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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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fünfzehn Vielseitigkeitspunkte für den Gewinn der Fuchsjagd gehen an …« Er hielt inne, um die Spannung noch zu erhöhen.
    Grace stand auf ihren Zehenspitzen, bereit nach vorne zu stürmen und ihren Preis entgegenzunehmen.
    »… Miss Parker.«
    Chloe blickte auf.
    »Miss Parker?«, ertönte es jammernd von Grace.
    Der Butler nickte.
    Alle Köpfe, mitsamt Federn und Kopfschmuck, schossen in Chloes Richtung.
    »Miss Parker gewinnt die Vielseitigkeitspunkte, da sie von allen Kandidatinnen den damenhaftesten Entschluss fasste und anhielt, um einem verletzten Pferd und Mr Henry Wrightman zu helfen, der abgeworfen worden war. Nur eine weitere Dame zog es in Betracht, zu helfen, und das war Miss Tripp, die für ihre Rücksichtnahme fünf Punkte erhält. Herzlichen Glückwunsch, meine Damen.«
    Chloe lächelte, Mrs Crescent und Julias Anstandsdame klatschten in die Hände, und Chloe dachte einen Augenblick, dieser Reality-Show-Zirkus könnte am Ende doch noch einen Funken Klasse aufweisen. Sie schrieb diese Wendung des Schicksals Sebastian zu. Er war ein wahrer Gentleman.
    »Ich wollte anhalten, aber …«, begann Gillian zu sagen.
    Grace warf Chloe einen eisigen Blick zu und flüsterte: »Dass Sie Henry gerne haben, ist offensichtlich. Vielleicht sogar mehr, als es für einen möglichen Schwager zuträglich wäre?«
    Chloe konnte förmlich spüren, wie ihr das Haar ihrer Hochsteckfrisur zu Berge stand. »Ich habe viele Menschen gerne«, erwiderte sie. »Aber ich bin wegen Sebastian hier. Ich habe alles für ihn aufs Spiel gesetzt.«
    Der Butler räusperte sich und schaute in die Kameras. »Bevor Mr Wrightman diese Einladungen verteilt, lädt Miss Parker zu einem Tee im hinteren Salon ein. Das bietet Ihnen allen, meine Damen, noch einmal die Möglichkeit, bei Mr Wrightman einen letzten Eindruck zu hinterlassen, bevor er seine Entscheidung verkündet. Alles Gute!«
    Die Diener öffneten die Türen zur Halle. Sebastian trat herein, und schlagartig füllte sich der Raum mit seinem Charisma, das sie wärmte, ja, Chloe konnte es wirklich spüren, wie sehr er sie anzog. Sein frisches weißes Hemd und die Halsbinde unterstrichen die Wirkung seiner sonnengebräunten Haut. Er überreichte jeder der Frauen ein rotes Rosensträußchen, umwickelt mit einer rosa Schleife.
    Eine Art von Verlangen stieg in Chloe hoch. Sie fragte in ihrem besten nachgeahmten englischen Akzent: »Wollen wir unseren Tee einnehmen?«
    Graces Blick blieb auf Sebastian haften, dann nahm sie seinen Arm und sprach über ihre Schulter hinweg zu Chloe: »Wie haben Sie es zeitlich nur hinbekommen, den Verletzten zu retten und sich um den Tee zu kümmern, Miss Parker? Sie sind einfach zu gut .« Ihr Blick wanderte zu Chloes Pompadour. »Welche Tricks schütteln Sie noch aus Ihrem Ärmel – oder sollte ich besser sagen, aus Ihrer Tasche? Verraten Sie es uns!«
    Was meinte sie nur damit? Selbst Sebastian sah verwirrt drein.
    Grace führte Sebastian zur Halle, Kate und Gillian gingen hinter ihnen her. Julia nahm Chloes Arm, und die Anstandsdamen und Fifi folgten ihnen in den hinteren Teil des Salons.
    Einen Tee zu geben war Chloes Art, das Zepter in die Hand zu nehmen und mit ihren Kenntnissen der Gepflogenheiten des Regency zu beeindrucken. Sie fand, eine Adelige des neunzehnten Jahrhunderts hätte es nicht besser bewerkstelligen können. Ein Quartett in der Ecke des Raums spielte Mozart, der Punsch glänzte in einer Kristallschüssel, und Kerzen flackerten zwischen den Tafelaufsätzen, auf denen sich Stücke der Erdbeertarte, kleine Mandeltörtchen, Sandwiches, ein Trifle, die mit Goldstaub verzierten Pralinen, Clotted Cream und Aprikoseneis befanden. Porzellan von Wedgwood krönte den Tisch, eine Teekanne stand auf dem Kaminrost, damit der Tee heiß blieb, und ein Whist-Tisch stand zum Spielen bereit.
    Sebastian sah beeindruckt oder zumindest hungrig aus.
    »Ich möchte auch einen Tee geben. Warum habe ich nicht zu einem Tee eingeladen?«, fragte Gillian ihre Anstandsdame.
    »Weil Sie nicht auf die Idee gekommen sind, meine Liebe«, lautete deren Antwort.
    Julia ging mit Kate im Zimmer herum.
    Bevor irgendjemand auch nur eine Teetasse berühren konnte, verkündete der Butler plötzlich, die Pompadours überprüfen zu wollen.
    So viel zum Zepter in der Hand halten , dachte Chloe. »Wovon spricht er?«, fragte sie Julia.
    »Das ist schon einmal geschehen, vor ein paar Wochen, vor der Einladungszeremonie«, flüsterte Julia. »Es ist wie ein unangekündigter Test.

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