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Rendezvous um Mitternacht

Rendezvous um Mitternacht

Titel: Rendezvous um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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befürchtet«, murmelte er und folgte mir.
    Die Wände des Ganges waren gemauert und der Boden aus Zement, ebenso wie im Keller. Mit hallenden Schritten tasteten wir uns voran, aber nach etwa drei Metern hielten wir an, weil wir nichts mehr sehen konnten. Ich legte Steven die Hand auf den Rücken. »Ich glaube nicht, dass es viel Sinn hat, im Stockdunkeln weiterzugehen. Im Van ist eine Taschenlampe. Außerdem würde ich gern wissen, ob sich etwas Interessantes auf Band aufnehmen lässt, und dafür brauchten wir die Nachtsichtkamera.«
    »Wo ist diese Kamera?«
    »Oben in einem der Schlafzimmer.«
    »Dann holen wir sie.« Und wir machten kehrt und verließen den Gang.
    Auf der Treppe fragte Steven: »Hast du im Gang Geister gespürt?«
    »Eigentlich nicht. Aber ich habe mich nicht sonderlich konzentriert, als wir reingegangen sind. Das nächste Mal drehe ich den Empfangskanal ein bisschen auf, okay?«
    Wenige Minuten später kamen wir klappernd wieder die Kellertreppe hinunter, bewaffnet mit der Nachtsichtkamera. Steven ging mir voraus, doch plötzlich blieb er stehen. »Was zum …?«
    Ich spähte über seine Schulter und sah es sofort: Die Tür zum Gang war geschlossen. »Hast du sie vorhin zugemacht?«, fragte ich.
    »Auf keinen Fall.« Er ging die drei Stufen hinunter und drückte auf die Klinke. Doch sosehr er rüttelte, die Tür gab nicht nach.
    Ich kam neben ihn. »Was ist?«
    »Sie ist verschlossen.« Noch einmal versuchte er es, aber die Tür rührte sich nicht.
    »Du machst doch Witze«, sagte ich. Steven trat beiseite und ließ mir den Vortritt. Ich hob eine Augenbraue und versuchte die Tür zu öffnen. Ohne Erfolg. »Hast du einen Schlüssel?«, fragte ich.
    »Nein, aber ich habe ein Telefon, und im Ort gibt es einen Schlosser.«
    »Gute Idee. Ruf ihn an. In der Zeit gehe ich nach draußen und schaue, ob ich dort irgendwo den Ausgang finde.«
    Steven nickte, und wir stiegen wieder in die Küche hinauf. Er nahm das Telefonbuch und begann darin zu blättern. »Sobald ich angerufen habe, komme ich zu dir nach draußen«, sagte er.
    Ich gab ihm das Daumen-nach-oben-Zeichen und betrat durch die Küchentür den Park. Glücklicherweise hatte es aufgehört zu regnen – Wasser war so ziemlich das Übelste für die Kamera. Es wurde langsam dunkel. Ich versuchte, in dem Winkel, in dem der Gang sich vom Keller entfernte, seinem Verlauf zu folgen. Dabei stieß ich nach kurzer Zeit immer wieder auf die Wand des Swimmingpools. Ich schaute zurück, aber zwischen mir und dem Haus waren keine Anzeichen für eine verborgene Falltür oder eine Treppe nach unten zu erkennen. Je genauer ich das Gelände untersuchte, desto verwirrender kam mir die Sache vor.
    Nach ein paar Minuten kam Steven mit einer Taschenlampe. »Der Schlosser kommt morgen früh«, verkündete er. »Hast du etwas gefunden?«
    »Nein, und das verstehe ich nicht. Schau!« Ich zeigte auf ein kleines Fenster auf Bodenhöhe. »Das ist das Kellerfenster rechts neben der Treppe. Die Tür zum Gang ist links davon, was bedeutet …«
    »Dass er unter den Pool führt«, beendete Steven den Satz.
    »Ja. Aber das kann doch nicht stimmen. Wer sollte denn einen Gang unter einen Swimmingpool bauen?«
    »Es wäre ziemlich gefährlich.« Steven rieb sich das Kinn und blickte zwischen Kellerfenster und Pool hin und her.
    »Genau. Außerdem frage ich mich, warum dieser Gang überhaupt gebaut wurde. Dein Großvater muss einen Grund dafür gehabt haben. Hast du vielleicht eine Idee?«
    Steven lächelte und schüttelte den Kopf. »Mein Großvater war ein wenig … ekstatisch? Nett, aber seltsam?«
    »Du meinst exzentrisch.«
    »Ja, und deshalb lässt sich schwer sagen, was ihn dazu bewogen haben könnte.«
    »Dann müssen wir wohl bis morgen früh warten.«
    »Vermutlich. Willst du zu Helen zurück?«
    »Nein.« Ich streckte die Hand nach seiner Taschenlampe aus, und er gab sie mir. »Danke. Ich würde lieber hierbleiben und versuchen, Kontakt zu deinem Großvater oder Maureen aufzunehmen.«
    »Gut. Es gibt einen Pizzaservice im Ort. Angelos. Die sind recht lecker. Wir können was bestellen. Kommst du?«
    »Gleich. Ich will mich hier noch ein bisschen umschauen.« Ich schaltete die Lampe an und ließ den Strahl über den Rasen gleiten.
    »Schrei mich, wenn du etwas findest.« Er machte sich auf den Weg zum Haus.
    »Du meinst: Ruf mich«, murmelte ich vor mich hin. Dann machte ich mich mithilfe des Lichtstrahls noch mal auf die Suche nach dem Ausgang. Nicht, dass ich sicher sein

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