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Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt

Titel: Rentner-WG - ein Best-Ager-Roman aus Frankfurt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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begann sie leise zu sprechen. Diese ersten Worte schnürten ihr schon wieder die Kehle zu.
    „Ruhe! Lauter reden, wir verstehen nichts“, wurde gefordert. Jetzt war es wirklich still im Raum.
    Leni räusperte sich und atmete noch einmal tief durch. Sie hatte sich das selbst eingebrockt, also würde sie es jetzt auch durchziehen. Sie wechselte noch einen kurzen Blick mit Arthur, der unerschütterlich in Reichweite stand und ihr zunickte. Dann sprang sie ins tiefe Wasser.
    „Meine Damen und Herren, zunächst einmal vielen Dank für Ihr Interesse. Wir alle sind betroffen von einem Bauprojekt, das in Kürze unser schönes Niederrad völlig verändern soll. Es handelt sich um das City Center West, das von der Firma Köhler Junior geplant wird. Hier habe ich eine Skizze für Sie, auf der die ungefähre Lage des Zentrums eingezeichnet ist.“
    Thomas stand in der Dunkelheit vor dem Kindergarten. Er wollte nicht gesehen werden, als Filialleiter der Sparkasse kannten ihn natürlich viele der Anwesenden. Aber er musste einfach wissen, was da vor sich ging. Durch das Fenster sah er, wie Leni nach vorn geschoben wurde. Sie war blass, und in ihren Augen stand nackte Angst.
    Wie gut er seine Frau doch kannte, er konnte sich genau vorstellen, wie sie in Panik geriet. Aber dann trat dieser Mann zu ihr, griff nach ihrer Hand und sagte etwas. Sie beruhigte sich offensichtlich und fing tatsächlich an zu reden. Die Leute waren verstummt, so dass er hören konnte, was sie sagte. Ruhig und sachlich zählte sie alle Fakten auf, die bekannt waren und darüber hinaus noch einige, die sogar ihm neu waren. Woher stammten diese Informationen? Hatten sie einen Insider, der ihnen half, jemand, der mit Köhler zusammen arbeitete? Staunend hörte Thomas, dass der bereits einen Großteil der Gebäude, die dem Zentrum Platz machen mussten, aufgekauft hatte, zum Teil über Strohmänner.
    Er wusste, dass der detaillierte Bauantrag dem Magistrat erst seit ein paar Tagen vorlag. Obwohl die Bewilligung wohl reine Formsache war, war das ein äußerst ungünstiger Zeitpunkt für eine Bürgerinitiative mit viel Publicity. Das Ganze war sehr geschickt arrangiert. Er pfiff leise durch die Zähne. Das konnte für Köhler brisant werden. Ein paar Hausfrauen, die nichts anderes zu tun haben als rumzuplärren, das waren Köhlers Worte gewesen. Aber da hatte er sich getäuscht, das hier ging weit darüber hinaus. Selbst das Interesse der Presse war größer, als er angenommen hatte. Ein Reporter der auflagenstärksten Lokalzeitung, den er gut kannte, stand nur ein paar Meter von ihm entfernt und machte sich eifrig Notizen.
    Als Leni fertig war mit ihren Erläuterungen, konnten Fragen gestellt werden. Sofort reckten sich Arme in die Höhe, es gab zahlreiche Wortmeldungen. Sie war Arthur sehr dankbar, der es übernahm, die einzelnen Personen aufzurufen und dafür zu sorgen, dass jeder ausreden konnte. Aber bald drehte sich die Diskussion im Kreis. Letztlich lag die Entscheidung über das Bauprojekt beim Magistrat.
    „Was können wir kleinen Leute schon ausrichten“, brachte es ein Mann verbittert auf den Punkt.
    Die Stadt war verschuldet, natürlich. Also würde man alles befürworten, das Geld in die Kassen brachte, das war jedem der Anwesenden klar. Es ging um Arbeitsplätze, einen neuen Anziehungspunkt, der das Viertel attraktiver machte, wen scherten da ein paar kleine Läden, die geopfert wurden? Oder die Leute, die sich ein neues Zuhause suchen mussten? Unmut und Frust machten sich breit. Die Ersten verließen den Raum, die Stimmen der Übrigen wurden leiser. Nach einer guten Stunde hatte sich die Versammlung aufgelöst. Mit weichen Knien sank Leni auf einen Stuhl.
    „Das hast du gut gemacht, wirklich super“ sagte Barbara und reichte ihr eine Wasserflasche, die sie dankbar entgegennahm.
    Sie hatte es geschafft. Sie hatte tatsächlich vor einer großen Menge von Leuten gesprochen, und es war wohl gar nicht mal so schlecht gewesen. Sie fühlte sich wie ausgedörrt und trank gierig. Ein ungeheures Glücksgefühl durchströmte sie. Wenn sie ehrlich war, hatte es nach den ersten, unsicheren Sätzen sogar Spaß gemacht. Das war einfach unglaublich.
    Arthur und Barbara halfen, den Raum wieder in Ordnung zu bringen. Linse knipste in der Zwischenzeit noch ein paar Bilder von Leni, bis die lachend abwehrte.
    „Komm, hör auf, das reicht jetzt wirklich.“
    „Ich werde mir doch nicht ein Titelbild entgehen lassen“, meinte Linse trocken.
    „Um Himmels

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