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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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auf dem Boden. Es könnte ihn zertrampeln. War er verletzt?
    Sebastian hatte ihn wohl nicht gesehen, obwohl er ganz nahe an ihm vorbeigeritten war.
    Chloe, die mit Chestnut inzwischen näher gekommen war, verlangsamte ihr Tempo. Die Zeit schien stillzustehen, als sie nach Henry schaute, der versuchte, aufzustehen und sich sein Bein rieb, und dann zu Sebastian, der hinter dem Jagdführer galoppierte.
    »Sind Sie in Ordnung?«, fragte sie Henry.
    »Mir geht’s gut! Reiten Sie weiter!« Henry winkte sie weiter. »Sie führen! Los, machen Sie!« Er versuchte aufzustehen, doch er kam nicht vom Boden hoch.
    Chloe schaute zu Sebastian. Das Pferd wirbelte mit seinen Hufen Erde hoch. Sie runzelte die Stirn und hielt an. Die Kameramänner auf dem Geländewagen schwenkten auf Grace, die vorbeipreschte und mit der Gerte kräftig auf das Hinterteil ihres Pferds schlug und Sebastian hinterherjagte. Der Geländewagen fuhr neben Grace und verschwand im Wald.
    Es dauerte eine Weile, bis Chloe mit ihrem unpraktischen Rock von ihrem Pferd abgestiegen war. Henry hatte sich mittlerweile mühsam hochgerappelt. Er griff nach den Nüstern des Pferdes und beruhigte es.
    In dem Moment kam Julia herangaloppiert, die ihre Gangart zum Trab verlangsamte.
    »Reiten Sie weiter, Julia! Lassen Sie Grace nicht gewinnen!«, rief Chloe. »Schnell!«
    Julia nahm die Verfolgung wieder auf, Gilian und Kate dicht hinter ihr. Kate schaute zurück, sagte aber nichts.
    Chloe band Chestnut geschwind an einem Baum fest und lief hinüber zu Henry.
    »Ist Ihr Bein in Ordnung?« Sie konnte sehen, dass er es schonte.
    »Es geht schon, aber mein Pferd hat eine Schnittwunde an seinem Lauf. Kein Wunder, dass es mich abgeworfen hat. Doch es ist nicht allzu schlimm. Machen Sie sich um mich keine Sorgen! Wenn Sie jetzt losreiten, haben Sie noch eine Chance.«
    Blut lief am Vorderlauf seines Pferdes herunter. Die Wunde sah besorgniserregend tief aus. Beim Anblick von Blut bekam Chloe immer weiche Knie. Das Pferd warf seinen Kopf hin und her.
    »Ich kann Sie nicht einfach hier alleine lassen«, erklärte Chloe. »Sie sind beide verletzt.«
    »Ich komme schon zurecht. Los, gehen Sie, oder Sie werden verlieren! Sie wollten doch dieses Geld, oder nicht? Oder Sebastian? Oder beides?«
    So wie er es formulierte, klang es nicht schön. Er riss sich die Reitjacke herunter, warf sie zur Seite, zog sein weißes Musselinhemd aus und riss es in Streifen.
    Chloe versuchte, nicht auf seine Bauchmuskeln zu starren, die sich ebenfalls – als muskulöse Streifen – auf seinem Bauch abzeichneten.
    Chloe antwortete genauso schnippisch. Sie gab sich Mühe, die engen Ärmel ihrer Jacke hochzuschieben. »So einfach werden Sie mich nicht los. Sagen Sie mir, was ich tun kann!«
    Henry warf ihr DEN Blick zu. Jenen Blick, den Mr Darcy praktisch in jeder Verfilmung von Stolz und Vorurteil Elizabeth Bennet zuwarf, wenn er erkannt hatte, dass er sie liebte. Es war dieser Blick, zusammen mit dem Sprung in diesen See, der Colin Firth, sehr zu seinem Verdruss, für die nächsten fünfzehn Jahre auf die Rolle des romantischen Hauptdarstellers festlegte. Chloe würde diesen Blick überall erkennen, und auch wenn er ihn ihr sehr schnell zugeworfen hatte, so war es doch DER Blick.
    Ihr stockte der Atem. Die Reitjacke kam ihr plötzlich zu eng vor, und sie trat einen Schritt zurück.
    »Hier«, sagte Henry. »Halten Sie seinen Kopf und beruhigen Sie ihn, währen ich ihn verbinde.«
    Henry schlang die Streifen des Hemds wie einen Verband um den Lauf des Pferdes, das wieherte und stampfte, während er das Bein abband. Das Blut durchtränkte das Hemd, und es wurde rotbraun. Er drehte die Streifen umeinander, doch das Blut sickerte durch alles hindurch.
    Henry ging schnell und sicher vor, was bei Chloe einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Er war ein Mann, der die Dinge in die Hand nahm und sich um alles kümmerte, um Menschen wie um Tiere.
    Aber wie kam sie nur auf solche Gedanken?! Sie war instinktiv stehen geblieben, um Henry zu helfen, doch war es auch die richtige Entscheidung gewesen? Sie hatte damit Sebastian geopfert, ganz zu schweigen von den Punkten. Sie dachte an Abigail, an ihr Geschäft, und in ihrem Kopf begann sich alles zu drehen. Hätte sie beim Frühstück diese Rinderzunge zu dem Toast gegessen, wären ihre Beine jetzt vielleicht nicht so wacklig …
    »Miss Parker? Miss Parker?« Henry benetzte ihr Gesicht mit Wasser und schaute von oben auf sie herunter. Durch die Baumkronen fiel ein

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