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Rendezvous um Mitternacht

Rendezvous um Mitternacht

Titel: Rendezvous um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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Maureen.«
    »Wirklich?«, fragte ich. »Dieser hier ist mit M unterschrieben.
    Hat sie bei deinem den vollen Namen benutzt?« »Nein, aber es ist doch klar, wer M ist.«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich, denn ich spürte, dass Maureen heftig den Kopf schüttelte. »Maureen scheint da anderer Meinung zu sein.«
    »Aber wer kann es sonst sein? Wir wissen doch schon, dass sie eine Affäre hatten.«
    »Mirabelle?«, fragte ich.
    Steven brummte skeptisch. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Großvater gleichzeitig Mutter und Tochter gebrumst hat.«
    »Gebrumst?«
    »Naja, was wir auch schon fast gemacht hätten.«
    Ich kniff ärgerlich die Augen zusammen. »Erstens heißt es bumsen, und zweitens, wenn du das, was wir fast gemacht hätten, so nennst, dann glaub nur nicht, dass du jemals bei mir landen kannst.«
    Er trat zu mir und schob mir eine Haarsträhne hinter das Ohr zurück. »Ich wollte nicht grob sein. Ich würde dich niemals brumsen.«
    »Bumsen«, verbesserte ich unerbittlich.
    Steven grinste mich an. »Komm, nehmen wir die Briefe zum Lesen mit nach unten. Ich kann kein Datum linden. Du?«
    »Nein.« Ich sah die Umschläge durch. »Es gibt keinen Poststempel, also wurden sie nicht geschickt. Wer sie geschrieben hat, muss sie Andrew persönlich gegeben haben, was bedeutet, dass die Frau aus der Nähe kam.«
    »Lass uns nach unten gehen. Ich will hier nicht bleiben, bis das nächste Möbelstück auf uns losgeht.«
    In der Küche zogen wir uns jeder einen Hocker heran. Während ich die ersten paar durcharbeitete, machte Steven uns einen Tee, dann schloss er sich mir an. In tiefer Stille lasen wir, bis wir den Stapel durchhatten.
    »Und, was denkst du?«, fragte er, als ich den letzten Brief weglegte.
    »Das Mädel hat deinen Großvater wirklich geliebt.«
    »Klingt, als wäre sie … wie heißt es … von ihm verzehrt gewesen.«
    »Besessen.«
    »Ja. Sie war besessen von ihm.«
    »Ja. Und total eifersüchtig auf deine Großmutter. Sie nennt sie immer nur die böse Königin. Gut, jetzt wissen wir zumindest, dass die Briefe geschrieben wurden, während sie noch lebte.«
    Steven nickte. »Das heißt, 1988 oder früher.«
    »Und Maureen ist in den Siebzigern gestorben.«
    »Siehst du? Sie könnte es also gewesen sein.«
    »Ja«, gab ich zu. »Aber mein Bauchgefühl sagt nein.«
    »Also noch ein Rätsel, das wir lösen müssen.«
    Ich raffte die Briefe zu einem Stapel zusammen. »Das ergibt alles keinen Sinn. Warum waren die Briefe in Maureens Zimmer versteckt, wenn sie sie nicht geschrieben hat? Wer war diese mysteriöse Frau, und was, zum Teufel, hat all das mit dem Tod deines Großvaters zu tun?«
    Steven rieb sich nachdenklich das Kinn. »Vielleicht hängt es gar nicht zusammen. Vielleicht ist Maureen einfach nur wütend, weil jemand anders eine Affäre mit meinem Großvater hatte.«
    Ich nickte gedankenvoll. »Trotzdem. Ich habe das Gefühl, an der Geschichte ist mehr, als wir bisher sehen können.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Steven.
    Ich sprang von dem Hocker herunter. »Es gibt ein, zwei Spuren, denen wir noch nicht nachgegangen sind. Komm. Fahren wir zurück in den Ort.«

13
     
     
    Als wir kurz darauf wieder im Ort ankamen, dirigierte ich Steven zu einem schicken viktorianischen Haus. Auf der Klingel stand: Gurt Bancroft, Immobilienmakler.
    Gerade als wir hineingehen wollten, spürte ich einen kaum merklichen Zug nach rechts. Ich wandte den Kopf. Ein Stück die Straße hinunter, gar nicht weit von Stevens Aston, parkte ein glänzender silberner Rolls-Royce. Ich tippte Steven auf die Schulter und zeigte darauf. »Der gute Mann scheint sich immer für dieselben Sachen zu interessieren wie wir.«
    Stevens Gesicht wurde sehr düster. »Komm. Es wird Zeit herauszufinden, was dieser Bastard vorhat.«
    Als wir die Tür öffneten, bimmelte ein Glöckchen, und eine Frau in meinem Alter mit langem rotem Haar und Brille sah uns entgegen. »Guten Tag«, sagte sie freundlich. »Haben Sie einen Termin bei Mr Bancroft?«
    Ich kam Steven hastig zuvor. »Nein. Wir möchten hier ein Stück Land kaufen und haben gehört, dass Mr Bancroft der beste Makler im Ort ist.«
    Die Frau kicherte. »Könnte damit zu tun haben, dass er der einzige Makler im Ort ist. Momentan ist Mr Bancroft leider mit einem anderen Kunden beschäftigt, und danach hat er eine Verabredung zum Lunch. Wäre es Ihnen recht, wenn ich Sie für ein Uhr eintrage?«
    Steven öffnete den Mund, aber ich gab ihm einen kleinen Klaps auf den Rücken

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