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Rendezvous um Mitternacht

Rendezvous um Mitternacht

Titel: Rendezvous um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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Ich werde mich geistig öffnen und schauen, ob Andrew Kontakt aufnehmen will. Und hier«, ich kreiste das Gästeschlafzimmer im zweiten Stock ein, »wäre es sicher auch ganz gut, sich mal länger aufzuhalten. Und hier auch«, fügte ich hinzu und markierte noch die Bibliothek.
    Steven sah interessiert zu, wie ich in den eingekreisten Räumen mit Pfeilen die Stellen anstrich, wo Triggerobjekte und Bewegungsdetektoren platziert werden sollten. »Das leuchtet ein«, stimmte er zu.
    Ich sah auf, ob Gilley keine Einwände hatte, und machte dann weiter. »Wenn Andrews Zimmer gründlich überprüft ist, nehme ich mir nach und nach die anderen vor.«
    »Und wenn die Jagd in keinem erfolgreich ist, wo würden Sie dann weitermachen?«
    »Draußen hat mich ein Geist zum Wald ziehen wollen, aber wir sollten wohl warten, bis es aufklart, bevor wir das überprüfen.«
    Steven nickte. »Gut. Gilley, dann nehmen Sie doch das Zimmer meines Großvaters und ich die Bibliothek.«
    »Was?!«, fuhr Gilley auf. »Wir sollen allein Wache halten? Ich dachte, wir machen das immer zusammen!«
    »Das würde dreimal so lange dauern«, erklärte ich. »Du schreist einfach laut, wenn sich etwas Verdächtiges regt, dann kommen wir, so schnell wir können.«
    »Bist du wahnsinnig, M.J.? Bis ihr kommt, bin ich vielleicht schon tot!«
    Ich verdrehte die Augen und sah ihn scharf an. »Du kannst doch unmöglich solche Angst haben!«
    »Oh doch, kann ich!« Seine Stimme überschlug sich fast vor Panik.
    Ich warf die Hände in die Luft. »Himmel, Arsch und Zwirn, Gil! Na gut, dann komm halt mit mir. Hängen wir zu zweit in Andrews Zimmer rum!«
    »Ich würde lieber mit Steven in die Bibliothek gehen«, sagte Gilley kleinlaut.
    »Hätte ich mir ja denken können«, sagte ich finsteren Blickes. Dann wandte ich mich an Steven. »Er kann Ihnen zeigen, wie das Thermometer und das Spektrometer bedient werden. Wenn nach einer Weile nichts Aufregendes passiert ist, können Sie zusammen raufkommen und mit mir im Schlafzimmer wachen. Danach können wir dann alle gemeinsam in den zweiten Stock gehen.«
    »Klingt vernünftig.« Steven gab Gilley einen Klaps auf den Rücken. »Kommen Sie, Gilley, damit wir endlich in die Eimer kommen.«
    »In die Pötte«, hörte ich Gilley sagen, während sie sich aus der Küche trollten.
    So leise wie möglich stahl ich mich nach oben in Andrews Schlafzimmer, das Elektrofeldmeter gezückt, um zu prüfen, ob schon Aktivität vorhanden war. Doch die Werte waren überall normal.
    Als ich den ersten Stock erreicht hatte, hörte ich etwas. Tapp, tapp, tapp klang es über mir ungefähr in Deckenhöhe, aber nicht unbedingt aus dem Stockwerk darüber. Ich neigte den Kopf und horchte. Nach kurzer Pause hörte ich es wieder, diesmal etwas weiter den Flur entlang.
    Bei einem kurzen Blick die Treppe hinab erwog ich, ob ich die anderen alarmieren sollte, beschloss aber dann, der Sache auf eigene Faust nachzugehen. Ich schlich mich die Treppe hinauf in den zweiten Stock. Die Nadel des Elektrofeldmeters schlug heftig aus, und das Summen, das es von sich gab, wurde schrill. »Da ist was im Anmarsch«, konstatierte ich.
    Im zweiten Stock angekommen, schaltete ich das Gerät aus und lauschte. Lange Zeit war gar nichts zu hören – dann knallte es auf einmal dicht neben mir. Vor Schreck machte ich einen Riesensatz und wich mit rasendem Herzen an die Wand zurück.
    »M. J.?«, hörte ich Gilley von unten rufen. »Warst du das?«
    »Nein«, rief ich zurück. »Ich hatte was gehört und wollte der Sache nachgehen. Aber scheinbar hat jemand entschieden etwas dagegen, dass wir hier rumschnüffeln.«
    Auf der Treppe polterte es. Ich blickte übers Geländer. Steven kam im Laufschritt hochgerannt und legte mir gleich besorgt die Hand auf die Schulter. »Alles in Ordnung?«
    Ich schüttelte seine Hand ab. »Alles bestens. Manche Geister sind nun mal gern provokativ.«
    »Mein Großvater war ein sanfter Mann«, sagte Steven verwundert. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Sie erschrecken will.«
    »Gut zu wissen.«
    In diesem Moment erreichte Gilley keuchend den Treppenabsatz. »Sie können mich doch nicht allein da unten lassen! Von jetzt an plädiere ich dafür, dass niemand -Aaaaaaaah«
    Starr vor Schreck sahen Steven und ich mit an, wie Gilley von einer unsichtbaren Kraft an den Schultern gepackt wurde. Mit aufgerissenen Augen und rudernden Armen schwebte er einen Sekundenbruchteil über der obersten Stufe, dann stürzte er rücklings auf den

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