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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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du das schon beurteilen können?«
    Chloe biss sich auf die Innenseite ihrer Wange.
    Sebastian hielt dem Diener sein leeres Weinglas hin, der es auffüllte, woraufhin Sebastian es fast genauso schnell wieder leerte.
    Chloe legte ihre Hand auf ihr Herz.
    »Kein Wein mehr für dich, Sebastian«, erklärte Henry. Er nahm ihm das Glas aus der Hand. »Wäre das alles, Charles?«
    Hatte Chloe da etwa gerade ein Geräusch in der Halle gehört? Sie sollte sich besser beeilen. Sebastian war beschwipst, das war ihre Chance. Sie beugte sich zu Henry hinüber und flüsterte: »Miss Parker möchte sich bei Ihnen für ihre harschen Worte beim Tee entschuldigen«, platzte sie heraus. »Sie schätzt Ihre Freundschaft sehr und bedauert zutiefst, was sie gesagt hat.«
    Sebastian ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    Henry sah ihn von der Seite an. »Sebastian hatte einen anstrengenden Tag«, bemerkte er.
    Chloe sprach schneller. »Kann ich Miss Parker sagen, dass Sie ihre Entschuldigung annehmen?«
    Henry blieb stumm.
    »Berücksichtigen Sie bitte, unter welchem Druck sie steht. Sie ist eine ganz nette Person und verdient eine zweite Chance.«
    Henry verzog seinen Mund zu einem Lächeln. »Da diese Einschätzung von dir stammt, Charles, und daher ganz objektiv erfolgt, sollte sie ernst genommen werden.«
    Chloe lockerte ihre zusammengepressten Knie und musste lachen.
    Sebastian sank tiefer in den Stuhl und schlief schon fast.
    Henry trat auf Chloe zu und lehnte sich gegen seinen Queue.
    Chloe wollte diese Art von Aufmerksamkeit von Sebastian, nicht von ihm.
    Henry grinste. »Bitte sag Miss Parker, dass ich über ihre Entschuldigung nachdenken werde. Ich schätze die Mühen, die sie auf sich genommen hat, um ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Sie ist ein ziemliches Risiko eingegangen, dich hierherzuschicken.«
    Chloe erkannte, dass sie Henry gerade den Vorzug gegeben hatte vor dem Geld und war darüber fast genauso entsetzt wie er anscheinend auch.
    Henry betrachtete sie von oben bis unten. »Ich muss schon sagen, Charles, du bist der cleverste kleine Diener, der mir je begegnet ist. Ich werde mich erkundigen, ob wir dich hier auf Dartworth einstellen können. Zufällig brauche ich gerade einen neuen Kammerdiener. Wärst du an der Stelle interessiert?« Er strich ihr beinahe mit der Hand über die Wange.
    Die Aufgabe eines Kammerdieners war es, seinen Herrn an- und auszukleiden. Chloe verdrängte den Gedanken, ihn auf der Stelle auszuziehen.
    »Ich bin im Moment sehr zufrieden auf Bridesbridge«, antwortete sie bescheiden.
    »Ich verstehe. Solltest du deine Meinung noch ändern, lass es mich wissen«, sagte Henry.
    Während er sprach, öffneten sich die Türen hinter ihm, und ein Team mit Videokameras kam herein. Henry führte Chloe zur Tür. »Nun, Charles, du gehst jetzt besser zurück nach Bridesbridge.« Er sprach so schnell, dass sie ihn kaum verstand. »Es ist schon spät. Bist du mit dem Pferd hierhergekommen?«
    »Nein, Sir.« Chloe zog an ihren Rockschößen. »Ich bin zu Fuß gekommen.«
    Ein erstaunter Blick, in dem etwas lag, das nur als Zuneigung bezeichnet werden konnte, huschte über Henrys Gesicht. »Charles, ich bestehe darauf, dass du einen Wagen nimmst. Es ist zu spät, um zu Fuß zu gehen. Ich werde läuten, dass eine Kutsche gebracht wird.«
    Chloe verbeugte sich leicht.
    »Jetzt – los mit dir, Charles!« Henry gab ihr den Kerzenleuchter in die Hand und schob sie so in den Flur, dass die Kameras keine Sicht auf sie hatten und daher nicht filmen konnten.
    Gerade als sie zu laufen begann und darauf achtete, die Kerzen auf dem Leuchter nicht auszulöschen, tauchte um die Ecke eine weitere Videokamera auf. Sie eilte durch das Labyrinth der dunklen Halle, als ob sie bei Nacht durch ein Museum gejagt werden würde, den Kameramann dicht auf den Fersen und Henry dahinter. Bevor sie die großen Türen hinter sich zumachte, drückte sie dem Nachtwächter den Kerzenleuchter mit nur noch einer brennenden Kerze in die Hand. Dieser bedeutete ihr, dass ein Wagen vor der Tür auf sie wartete.
    Draußen angekommen, blieb sie einen Moment oben auf der breiten prachtvollen Treppe stehen, die im Mondlicht schimmerte. Vor ein paar Abenden hatte der Diener ihr aus der Kutsche geholfen, und sie war in ihrem Abendkleid, den Handschuhen und Tanzballerinas ebendiese Treppe hinaufgeschwebt. Jetzt lief sie sie hinunter und nahm drei Stufen auf einmal. Einer ihrer Schuhe aus Kalbsleder fiel vom Fuß, doch sie hielt nicht an. Nur mit dem

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