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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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für die Nacht ausgelöscht worden, doch ein Kerzenleuchter stand auf dem Büfett, und diesen nahm sie in die Hand.
    Sie eilte an der dunklen Bibliothek, dem Speisezimmer und den Salons vorbei und folgte dem Geräusch lachender Männer, das in der Ferne zu hören war.
    Als sie sich einer hell erleuchteten Tür näherte, vor der ein Diener zusammengesackt in einem Stuhl saß und offensichtlich schlief, sah Chloe einen riesigen Billardtisch aus Mahagoni. Sebastian hatte es sich auf einem Stuhl bequem gemacht, einen Cognac in einer Hand haltend, ein Smartphone auf dem Schoß – ein Smartphone? Henry las gerade ein Buch. George ging auf und ab, die Hände in den Hüften.
    Sie sprang zur Tür, in der Hoffnung, sich schnell wieder aus dem Staub machen zu können, doch genau in dem Moment wachte der Diener auf und versperrte ihr mit seinem Arm den Weg. »Was willst du?«, fragte er.
    Chloe hielt ihm den Brief hin, doch er nahm ihn nicht. »Eine Nachricht von Bridesbridge Place.«
    »Sebastian, hör auf zu twittern!«, befahl George hinter der Tür.
    Der Diener schob Chloe zurück in die dunkle Halle und auf seinen Holzstuhl, wo sie nichts sehen konnte. Er ließ die Flügeltür hinter sich ins Schloss fallen, und sie blieb alleine in der Dunkelheit zurück.
    Sie hörte gedämpfte Stimmen. Was zum Teufel ging hier vor? Sie hatte noch nicht einmal eine Toilette, und die twitterten?
    Eine der Flügeltüren ging plötzlich auf, und Licht fiel auf Chloes schmutzige Strümpfe.
    »Du kannst hereinkommen«, erklärte der Diener und sauste davon. Chloe wollte sich bewegen, konnte es aber nicht, es war wie in einem schlechten Traum. Schließlich holte sie tief Luft und trat ein. Der Geruch von Schnupftabak erfüllte den Raum. Unter einer hohen Rokokodecke stand ein Billardtisch auf Klauenfüßen, der in seiner Wuchtigkeit den Raum beherrschte. Auf den Beistelltischen standen Karaffen, Schnupftabakdosen und Schokolade. Ihre Augen suchten den Raum nach dem Telefon und George ab, doch beide waren verschwunden.
    »Nun, mein Junge«, lallte Sebastian, während er sich gegen sein Billardqueue lehnte. »Was bringt dich zu solch unchristlicher Stunde noch hierher?«
    Die Wirkung des Wodkas ließ nach, stellte Chloe fest, und sie merkte, wie sie eine Gänsehaut auf den Armen bekam. Gott sei Dank waren keine Kameramänner da. Vielleicht war das Kamerateam schon zu Bett gegangen.
    Sebastians Augen sahen ein bisschen glasig aus. Er hatte getrunken, und das machte ihr Mut. »Eine Nachricht.« Chloe übergab ihm den Brief.
    Henry schloss sein Buch und sah sie mit gerunzelter Stirn an.
    Chloe trat vorsichtig einen Schritt zurück.
    Henrys Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Sollte er ihre Verkleidung durchschaut haben, schien er jedenfalls nicht darüber verärgert zu sein. »Wie heißt du – mein Junge?«, fragte er.
    »Charles – Sir.« Chloe verbeugte sich und schob die Brille der Köchin die Nase hoch.
    »Charles. Aha. Nimm deinen Hut ab, Charles!«
    »Nein – nein danke, Sir. Ich kann nicht bleiben.«
    »Magst du etwas zu trinken?«, fragte Henry.

12. K apitel
    Sebastian beugte sich über den mit roter Wolle bespannten Billardtisch. Während er die lederne Pomeranze seines Queue gegen die Kugel mit der Nummer acht stieß, bot sich Chloe ein besonders guter Blick auf seine enge Kniehose, deren Anblick sie erschauern ließ. Die bodenlangen merlotroten Samtvorhänge bildeten einen fantastischen Hintergrund für sein widerspenstiges schwarzes Haar, das frische weiße Hemd und sein sonnengebräuntes Gesicht. »Du darfst einem Diener nichts zu trinken anbieten, Henry«, sagte er, und mit einem klackenden Geräusch versenkte Kugel Nummer acht die Kugel Nummer sieben im rechten Eckloch.
    Chloe presste ihre Knie zusammen, um nicht ins Taumeln zu geraten.
    Ein weiterer Diener löste sich von der Wand neben einem Wandteppich mit Blumenmuster, um in Henrys und Sebastians leere Gläser Rotwein einzuschenken.
    Henry legte sein Buch beiseite, stand auf und kreidete sein Queue ein. »Stimmt. Ich persönlich möchte nicht, dass Charles in die Wüste geschickt wird.« Er sah Chloe von oben bis unten an, vom Kopf bis zu ihren mit Schlamm bespritzten Füßen. »Alles nur für einen oder zwei Momente unmittelbarer Befriedigung.«
    Chloe zog an ihrer Halsbinde; sie hatte plötzlich das Gefühl, als hätte sie sie zu eng gebunden. Sie versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen, räusperte sich, senkte ihre Stimme um ein oder zwei Oktaven und sprach zu

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