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Renegade

Renegade

Titel: Renegade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. A. Souders
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allein mit ihr.
Ich muss versuchen, das wieder einzurenken.«
    Er sinkt zurück auf
das Polster. »Ich warte hier.«
    Dankbar für sein
Vertrauen und gleichzeitig voller Schuldgefühle, weil ich es missbrauchen
werde, gehe ich in die Küche. Macie steht am Kühlschrank und holt diverse
Zutaten für Sandwiches heraus. Sobald sich die Küchentür hinter mir geschlossen
hat, frage ich sie: »Wo ist der Serviceeinstieg?«
    Verwirrt dreht sich
Macie zu mir um. Sie hält zwei Marmeladengläser in den Händen. »Wie bitte?«
    Â»Der Serviceeinstieg
der Wohnung, wo ist er?«
    Betont langsam
stellt sie die Gläser ab. »Warum?«
    Am liebsten hätte
ich sie angeschrien. »Um unsere DNA wieder
einzuschleusen, muss ich durch die Tunnel«, erkläre ich knapp. Macie starrt auf
die Wohnzimmertür, als könnte sie hindurchsehen. »Und was ist mit ihm? Er traut
mir nicht. Er wird doch denken, ich hätte dich in den Tod geschickt.« Ihr
Lächeln erlischt, und sie wird blass. »Vielleicht schicke ich dich ja wirklich
in den Tod.«
    Â»Ich kenne den
Palasttrakt wie meine Westentasche. Wenn einer für diese Aufgabe geeignet ist,
dann ich.«
    Â» Falls du dich an den richtigen Weg erinnern kannst.«
    Das quittiere ich
nur mit einem eindringlichen Blick.
    Nun deutet Macie mit
dem Kinn auf meine Schulter. »Das ist noch nicht verheilt. Es wird dich
behindern.«
    Ich zucke die
Achseln und ignoriere den beißenden Schmerz, der durch meine Schulter schießt.
»Nicht so sehr, wie du vielleicht meinst.«
    Sie will noch
weitere Einwände vorbringen, doch da dringt Gavins Stimme aus dem Wohnzimmer
herüber: »Alles klar bei euch? Braucht ihr Hilfe?«
    Beschwörend sehe ich
Macie an und rufe: »Alles in Ordnung! Macie kann sich nur nie zügeln, wenn sie
Gäste zum Bewirten hat.«
    Gavin antwortet nicht,
also hoffe ich, dass er nicht bemerkt hat, wie angespannt meine Stimme klingt.
So oder so läuft mir die Zeit davon. »Bitte, Macie. Wo ist der
Serviceeinstieg?«
    Mit einem schweren
Seufzen bedeutet sie mir, ihr zu folgen. Sie führt mich ins Schlafzimmer und
zeigt dort auf eine Stelle an der Wand. Als sie eine Hand dagegendrückt, klickt
es leise. Geräuschlos gleitet ein Teil der Wand beiseite.
    Â»Danke.« Hastig
schiebe ich mich durch die Öffnung.
    Â»Warte! Was soll ich
mit deinem Jungen machen?«, fragt Macie grinsend. »Ich kann mich ja nicht ewig
in der Küche verstecken.«
    Â»Sag ihm die
Wahrheit: dass ich gegangen bin, um unser Problem zu beseitigen. Zeig ihm nur
nicht, wie man in diesen Tunnel gelangt.«
    Â»Und wenn du nicht
zurückkommst?«
    Ich sehe ihr ruhig
in die Augen. »Dann musst du mir noch einmal einen Gefallen tun: Bitte schaff
ihn irgendwie hier raus. Lebendig.« Damit ziehe ich die Tür hinter mir zu. Und
auch wenn sie sich fast geräuschlos schließt, dröhnt das leise Klicken in
meinem Kopf wie ein Pistolenschuss.

Wir
brauchen etwas Besonderes.
    Etwas,
das unsere Bürger noch außergewöhnlicher macht, als sie schon sind. Aber es
muss geheim bleiben. Ich fürchte, die Kritiker werden es nicht verstehen, wenn
wir es zu früh preisgeben. Wir treffen uns um 18.00 Uhr im Labor, um das zu
besprechen.
    Notiz
von Mutter an ihren vertrauenswürdigsten Wissenschaftler –
    Diese
Servicetunnel sind anders als jene, die wir vorher benutzt haben, heller und
weniger muffig. Hier gibt es auch keine roten Lämpchen. Unter der Decke verlaufen
jede Menge Rohre und Leitungen, von denen Wasser herabtropft. Und dieser Gang
ist sogar so hoch, dass selbst Gavin hier drin stehen könnte. Bei dem Gedanken
an ihn fühle ich mich sofort schuldig, doch ich ignoriere das Ziehen in meinem
Bauch. Schließlich tue ich das hier für uns beide. Ich kann nur hoffen, dass er
es verstehen wird.
    Ein weiterer
Unterschied zu den Wartungstunneln besteht darin, dass diese hier offenbar
regelmäßig benutzt werden, während die anderen nur gebraucht werden, wenn
Probleme auftreten. Mutter fand den Anblick von schmutzigen, schäbigen
Arbeitern unerquicklich, also hat sie diese Tunnel bauen lassen, um sie nicht
mehr sehen zu müssen. Dies sind also sozusagen die Dienstbotentunnel der Stadt.
    Ich versuche, mich
möglichst lautlos zu bewegen, was allerdings nicht ganz einfach ist. Der Boden
ist schmutzig, sodass es bei jedem Schritt unter meinen Sohlen knirscht und
knackt. Das

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