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Renegade

Renegade

Titel: Renegade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. A. Souders
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Körper hört anscheinend nicht mehr auf mein Gehirn. »Ich
fand ihn anziehend.« Meine Stimme klingt seltsam, unsicher und schleppend.
    Â»Nein, Evelyn, du
fandest ihn abstoßend.«
    Â»Ja, ich fand ihn
abstoßend.«
    Â»Du wirst in Zukunft
nicht mehr versuchen, ihm zu helfen.«
    Â»Nein, ich werde ihm
nicht mehr helfen.«
    Â»Er hat das Gesetz
gebrochen und verdient, was ihn erwartet.«
    Â»Ja, er verdient
es.«
    Â»Nach allem, was
Mutter für dich getan hat, solltest du dankbar sein für ihre Großzügigkeit und
ihr widerspruchslos gehorchen.«
    Â»Widerspruchslos
gehorchen.«
    Die Stimme
verstummt, offenbar erwartet man noch eine weitere Antwort von mir.
    Oberflächenbewohner sind manipulativ und
gefährlich. Nichts als Barbaren, die ohne jeden Skrupel töten.
    Er ist der Schlimmste von allen.
    Warum beschütze ich ihn? Er bedeutet mir nichts.
    Wäre er an meiner Stelle, hätte er nichts für
mich getan.
    Er ist nicht mein Freund, ich will nur
Antworten.
    Seinesgleichen ist der Grund für den Verfall der
Menschheit und unser Exil in den Tiefen des Ozeans.
    Alles, was ich weiß, werde ich Dr. Friar und
Mutter anvertrauen. Warum auch nicht? Sie versuchen nur, mich zu beschützen.
    Oberflächenbewohner sind manipulativ und
gefährlich. Nichts als Barbaren, die ohne jeden Skrupel töten.
    Er ist der Schlimmste von allen.
    Warum beschütze ich ihn? Er bedeutet mir nichts.
    Wäre er an meiner Stelle, hätte er nichts für
mich getan.
    Er ist nicht mein Freund, ich will nur
Antworten.
    Seinesgleichen ist der Grund für den Verfall der
Menschheit und unser Exil in den Tiefen des Ozeans.
    Alles, was ich weiß, werde ich Dr. Friar und
Mutter anvertrauen. Warum auch nicht? Sie versuchen nur, mich zu beschützen.
    Nach einer Weile
sagt die Stimme: »Sehr gut, Evelyn. Nun kannst du aufwachen.«
    Â»Sehr gut, Evelyn.
Nun kannst du aufwachen«, wiederhole ich, dann sticht mich etwas in den Arm,
und alles wird schwarz.

Müßiggang
ist aller Laster Anfang.
    Deswegen
wird jedem Bürger eine Berufung
    zugewiesen, damit er noch wirkungsvoller
    zum
Wohl der Stadt beitragen kann.
    Bürgerlicher
Verhaltenskodex, Band V –
    Mein Leben ist absolut perfekt.
    Jeden Morgen lässt
mich Mutter um Punkt zehn Uhr von den Dienstmädchen wecken. Dann nehme ich ein
leichtes Frühstück ein, anschließend folgt der obligatorische Besuch bei meinem
Therapeuten.
Es
ist so schön, jemanden zu haben, mit dem man reden kann.
    Später erwarten mich
dann die Pflichten, die Mutter mir anvertraut hat, doch bis dahin kann ich tun,
was immer ich will.
    Nach dem erbaulichen
Gespräch mit Dr. Friar, bei dem ich ihm von meinen Blumen berichtet habe, trägt
Mutter mir auf, wieder in die Arresteinheit zurückzugehen. Eigentlich würde ich
jetzt lieber Geige spielen. Die sanften, wohltönenden Klänge sind Balsam für
meine Seele. Aus irgendeinem Grund tut mir alles weh, nicht nur die Muskeln und
Gelenke, sondern auch mein Hals. Vielleicht hatte Mutter ja recht, und ich
kriege eine Grippe. Zum Glück hat sie dafür gesorgt, dass ich meine Medizin
nehme.
    Aber sie will noch
mehr Antworten aus Gavin herausbekommen. Allerdings weiß ich gar nicht, was ich
zu ihm sagen soll. Oder welche Fragen ich ihm stellen könnte. Ich will nicht zu
ihm gehen. Er ist ein abstoßender Oberflächenbewohner. Wie konnte ich nur je
auf die Idee kommen, ihn beschützen zu wollen?
Wäre er an meiner Stelle, hätte er nichts
für mich getan.
Ich habe meine Befehle. Je schneller ich die
gewünschten Antworten bekomme, umso schneller wird alles wieder so, wie es sein
soll.
    Zwei Wachen gehen
vor mir, die dritte hinter mir. Dafür bin ich sehr dankbar, denn die Treppe,
die von Sektor Zwei aus nach unten führt, ist sehr glatt, und hätte der junge
Wachmann nicht hinter mir gestanden, wäre ich wohl mehr als einmal auf den
schmutzigen Beton gefallen. Außerdem sind die Tunnel dunkel und feucht. Trübes
Wasser rinnt an den Wänden herab. Es riecht nach verfaulten Pflanzen. Schnell
halte ich mir ein Taschentuch vor die Nase, sein Lavendelduft verdrängt die
anderen Gerüche.
    Zögerlich betrete
ich den Raum, an dessen Ende Gavins Glaszelle liegt. Ich will ihn nicht sehen.
Ich möchte Geige üben, und dann muss ich mich wieder an meine Näharbeit setzen.
Es gibt noch so viel vorzubereiten – Mutter hat mir

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