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Rendezvous um Mitternacht

Rendezvous um Mitternacht

Titel: Rendezvous um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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Beweis.«
    »Ich zweifle nie mehr an dir.« Ich nahm ihm die Packung ab, um sie genauer zu untersuchen.
    In diesem Moment klingelte es an der Vordertür. »Die Pizza!«, rief Steven und eilte davon, um den Lieferanten zu empfangen. Ich stellte die Haferflocken wieder genau so hin, wie sie gestanden hatten, und wühlte meine Digitalkamera aus der Tasche. Nachdem ich rasch ein paar Fotos geschossen hatte, schloss ich die Tür und ging zu der Stelle, wo ich Andrew gesehen hatte. Wieder setzte ich meine ganze Kraft ein, um Verbindung zu ihm aufzunehmen. Mit geschlossenen Augen sandte ich meinen Spürsinn aus. Andrew! Andrew Sable, antworte mir, wenn du hier bist!
    Zwischen den Rufen wartete ich. Und dann spürte ich kaum wahrnehmbar einen Impuls, der klang wie: M … war … Problem … Ich riss die Augen auf und tat einen Schritt vorwärts, in der Hoffnung, die Verbindung verstärken zu können. Tut mir leid, ich verstehe nicht gut. Kannst du das wiederholen?
    Von Andrew kam keine Antwort. Frustriert fragte ich laut: »Wer war ein Problem?«
    »Wer hat ein Problem?«, kam hinter mir die Frage zurück.
    Ich fuhr zusammen. Ich hatte überhaupt nicht gehört, dass Steven wieder hereingekommen war. »Himmel, hast du mich erschreckt!«, rief ich und drehte mich um.
    »Also bin ich das Problem?«, neckte er. »Komm, lass uns essen, und du erzählst mir, was ich schon wieder angestellt habe.«
    »Nicht du.« Ich folgte ihm an die Küchentheke, wo er die Pizza abstellte und den Deckel öffnete. »Mmh, riecht das gut!«, sagte ich, während er mir einen Teller holte und mir ein Glas Wasser hinstellte. »Was ist da drauf?«
    »Hühnchen und Parmesan.«
    »Bisschen komische Mischung.« Ich nahm ein Stück und biss hinein. »Vergiss es. Sie ist grandios«, murmelte ich erstickt, als eine unvergleichliche Mischung aus gebratenem Hühnchen, Parmesankäse und einem Hauch Knoblauch meine Geschmacksknospen umspielte.
    »Wenn ich hier war, ließ mich mein Großvater immer Pizza bestellen, wenn ich Lust darauf hatte. Das war eines der Dinge, die ich in der Schule in Deutschland sehr vermisst habe«, sagte Steven und nahm sich auch ein Stück. »Aber was hattest du gerade für ein Problem?«
    »Während du an der Tür warst, habe ich noch mal versucht, Andrew zu erreichen. Es hat geklappt.«
    Stevens Hand mit dem Pizzastück hielt auf halbem Wege zum Mund an. »Was hat er gesagt?«
    Ich schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn. »Hat nicht viel Sinn ergeben. So was wie ›M war Probleme«
    »Wer?«
    »M. Aber solche telepathischen Botschaften sind nicht immer sonnenklar. Es kann der Buchstabe M oder auch N gewesen sein oder sogar der Name Em, was zum Beispiel eine Abkürzung von Emma ist.«
    Steven kratzte sich am Kopf. »Wie finden wir heraus, was davon stimmt?«
    Ich kaute das Stück Pizza fertig, das ich gerade abgebissen hatte. »Ich würde sagen, wir versuchen es erst mal mit dem Offensichtlichen. Wir sollten versuchen, Kontakt zu Maureen aufzunehmen.«
    Steven nickte. »Sie ist M.«
    »Nicht unbedingt, aber falls Andrew wirklich den Buchstaben M gemeint hat, könnte es passen, zumal sie es ja wahrscheinlich war, die Gilley die Treppe runtergestoßen hat.«
    »Ich sage dir«, beharrte Steven, »sie hat bestimmt auch meinen Großvater gestoßen. Vom Dach.«
    »Du kannst nicht einfach das eine aus dem anderen schließen, Steven. Und selbst wenn, müssen wir herausfinden, was er überhaupt auf dem Dach gewollt hat. Ich finde, wir sollten vorsichtig mit solchen –« Ich verstummte, weil es plötzlich laut rumpelte.
    Steven legte seine Pizza weg. »Der Aufzug. Komm schnell! Er fährt nach oben!«
    Wir flitzten aus der Küche hinaus und, so schnell wir konnten, über die Treppe in den ersten Stock. Atemlos kamen wir oben an und hasteten weiter zu Andrews Zimmern. Vor dem Aufzug warteten wir angespannt, dass er das Stockwerk erreichte. Doch anstatt anzuhalten, setzte die Kabine klappernd und rasselnd die Fahrt nach oben fort. »In den zweiten Stock!«, rief ich und sprintete davon, dicht gefolgt von Steven.
    Wieder nahmen wir die Treppe im Sturm und jagten den Flur entlang. Ich hielt inne, unsicher, wohin ich mich wenden sollte. »Wo kommt er hier raus?«, fragte ich.
    Stevens Blick irrte den Flur auf und ab. »Ich weiß es nicht. Ich habe nie erlebt, dass er weiter fuhr als in den ersten Stock.«
    Wir hatten keine Wahl, als auf das Rumpeln zu lauschen, das lauter und lauter wurde, um dann rasch in das betreffende Zimmer zu hasten.

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