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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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vermute, ich sollte wirklich sehen, dass ich diese Entschuldigung hinter mich bringe. Glauben Sie wirklich, es war Claudia ernst damit, dass ich vor ihr auf die Knie fallen soll?«
    »Ja, das glaube ich wirklich«, versicherte ihm Augusta.
    Plötzlich grinste Peter. »Ich habe doch schon immer gewusst, dass sich unter dieser spröden engelsgleichen Fassade Temperament verbirgt. «
    »Selbstverständlich«, sagte Augusta. »Claudia mag zwar keine Northumberland-Ballinger sein, aber sie ist trotzdem immer noch eine Ballinger.«
    Lange Zeit später, als das große Haus endlich still und dunkel dalag, machte es sich Harry auf einem Sessel in seinem Schlafzimmer bequem und hinterfragte den wahren Grund, aus dem er Augusta nicht nach London mitnehmen wollte.
    Er fürchtete sich davor.
    Er fürchtete, dass sie in London wieder Freunde finden würde, die seelenverwandt mit ihr waren und sie in ihrem Hang zum Leichtsinn bestätigten.
    Er fürchtete, dass sie, obwohl die Saison vorüber war, trotzdem immer noch Mittel und Wege finden würde, sich in den Strudel von Aktivitäten und Vergnügungen zu stürzen, an denen sie vor ihrer Heirat soviel Spaß gehabt hatte.
    Er fürchtete, in der Stadt könnte sie möglicherweise doch einem Mann von der Sorte begegnen, der als ein weit angemessenerer Partner für eine leidenschaftliche Frau erscheinen konnte, die von dem Clan der verwegenen Northumberland-Ballingers abstammte, einen Mann, der viel besser zu ihr passte als der Mann, den sie geheiratet hatte.
    Er fürchtete, in London könnte sie dem Mann begegnen, dem sie ihr Herz wahrhaft schenken konnte.
    Und doch wusste er, dass Augusta selbst dann, wenn das passieren sollte, ihre ehelichen Schwüre ehren würde, komme da, was wolle. Sie war eine Frau mit ausgeprägtem Ehrgefühl.
    Harry ging plötzlich auf, dass er alles hatte, was er von Anfang an zu wollen geglaubt hatte. Er hatte eine Frau, für die es Ehrensache war, treu zu bleiben, selbst dann, wenn sie ihr Herz an einen anderen hängen sollte.
    Ja, ihm gehörten ihre Loyalität und ihr Körper, der so herrlich auf ihn reagierte, und doch genügte das nicht mehr.
    Es genügte ihm nicht mehr.
    Harry schaute in die Nacht hinaus, während er mit größter Vorsicht die verschlossene Tür tief in seinem Innern öffnete. Er warf einen unglaublich kurzen Blick in dieses begierige, verzweifelte, sich verzehrende Dunkel. Augenblicklich schlug er die Tür wieder zu, doch nicht, ehe er etwas verstanden hatte, womit er sich bis jetzt nicht hatte auseinandersetzen wollen.
    Zum ersten Mal gestand er sich ein, dass er sich danach sehnte, nicht nur Augustas Treueschwüre, sondern auch ihr wildes, leidenschaftliches Northumberland-Ballinger-Herz zu besitzen.
    »Harry?«
    Er drehte den Kopf um, als die Verbindungstür zwischen Augustas Schlafzimmer und seinem geöffnet wurde. Augusta stand da, und in ihrem Nachthemd wirkte sie zart und süß und betörend.
    »Was ist, Augusta?«
    »Es tut mir leid, dass ich heute Abend einen solchen Wirbel veranstaltet habe, als du mir gesagt hast, dass du nach London fahren musst.« Sie kam langsam in das Zimmer geschlendert, und der weiße Musselin wehte um sie herum. »Ich verstehe, dass du fürchtest, Meredith und ich könnten dir in der Stadt zur Last fallen. Vielleicht hast du recht. Wenn wir ein ständiger Quell der Sorge für dich wären, dann würden wir dich bei deinem rationalen Vorgehen behindern. Das will ich natürlich nicht. Ich weiß, dass es dir sehr wichtig ist, die Spinne zu finden.«
    Er lächelte bedächtig und streckte die Hand aus. »Nicht so wichtig wie ein oder zwei andere Dinge im Leben. Komm her, Augusta.«
    Sie legte ihre Hand in seine, und er zog sie auf seinen Schoß und schmiegte sie an sich. Sie lächelte liebevoll und fraulich und sehr, sehr verlockend. Er nahm wahr, wie seine Männlichkeit sich rührte und begann, an ihrem Schenkel zu pochen.
    Augusta wand sich auf ihm. »Diese Dinge solltest du besser vergessen, wenn du morgen so früh wie möglich aufbrechen willst«, sagte sie mit einem zarten kleinen Lachen.
    »Ich habe es mir anders überlegt.«
    »Du fährst morgen nicht nach London?«
    »Nein.« Er schmiegte das Gesicht an ihre Schulter und kostete die süße Empfindsamkeit dieser Stelle aus. »Ich werde Sheldrake vorschicken, damit er mit den Nachforschungen beginnt. Du und ich und Meredith, wir werden ihm übermorgen folgen. Ich nehme an, es erfordert mindestens einen ganzen Tag, bis ihr zwei Damen alles gepackt habt

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