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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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handwerklich ganz ausgezeichnet gearbeitet, und man arbeitet heute nicht mehr mit diesen Techniken. Wahrscheinlich ist das Stück schon vor vielen Jahren gefertigt worden. Ich habe den Verdacht, die echten Rubine sind irgendwann in der Vergangenheit verkauft worden, vielleicht schon vor zwei oder drei Generationen. Die Northumberland-Ballingers haben eine lange Tradition, von ihrer Geistesgegenwart und von sonst nichts weiter zu leben.«
    »Ich verstehe.« Harrys Hand schloss sich fest um das Säckchen. »Dann schulde ich dir jetzt also tausend Pfund für eine Kette aus unechten Rubinen und unechten Diamanten, sehe ich das richtig?«
    »Ganz genau.« Sally lachte in sich hinein. »O Harry, das macht ja alles solchen Spaß. Ich unterhalte mich ganz blendend.«
    »Es freut mich, dass wenigstens irgend jemand seinen Spaß daran hat.«

6. Kapitel
    Augusta, die ein smaragdgrünes Kleid mit passenden langen grünen Handschuhen und eine grüne Feder im Haar trug, stand erstarrt im Theaterfoyer. Sie blickte zu Lovejoy auf, den sie gerade erfolgreich abgefangen hatte. Sie konnte einfach nicht glauben, was er gerade zu ihr gesagt hatte.
    »Sie gestatten mir nicht, meine Schulden zu bezahlen? Das kann nicht Ihr Ernst sein. Ich habe die Halskette meiner Mutter verpfändet, um Sie auszubezahlen. Das war das einzige Andenken, das ich an sie hatte.«
    Lovejoy lächelte ohne jede Spur von Freundlichkeit. »Ich habe nicht gesagt, ich würde Ihnen nicht gestatten, Ihre Schulden zu bezahlen, meine liebe Augusta. Ich bin ganz Ihrer Meinung, dass diese Schulden bezahlt werden müssen. Schließlich geht es hier um Spielschulden. Ich habe lediglich gesagt, dass ich Ihr Geld nicht annehme. Das wäre unter diesen Umständen gewissenlos. Die Kette Ihrer Mutter, nicht mehr und nicht weniger. Gütiger Himmel, das kann ich unmöglich annehmen und dann mit mir selbst weiterleben.«
    Augusta schüttelte den Kopf und wusste absolut nicht weiter. Sie war am frühen Abend zu Pompeia's gegangen, um sich das Geld abzuholen, das Scruggs für die Kette bekommen hatte, als er sie am späten Nachmittag versetzt hatte. Dann war sie mit der klaren Absicht ins Theater geeilt, Lovejoy auszubezahlen.
    Und jetzt weigerte er sich, das Geld anzunehmen.
    »Ich verstehe nicht, wovon Sie reden«, zischte Augusta leise, da sie größten Wert darauf legte, in dem Gedränge im Foyer nicht belauscht zu werden.
    »Das ist ganz einfach. Nachdem ich es mir recht überlegt habe, ist mir klargeworden, dass ich unmöglich tausend Pfund von Ihnen annehmen kann, meine gute Miss Ballinger.«
    Augusta musterte ihn misstrauisch. »Das ist sehr freundlich von Ihnen, Sir, aber ich muss darauf bestehen.«
    »In dem Fall müssen wir dafür sorgen, dass wir diese Angelegenheit in einer intimeren Atmosphäre besprechen können.« Lovejoy sah sich vielsagend in der Menschenmenge um, die sich im Foyer drängte. »Das hier ist gewiss weder der rechte Zeitpunkt noch der rechte Ort.«
    »Aber ich habe eine schriftliche Zahlungsanweisung über diesen Betrag bei mir.«
    »Ich sagte Ihnen doch gerade, dass ich Ihr Geld nicht annehmen kann.«
    »Sir, ich verlange, dass Sie mir gestatten, diese Schuld zu begleichen.« Augusta war inzwischen reichlich frustriert und verzweifelt. »Sie müssen mir den Schuldschein über die tausend Pfund aushändigen.«
    »Sie wollen Ihren Schuldschein unbedingt wieder an sich bringen, stimmt's?«
    »Ja, selbstverständlich will ich das. Bitte, Mylord, die Situation ist wirklich sehr peinlich.«
    Lovejoys Augen funkelten boshaft und amüsiert, als er über ihre Forderung nachzudenken schien. »Also gut, ich glaube, da lässt sich eine Regelung finden. Sie werden Ihren Schuldschein bekommen, falls Sie sich bequemen, mich übermorgen Nacht aufzusuchen. Sagen wir, etwa um elf Uhr abends? Kommen Sie allein, Miss Ballinger, und wir werden die Schuld begleichen.«
    Augusta fröstelte plötzlich von Kopf bis Fuß, als ihr klar wurde, was er da sagte. Sie feuchtete sich die trockenen Lippen an und bemühte sich, mit ruhiger Stimme zu reden. Ihre Stimme klang unnatürlich dünn, sogar in ihren eigenen Ohren. »Ich kann Sie unmöglich um elf Uhr abends allein aufsuchen. Das wissen Sie sehr gut, Mylord.«
    »Sorgen Sie sich nicht um unwesentliche Kleinigkeiten wie Ihren Ruf, Miss Ballinger. Ich versichere Ihnen, Ihren Besuch niemandem gegenüber zu erwähnen. Und am allerwenigsten gegenüber Ihrem Verlobten.«
    »Sie können mich nicht dazu zwingen«, flüsterte sie.
    »Jetzt

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