Republic Commando 01 - Feindkontakt
noch rechtzeitig herumfahren, um einen blauen Lichtblitz von hinten auf sich zuschießen zu sehen. Er schlug ein paar Meter weiter in einen Baum, der sich wie trockenes Stroh in Rauch auflöste.
»Anscheinend nicht«, sagte Etain.
Es würde wieder ein langer, harter Tag werden.
Eine Warnsirene heulte: Drei lange Töne, die sich zweimal wiederholten. Dann wurden die friedlichen, nordwestlich von Imbraani gelegenen Felder von einer gewaltigen Explosion erschüttert und erschreckte Merlies schossen schutzsuchend zu den angrenzenden Hecken.
»Sprengtag heute, was?«, meinte Fi. »Schöner Tag dafür.« Außer Droiden – Industriedroiden – konnte Niner in dem Steinbruch keine Bewegung ausmachen. Er fuhr mit dem Handschuh über seinen Visor, um die Regentropfen fort zu wischen und schaltete augenzwinkernd zwischen verschiedenen Sichtmodi hin und her. Sollten da unten organische Arbeiter sein, konnte er sie zumindest nicht entdecken.
Der Tagebaukrater war ein gigantisches Loch in der Landschaft, ein Amphitheater mit gestuften Seitenwänden, die es den Baggerdroiden ermöglichten den rohen Fels für die Weiterverarbeitung zu fördern. An einer Seite neigte sich der Schlund etwas, während sich gegenüber eine Steilwand erhob. Oberhalb der Neigung, neben einer breiten Straße, stand ein kleiner, fensterloser Bürocontainer mit Metallwänden. Abgesehen von der steten Prozession von Droiden,
die mit rohem Fels zum Aussieben beladen waren, war das Gelände verlassen. Aber irgendjemand – irgendetwas – musste die Detonationen kontrollieren. Und zwar von dem Container aus. Objekte mit soliden Legierungswänden neigten meistens zu interessantem Inhalt.
Die Entwarnungssirene ertönte. Die Droiden bewegten sich in den Trichter, um die losen Felsbrocken einzusammeln und schleuderten dabei Matsch und Schlamm in die Luft, während sie über die Geröllpiste rumpelten.
»Okay, dann lasst uns mal sehen, was wir aus dieser Hütte herauspulen können«, schlug Niner vor. »Atin, du kommst mit mir, Fi bleibt hier und gibt uns Deckung.«
Sie jagten aus dem Wald heraus über hundert Meter offenes Land, bis an den Rand des Steinbruchs. Ein Droide, dessen Räder so groß waren wie Niner, schwang unerwartet mit seiner Schaufel herum und versetzte ihm einen heftigen Stoß an die Schulterplatte. Er taumelte und Atin packte ihn am Arm, um ihn zu stützen. Sie warteten kurz und als der nächste Droide die Piste entlang kam, liefen sie neben ihm her, bis sie das Büro erreicht hatten.
Sie standen jetzt frei und pressten sich an die Vorderwand. Das Büro war nur zehn Meter breit. Atin kniete sich vor die Tür und untersuchte das einzige Schloss.
»Nicht gerade gut gesichert für ein Sprengstofflager«, bemängelte er.
»Dann wollen wir mal sehen.«
Atin stand langsam auf und legte ein Stethoskop an die Tür, um nach Bewegungen zu lauschen. Er sah zu Niner und schüttelte den Kopf. Dann führte er ein hauchdünnes Endoskop um die Türangel und bewegte es vorsichtig vor und zurück. »Mann, ist das eng«, murrte er. »Ich komm nicht rein.«
»Wir könnten immer noch einfach so reingehen.«
»Vergiss nicht, dass wir wahrscheinlich einen Lagerraum voller Explosivstoffe stürmen. Wenn ich mit der Sonde hinein käme, könnten wir wenigstens eine Luftprobe nehmen und auf Chemikalien testen.«
»Okay, dann lass uns eben vorsichtig reingehen.«
Die Tür hatte keine Klinke. Niner postierte sich neben der Angel, den Deze in einer Hand und drückte vorsichtig gegen die Metallplatte, die die Tür ausmachte. Sie gab nicht nach.
Atin nickte. Er holte die Handramme hervor: Zehn Kilo, die nur unnützes, totes Gewicht in ihren Packs dargestellt hatten. Bis jetzt. Er brachte sie über dem Schloss an.
Niner hob einen Finger. »Drei… zwei…«
Die Ramme brachte eine Wucht von zwei Tonnen auf.
» Los! «
Die Tür brach auf und beide sprangen zurück, als ein Gewitter aus Blasterfeuer heraus schoss. Dann brach es plötzlich ab. Sie kauerten zu beiden Seiten des Eingangs. Normalerweise war das ganz einfach: Wenn jemand drinnen nicht herauskommen wollte, überredete ihn letztlich eine Granate dazu. Aber angesichts der Tatsache, dass dort drinnen höchstwahrscheinlich Sprengstoff lagerte, erschien diese Methode etwas zu nachdrücklich. Niner schüttelte den Kopf.
Atin schob vorsichtig das Endoskop vor, um einen Blick ins Innere des Containers zu werfen. Dann schob er die Sonde in die Tür und sofort hagelte es wieder Blasterschüsse.
»Da rennen
Weitere Kostenlose Bücher