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Republic Commando 03 - True Colors

Republic Commando 03 - True Colors

Titel: Republic Commando 03 - True Colors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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sollten wir für eine ruhige, kleine Diskussion hinuntergehen. Wir alle."
    Die nach hinten führende Luke des Cockpits besaß eine Art Rampe statt einer Leiter, wie Etain befürchtet hatte. Der stechende Geruch nach Strill drang von unten herauf. Sie glaubte, Skirata wäre direkt hinter ihr, aber als sie sich umblickte, war er noch oben. Dafür wartete Walon Vau auf sie, zusammen mit Mird. Das Tier schien sich an sie zu erinnern, wenn das aufgeregte Knurren und Schnüffeln diese Deutung zuließ. Die Besatzungskabine sah auf eine seltsame Art gar nicht nach einem Schiff aus. In der Mitte ein Viereck aus verlotterten Sofas, die um einen niedrigen, am Boden verschraubten Tisch standen. Etain setzte sich, und Mird legte ihr fröhlich sabbernd den Kopf in den Schoß.
    Aber es war noch etwas anderes an Bord. Etains Machtsinne nahmen etwas war, das sie nur als kalte Leere beschreiben konnte: Das dreidimensionale Bild, das sich dazu irgendwo in ihrem Kopf bildete, war eine gleichmäßige Wölbung, nicht die verschlungenen, vielschichtigen und farbigen Eindrücke, welche die meisten Wesen bei ihr hinterließen. Ihr musste nicht gesagt werden, wer oder was sich in einer der Besatzungskabinen, die an die Hauptlounge anschlossen, befand. Ko Sai war in einem der Räume und wartete verachtungsvoll und reuelos auf ihre Kidnapper.
    „Mein Vater hätte dies das Messedeck genannt", erklärte Vau. Wenn ihm der Sinn danach stand, konnte er mühelos Charme versprühen, der nur schwer mit der Art und Weise, wie er seine Männer disziplinierte, in Einklang zu bringen war. „Ich muss zugeben, dass ich noch immer zusammenzucke, wenn ich Kal Ausdrücke wie achtern oder auf einem Schiff verwenden höre. Ich muss allerdings auch weiterhin zugeben, dass es verwirrend ist, ein Gefährt zu haben, das sowohl zu Wasser als auch in der Luft Verwendung findet."
    „Also was wird nun mit ihr geschehen?"
    „Mit Ko Sai oder der Aay'han?"
    „Mit Ko Sai."
    „Es ist ein wenig, als würde man einer Kragget-Ratte zusehen, die einen Lieferantengleiter jagt. Wenn die einen schnappt, hat sie keine Ahnung, was sie damit anfangen soll und haut einfach ihre Fangzähne rein."
    „Oh, ich denke, Kal weiß, was zu tun ist."
    „Etain, ich bin recht gut darin, einzuschätzen, wer mir nach ein wenig Überredung sein Innenleben preisgeben möchte, und ich denke nicht, dass mit ihrer Kooperation zu rechnen ist."
    „Auf was wartet sie noch?" Etain war jetzt etwas verunsichert wegen der Verzögerung auf dem oberen Deck, und ihre eben gespürte Vorahnung hatte sich gefestigt und breitete sich aus wie ein Ölteppich. „Was kann ihr die Lebenserwartung eines Klons schon bedeuten?"
    „Beruflicher Stolz, meine Liebe. Sie kann Leben erschaffen, nach ihren Vorstellungen formen oder ausradieren. Diese göttliche Kraft verführt jeden Geist. Sie verhandelt nicht mit uns."
    „Aber ihr seid im Besitz von allem, was sie je erarbeitet hat."
    „Ja, es muss eine ernüchternde Erfahrung für sie sein zu erkennen, dass wir nur einen Bruchteil davon brauchen und uns der Rest egal ist."
    Etain hörte sehr wohl das wir. „Kal wird doch nichts davon verkaufen ... oder?"
    „Absolut nicht. Er ist recht ungezwungen im Umgang mit dem Besitz anderer, aber dies hier ist zu seiner Lebensaufgabe geworden. Für ihn geht es buchstäblich ums Ganze." Vau legte die Stirn in Falten und ging zum Fuß der Rampe, um hinauf ins schwindende Licht zu blicken. „Was tun sie nur da oben? Delta wird noch vorbeikommen, sie sehen, und dann geht alles den Bach runter." Er ging ein paar Schritte die Rampe hinauf und rief nach oben. „Sonderkommando zur See, alle Mann auf Station. Luken sichern Vau lächelte fast. Offenbar bereitete es ihm Freude, den Seemann zu spielen. Aber das Lächeln verschwand, als Ordo die Rampe hinunterkam, die Hand fest um sein Comlink geschlossen. Mereel und Skirata folgten ihm mit dem gleichen bedrückten Gesichtsausdruck.

    Etain wusste, dass es schlechte Nachrichten gab. Ich wüsste es, wenn es Dar wäre. Ich wüsste es wirklich. Es ist nicht Dar. Das kann nicht sein. Eine Hand auf ihren Bauch gelegt, wartete sie und weigerte sich, es auch nur in Erwägung zu ziehen, weil der Gedanke es vielleicht geschehen lassen könnte.
    „Wer ist es?", fragte sie leise.
    „Fi", sagte Ordo. „Er wurde verwundet. Er liegt im Koma."
    Etain erkannte plötzlich, dass sie sich von der Hinnahme der Kriegsrealität abgewandt hatte, hin zu dem Glauben, dass es niemals die Männer, die sie kannte,

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