchte genau im rechten Moment auf und verbeugte sich vor Chloe. Er hielt ihr einen Arm hin und bot ihr an, sie zu begleiten. »Es tut mir leid, dass Miss Imogene gebeten wurde zu gehen. Ich weiß, Sie werden sie vermissen.«
    Henry war nicht nur aufmerksam, sondern auch fürsorglich. »Danke, Mr Wrightman. Das werde ich.«
    »Eines Tages, wenn es sich ergibt«, sagte er, »werde ich Ihnen die Bibliothek zeigen. Ich denke, sie könnte Ihnen gefallen.«

8. K apitel
    Ihr Platz am Ende der Reihe gewährte ihr einen guten Blick auf Sebastians »Unterhose«, in der er hinreißend knackig aussah. Seine enge, cremefarbene Kniehose zeigte sich jedes Mal, wenn seine Rockschöße auseinandergingen. Die starke Mischung aus erotischer Anziehungskraft und Intelligenz, die von seiner Persönlichkeit ausging und die sie bisher nur auf der Leinwand gesehen hatte, ließ sie alles vergessen.
    Sie verspürte einen inneren Drang, dort weiterzumachen, wo sie heute Morgen begonnen hatten, ehe er ihr vielleicht das nächste Mal mit seinem goldenen Schnallenschuh einen Tritt verpassen und sie aus der Show werfen würde. Doch sie war am Ende, ganz am Ende der Reihe der Gäste, die durch die mahagonivertäfelte Halle zum Speisezimmer von Dartworth schritten. Sie war eifersüchtig, weil er Arm in Arm mit Grace voranschritt, und ärgerte sich im gleichen Augenblick über ihre eigene Eifersucht. Immerhin hatte sie ihn gerade erst kennengelernt! Wieso schwärmte sie jetzt schon für ihn? Der Rest der Gesellschaft folgte den beiden gemäß ihrem jeweiligen Rang, und Chloe, die Alibi-Arme unter ihnen, bildete das Schlusslicht (na und, sie hatte sich trotz ihrer derzeitigen prekären Lage immer der oberen Mittelklasse zugehörig gefühlt).
    Die Kameras auf sie gerichtet, schritt sie mit erhobenem Kinn und geradem Rücken an Henrys Seite durch die Türen. Als sie ihr Kinn wieder senkte und vor einem langen Tisch mit einer weißen Tischdecke stand, stieg plötzlich auch noch Schwermut in ihr auf, denn es war Mittwochabend, ihr Pizza-Filme-Abend mit Abigail. Der große Esstisch sah prächtig aus mit dem fünfarmigen Kerzenleuchter, den Bienenwachskerzen, den Porzellanschüsseln mit Silberrand und den Weinkelchen aus Kristallglas, die an jedem Platz standen. Ananas und Pyramiden glänzender roter Äpfel bildeten an beiden Enden den krönenden Abschluss. Obst! Sie hatte seit Tagen kein Obst mehr gegessen, da es angeblich dem Teint einer Frau schadete. Leckere Desserts standen auf silbernen Tafelaufsätzen, und fünf Diener in blauen Jacken und goldenen Westen, alle gleich groß, gleichermaßen jung und gut aussehend, standen hinter den Chippendale-Stühlen und warteten darauf, sie zu bedienen. Und dann fiel ihr ein, dass sie von Pizza Sodbrennen bekam und Abigail sich wahrscheinlich mit ihren Großeltern oder, Gott bewahre, mit ihrem Vater und ihrer zukünftigen Stiefmutter vergnügte.
    »Haben Sie vielleicht ein größeres Speisezimmer erwartet?«, fragte Henry.
    Chloe musste die Stirn gerunzelt haben, als sie an Marcia Smith gedacht hatte.
    Henry lächelte. »Ich hoffe, Dartworth Hall ist nach Ihrem Geschmack. Sie finden es nicht zu übertrieben?«
    »Übertrieben? Nein. Nein, überhaupt nicht.« Sie versuchte, sich daran zu erinnern, wann zuletzt ein Mann mit ihr gesprochen und dabei ein mehrsilbiges Wort wie übertrieben benutzt hatte. »Ich finde es elegant.«
    »Erlauben Sie mir, Sie zu Ihrem Stuhl zu geleiten«, sagte er.
    Das hatte noch nie jemand zuvor zu ihr gesagt. Sie nahm seinen Arm. »Danke.« Er war so nett, dass der Gedanke, sich mit ihm gutstellen zu wollen, um dadurch vielleicht leichter Punkte bei Sebastian sammeln zu können, ein schlechtes Gewissen in ihr hervorrief.
    Henry zog ihren Stuhl vor und setzte sie neben sich. Sebastian saß am Kopfende des Tisches, Julia links und Grace rechts von ihm. Er zog Chloes Aufmerksamkeit auf sich und verdrehte die Augen, als Grace nicht hinschaute. Chloe zuckte mit den Achseln. Neben Grace und Julia saßen Gillian und Kate, dann kamen Chloe und Henry und die Anstandsdamen.
    »Es scheint, als hätten amerikanische Erbinnen keinen hohen gesellschaftlichen Rang hier am

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