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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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wartete. Das Pferd ging mit gleichbleibenden festen Schritten. Dennoch, selbst dieser stattliche Diener konnte Sebastian nicht das Wasser reichen, als dieser auf dem Feld erschien, als bräche die Sonne hinter einer Wolke hervor. Ein Mann auf einem Pferd war ein ganz besonderer Anblick – zumal dann, wenn dieser Mann noch dazu gebildet war und sein Studium in Oxford absolviert hatte. Und außerdem auch noch ein heißer Typ war, wie Emma sagen würde.
    Sie stellte sich ihren und Sebastians Anblick vor, wie sie gemeinsam in einer weißen, von Schimmeln gezogenen und mit Pfingstrosen geschmückten Kutsche in den Sonnenuntergang fuhren, während er Gedichte zitierte und …
    Genau in diesem Moment heulten die Hunde auf, und der Schimmel von Grace tat einen seitlichen Schritt von Henry hinüber zu Sebastian. Der Schweif ihres Pferds wedelte hin und her und berührte dabei Sebastian, als versuchte selbst ihr Pferd, sich an ihn heranzumachen und schamlos mit ihm zu flirten.
    Henry trottete auf seinem Pferd hinüber zu Chloe. Auch wenn sie sich freute, ihn zu sehen, versperrte er ihr die Sicht auf Sebastian.
    »Werden Sie es schaffen, Miss Parker?«, fragte er.
    Es erstaunte sie, dass er ihre Angst bemerkt hatte.
    »Sie haben das sanfteste Pferd aus unserem Stall.«
    »Dann können wir nur hoffen, dass es nicht zu sanft ist, denn ich darf nicht zu langsam sein.« Sie bewegte Chestnut nach hinten, um Sebastian im Auge zu behalten, doch Henry rückte mit seinem Pferd noch näher an sie heran und verdeckte ihr so abermals die Sicht auf Sebastian.
    »Nur weil er sanft ist, bedeutet das nicht, dass er nicht kraftvoll und schnell ist«, entgegnete Henry.
    Chloe hob eine Augenbraue. »Tja, wir werden sehen, als was er sich herausstellt.«
    »Ich denke, Sie werden mit seiner Leistung zufrieden sein.« Henry lächelte.
    Chloe war sich auf einmal nicht mehr sicher, ob es bei ihrer Kabbelei weiter nur um Chestnut ging, doch sie erkannte, dass Grace Sebastian in Beschlag nahm. Gillian, Kate und Julia warteten an der Startposition und gönnten ihren Pferden klugerweise noch etwas Ruhe.
    Chloe bewegte Chestnut noch einmal nach vorne und blieb stehen, als sie Sebastian wieder ganz im Blickfeld hatte. Sie winkte dem Diener zum Abschied zu, der, peinlich berührt, nickte. Eigentlich winkte die Herrschaft den Dienern nicht zu, und Henry schmunzelte.
    »Gehen Sie es einfach nur ruhig an, Miss Parker!«
    »Möchten Sie damit etwa andeuten, dass ich Ihrer Meinung nach nicht gewinnen soll? Hätten Sie es am Schluss lieber, dass Ihr Bruder, nun ja, mit Lady Grace zusammenkommt, damit Sie sämtliche Ferien und Geburtstage mit ihr verbringen können?«
    »Wie nett von Ihnen, an mich und mein langfristiges Glück zu denken, Miss Parker. Es scheint fast so, als würden Sie meinen Bruder für sich gewinnen wollen, nur um mich vor einem lebenslangen Elend zu bewahren. Ich bin Ihnen wirklich sehr verbunden.«
    »Ich denke stets an andere.«
    »Menschen, die das sagen, denken normalerweise immer nur an sich selbst.«
    Chloe seufzte. Als ob Sebastian ihre Gedanken erraten hätte, wandte er sein Pferd von Grace ab, kam in kurzem Galopp auf sie zu und zog seinen Hut. Sie wurde ganz nervös, und einige Bahnen ihres Rocks fielen auseinander.
    »Viel Spaß auf der Jagd!«, sagte sie zu Henry gerichtet. Sie stieß ihr Pferd mit den Füßen an, um im Schritt zu gehen und ließ Henry im Staub stehen. Chloe streichelte Chestnut und nickte Mrs Crescent zu, die mit Fifi unter einem Baum an der Seitenlinie saß.
    »Bereit für die Jagd?«, fragte Chloe Sebastian. Sein Dreitagebart glänzte in der Sonne.
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht ganz. Ich bin seit unserem Abendessen nicht ganz auf dem Damm. Eine meiner französischen Köchinnen hat die Sahne zu lange aufbewahrt, und sie war schlecht geworden.«
    Chloe blickte überrascht auf. »Mir war in der Nacht nach unserem Abendessen auch schlecht.«
    »Tatsächlich. Ich glaube, wir waren die Einzigen. Das tut mir leid. Es wird nicht noch einmal vorkommen.«
    Er lächelte. »Wir folgen nur dem Geruch eines Fuchses, wir jagen keinen richtigen Fuchs. Der Jagdführer legt die Fährte aus und treibt sie am Schluss den Baum hoch.«
    »Treibt sie den Baum hoch?«
    »Der Jagdmeister lässt die Fährte an einem bestimmten Baum enden, den die Hunde dann einkreisen. Damit ist die Jagd beendet.«
    Sie trabten zum Tor, wo der Jagdmeister und der Rest der Reitgesellschaft bereitstanden.
    »Ich liebe die Jagd«, erklärte Sebastian,

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