Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
Vom Netzwerk:
während er seine Halsbinde zurechtrückte. »Auch wenn es nur eine Scheinjagd ist.«
    »Mögen Sie es lieber zu jagen oder gejagt zu werden?«
    »Natürlich mag er es lieber, gejagt zu werden«, funkte Grace dazwischen. »Sind wir nicht deshalb alle hier, liebster Sebastian? Um Sie zu jagen?« Sebastian blickte über den Zaun hinüber auf das Feld. Henry reihte sich mit seinem Pferd zwischen Chloe und Julia ein.
    Der Jagdmeister hob das Horn, um die Aufmerksamkeit aller zu erregen, und rief laut: »Ich möchte Sie alle daran erinnern, dass bei diesem Rennen fünfzehn Vielseitigkeitspunkte auf dem Spiel stehen. Lady Grace, Miss Tripp, Miss Potts und Miss Harrington führen mit fünfundzwanzig Punkten. Miss Parker hat fünfzehn Punkte. Inzwischen ist eine Duftfährte ausgelegt worden – zusammen mit ein paar falschen Spuren und solchen Spuren, die in einer Sackgasse enden. Erfahrene Reiter müssten die Hindernisse überspringen können. Die anderen weichen ihnen besser aus. Den Damen wird empfohlen, mit Mr Wrightman und mir Schritt zu halten, wenn sie es vermögen. Die Erste, die den ›Fuchs‹ findet, gewinnt, und beendet somit das Rennen. Sind alle bereit?« Er setzte an, um das Horn zu blasen.
    Chloe umklammerte die Zügel fester. »Lasst die Jagd beginnen!«, rief sie in die Runde.
    »Ich glaube, die hat bereits begonnen, Miss Parker«, bemerkte Henry trocken.
    »Halali!«, rief der Jagdmeister. Er blies das Horn, das Tor ging auf, und die Hunde jagten bellend und jaulend hindurch. Das Stampfen der Hufe versetzte sie in einen Zustand wilder Entschlossenheit.
    Sie packte die Zügel und gab sich Mühe, an Sebastians Fersen zu bleiben. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis die Hunde aufheulten, der Jagdführer das Horn blies und die Gangart schneller wurde. Ihr Reithut wehte ihr vom Kopf, und die Bänder blieben an ihrem Hals hängen, bis sie endlich eine ihrer Hände von den Zügeln lösen und den Hut losbinden konnte, der daraufhin ins Dickicht flog.
    Sebastian schaute zurück zu ihr und winkte. Er musste auf keinem Damensattel reiten, sodass er zunehmend schneller wurde. Dennoch konnte sie mit Chestnut aufholen. Das Pferd von Grace schnaubte und prustete direkt hinter ihr, doch Chloe hütete sich davor, zurückzusehen und den Rhythmus zu verlieren. Das Kamerateam fuhr neben ihnen auf dem Geländewagen.
    Schließlich holte sie Sebastian ein, beugte sich zu ihm und tippte ihm mit ihrer Reitgerte auf dem Hintern.
    »Hab Sie!«, rief sie.
    Ein Lächeln blitzte in seinem Gesicht auf, und er trieb sein Pferd zu einem noch härteren Galopp an. Plötzlich aber drehte er ab und führte es von der Fährte weg mitten in den Wald hinein. Der Jagdmeister, der weit voraus war, hatte angehalten, sein Pferd stand in Richtung der jaulenden Hunde, sein Hut signalisierte, umzukehren.
    Chloe zögerte so lange, bis Grace an ihr vorbeigezogen war. Auch Julia stürmte vorbei. Kate und Gillian waren noch hinter ihr, doch Chloe erkannte, dass sie sich auf dem zweiten, dann auf dem dritten Platz, und dann auf gar keinem Platz mehr befand.
    Sie gab Chestnut die Sporen und holte wieder zu Grace auf, bis sie schließlich an ihr vorbeizog. Doch wo war Sebastian? Sie sah das Hinterteil seines Pferds ganz weit vorne, und das Pferd schien über ein Hindernis zu springen. Sie konnte nicht springen und würde das Hindernis umgehen müssen, wodurch sie allerdings Zeit verlieren würde. Sie beugte sich vor, um zu erspähen, was es war, und erkannte einen Baumstamm, der quer über zwei Baumstümpfen lag. Chloes Nacken spannte sich an, als sie sich in den Rücken von Chestnut drückte, um ihn an dem Hindernis vorbeizuführen – doch sie hatte zu lange gewartet, und das Pferd stolperte.
    Chestnut fing sich erst wieder, nachdem sie über das Hindernis gesprungen waren. Chloe hechelte, als hätte sie vergessen, wie man richtig atmete. Sie hörte das Pferd von Grace hinter sich, das den Baumstamm auf seltsame Weise umstieß. Chloe hätte fast angehalten, um sich umzudrehen und zu helfen, doch dann hörte sie, wie Grace diverse Flüche ausstieß, die ihr bestätigten, dass es ihr gut ging.
    Das Blut rauschte in ihren Adern, als Chloe Chestnut weiter antrieb und zu Sebastian aufholte, doch vor ihr, in einer Schlucht, sah sie einen schwarzen Reiterhut, der auf dem Wasser trieb, und es war nicht der von Sebastian. Sie entdeckte das Pferd von Henry, das sich aufbäumte, doch er saß nicht darauf. Angst stieg in ihr hoch. Henry lag in der Nähe seines Pferdes

Weitere Kostenlose Bücher