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Rendezvous um Mitternacht

Rendezvous um Mitternacht

Titel: Rendezvous um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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meine Mom zu ihm ins Jagdhaus. Es kam nur einmal zum Bruch zwischen ihnen, und das war, als Mom es leid wurde, auf eine Scheidung zu hoffen. Da nahm sie meinen Vater und heiratete ihn. Ich wurde ein Jahr später geboren. Und als ich zwei war, verließ uns mein Dad. Von dieser Zeit an bis zu Moms Tod hatten sie und Andrew ein festes Verhältnis. Ich bin bis heute überzeugt, dass sie die Liebe seines Lebens war.«
    »Also haben Ihre Eltern sich wieder scheiden lassen.« Stevens Frage war eher eine Feststellung.
    »Nein«, widersprach Mirabelle. »Meine Mutter war gläubige Katholikin. Sie meinte zwar, Andrew solle sich ruhig scheiden lassen, aber für sie selbst kam das nicht infrage.«
    Ich wandte mich an Steven. »Wann ist deine Großmutter gestorben?«
    »In den späten Achtzigern. Ich konnte sie nicht so gut leiden.«
    »Sie war eine harte, freudlose Frau«, sagte Mirabelle und besann sich sogleich. »Verzeihen Sie. Ich wollte Ihre Familie nicht beleidigen.«
    »Machen Sie sich keine Gedanken«, sagte Steven. »Das war jedem bekannt.«
    Mirabelle lächelte und nickte ihm zu. Dann warf sie einen Blick auf die Uhr. »Hm, ich muss heute noch einiges erledigen. Ich sollte nach den Bienen schauen, bevor der Tag zu weit voranschreitet. Aber Sie sind jederzeit wieder herzlich eingeladen, vorbeizukommen und zu schwatzen.«
    »Solange Sie uns nicht mit der Flinte empfangen, gern«, sagte Steven heiter.
    Mirabelle kicherte. »Werde ich nicht, versprochen.« Sie brachte uns zur Tür.
    Auf dem Weg den Hügel hinauf fragte Steven: »Was war da los, als du nach vorn gefallen bist?«
    »Maureen hat mich gestoßen.«
    »Wie bitte?«
    »Maureen hat mir einen Stoß versetzt.« Ich blickte ihm gerade in die Augen, um zu zeigen, dass das kein Scherz war.
    »Warum?«
    »Keine Ahnung. Aber jetzt wissen wir, wer Gilley die Treppe hinuntergestoßen hat, und ich vermute, auch Maria ist nicht einfach gestolpert. Maureen schubst gern Leute.«
    »Also könnte sie auch meinen Großvater vom Dach gestoßen haben«, sagte Steven.
    Ich bedachte dies. »Ja, vielleicht, Steven, aber mein Gefühl sagt mir, dass es nicht so gewesen sein kann. Als Mirabelle von dem Verhältnis zwischen Andrew und Maureen erzählt hat, war in Maureens Energie zu spüren, dass sie Andrew sehr geliebt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihn umgebracht hat.«
    »Warum stößt sie dann überhaupt so viele Leute?«
    »Ich glaube, sie will uns damit etwas über ihren Tod sagen. Vermutlich ist sie gar nicht mit dem Absatz hängen geblieben, sondern wurde gestoßen, und jetzt spielt sie immer wieder nach, was ihr damals passiert ist.«
    Steven sah mich nachdenklich an. Doch gerade als er etwas sagen wollte, piepste mein Handy.
    »Ich hab da was ausgegraben«, sagte Gilley in mein Ohr, nachdem ich abgenommen hatte.
    »Raus damit.«
    »Ich habe einen Treffer bei eurem Geist Maureen. Ihr Nachname ist Emerson. Ihr gehörte ein Stückchen Land mitten auf Andrews Besitz.«
    »Ein alter Hut«, sagte ich. »Das haben Steven und ich schon vor ’ner Stunde erfahren.«
    »He!«, grummelte Gilley. »Hättet ihr mir das nicht früher sagen können?«
    »Tut mir leid, wir waren sozusagen in der heißen Phase. Aber sag mal, hast du vielleicht Genaueres darüber, wie sie gestorben ist?«
    »Bleib dran«, sagte Gilley, und ich hörte ihn ein paar Tasten anschlagen. »Im Nachruf steht, dass sie am Weihnachtsabend eine Treppe runterfiel. Wart mal.« Weiteres Tippen war zu hören. »Na bitte, die Lokalzeitung hat Gott sei Dank ein Online-Archiv. Echt fortschrittlich für so’n Kaff im Nirgendwo. Maureen Emerson, langjährige Mitbürgerin von Uphamshire … blablabla … ah, hier. Sie war auf dem Weihnachtsball bei Andrew Sable, als nach den Worten eines Augenzeugen ihr Absatz auf der obersten Treppenstufe hängen blieb. Sie ist runtergefallen, hat sich den Hals gebrochen und war sofort tot.«
    »Steht da, wer der Augenzeuge war?«
    Es entstand ein Schweigen, während Gilley den Rest des Artikels überflog. »Nein, nur, dass es einer der Gäste war.«
    Ich zog eine finstere Grimasse. Warum musste alles immer so schwierig sein? »Gil, die Sache ist so: Ich denke, es war diese Maureen, die dich gestern die Treppe runtergestoßen hat, aber ich glaube nicht, dass es ihr Ziel war, dir wehzutun. Ich glaube, sie hat ihren Tod nachgespielt. Meiner Meinung nach hat jemand sie gestoßen und hinterher behauptet, das mit dem Absatz gesehen zu haben.«
    »Das sind ganz schön viele Vermutungen, M.

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