Republic Commando 01 - Feindkontakt
Kampfgeschick.«
Niner hatte gelegentlich seine Zweifel bezüglich nicht geklönter Offiziere. Die hatten sie alle. Öffentlich gaben sie es nie zu, aber Skirata hatte sie gewarnt. Privat, ganz im Stillen, dass außenstehende Offiziere manchmal Hilfe brauchten. Obwohl man immer ihren Befehlen folgte, musste man zu hilfreichen Interpretationen fähig sein, falls der Offizier sich weniger als deutlich ausdrückte. Offiziere konnten einen völlig unabsichtlich in den Tod schicken.
» Niemand ist Skirata«, sagte Niner. Insgeheim beobachtete er ihren Commander. Was immer sie auch mit Guta-Nay angestellt hatt e, es hatte ihn in die reinste Plaudertasche verwandelt. Sie sah richtiggehend gelangweilt aus, so als würde sie von jemandem bedrängt werden, der unbedingt jedes noch so kleine Konstruktionsdetail eines Repetierblasters erklären wollte.
»Aber du musst zugeben, dass das da ganz schön geschickt ist«, sagte Darman.
Niner versuchte nicht darüber nachzudenken. Es war ihm unangenehm, nicht zu wissen, inwiefern seine Handlungen nicht seinen eigenen Entscheidungen entsprangen. Er mochte auch die anderen Konflikte nicht, die sie in ihm auslöste. Noch nie war er einer anschlichen Frau so nahe gewesen und er war erleichtert, dass sie ausgemergelt, ungekämmt und alles in allem überhaupt nicht anziehend war. Aber trotzdem machte ihn die Nähe nervös und dem Blick nach zu urteilen, mit dem Darman sie ansah, schienen sie dieses Gefühl zu teilen.
Sie sahen beide zu, wie Guta-Nay ihrem Commander das Herz ausschüttete, bis sie es satt zu haben schien und sich aus dem Schneidersitz erhob. Sie kam herüber und sah sie unbestimmt an.
»Es tut mir Leid, Darman«, sagte sie zu Niner. Dann machte sie eine peinlich berührte Geste. »Entschuldigung. Sie sind natürlich Niner. Ich habe ein paar Einzelheiten aus ihm herausbekommen, aber ist nicht gerade der analytische Typ. Ich kann Ihnen aber sagen, dass Hokan eine Verpinen-Splitterpistole trägt und einen gängigen KYD-einundzwanzig Blaster. Er hat eine Menge trandoshanische Brüstung und so weit die Milizionäre wissen, waren in der Garnison nicht mehr als hundert Kampfdroiden. Außerdem scheint Hokan gerne Spielchen zu spielen – er mag Bluffs und Doppelbluffs.«
Niner dachte über diese Information nach. »Das ist bereits nützlich, Commander. Danke.«
»Ich werde versuchen, Jinart zu erreichen. Vielleicht könnte sie nachsehen, was unten in der Villa vor sich geht.«
»Können Sie das denn?«, fragte Darman.
»Ich kann sie spüren, wenn sie mich lässt. Ich werde zusehen,
dass sie mich spürt.« Sie blickte hinunter auf ihre Stiefel. »Und bitte nennen Sie mich nicht Commander. Diesen Rang habe ich nicht verdient. Bis es so weit ist – wenn es jemals so weit ist – bin ich Etain. Darman weiß das, nicht wahr, Darman?«
Er nickte. Niner fühlte sich unbehaglich dabei. Er wusste gerne wer wo in der Hierarchie stand. »Wenn Sie es sagen. Darf ich eine Frage stellen?«
»Sicher.«
»Warum sagten Sie, Sie sind natürlich Niner? «
Sie machte eine Pause. »Euch umgibt eine andere Aura. Euch alle. Ihr mögt gleich aussehen, aber das seid ihr nicht. Normalerweise erkenne ich einzelne Leute nicht an ihrem Bezug zur Macht, aber ich kann es, wenn ich mich konzentriere.«
»Wir kommen Ihnen unterschiedlich vor?«
»Ihr wisst sicher, dass ihr es seid. Sie wissen, dass Sie Niner sind und er weiß, dass er Darman ist. Ihr seid euch eures Selbst ebenso bewusst wie ich, so wie jeder andere Mensch auch.«
»Ja, aber…«
»Alle Lebewesen sind Individuen und ihre Essenz in der Macht spiegelt das wider. Der Verlauf des Lebens unterscheidet uns und insofern seid ihr um so mehr wie Zwillinge. Atin ist sehr anders. Was ist ihm zugestoßen, das so auf ihm lastet?«
Die Antwort machte Niner sprachlos. Er war es gewohnt, ein Produkt zu sein. Seine Schwadron und sein Sergeant hatten ihn wie einen Mann behandelt, aber die Kaminoaner ganz sicher nicht. Es war das erste Mal, dass ein Jedi, ein Commander, den schwelenden Verdacht der Klon-Commandos, dass sie nicht geringer waren, als normale Menschen, bestätigte. Es handelte sich nicht länger um einen geheimen Streitpunkt, den man für sich behalten musste.
»Atin war der einzige Überlebende seiner ersten Schwadron, dann wurde er neu eingeteilt und verlor wieder seine drei Brüder im Einsatz«, erzählte Niner. »Erfühlt sich schuldig.«
»Der Arme«, sagte sie. »Spricht er darüber?«
»Nicht viel.«
»Vielleicht könnte
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