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Requiem (Amor-Trilogie) (German Edition)

Requiem (Amor-Trilogie) (German Edition)

Titel: Requiem (Amor-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Oliver
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ist nach Musik. Irgendwas Fröhliches – meinst du nicht, Hana?«

lena
    D
ie Nacht bricht schnell herein und mit ihr auch die Kälte.
    Wir haben uns verirrt.
    Wir suchen nach einem alten Highway, der uns nach Waterbury führen soll. Pike ist überzeugt, dass wir zu weit nördlich sind; Raven glaubt, wir seien zu weit südlich.
    Eigentlich tasten wir uns nahezu blind voran, mit einem Kompass und einer Reihe alter Skizzen, die schon zwischen anderen Händlern und Invaliden hin- und hergewandert sind, und in die jedes Mal wieder etwas eingetragen wurde. Sie zeigen willkürlich vereinzelte Orientierungspunkte auf: Flüsse; kaputte Straßen und alte Städte, die während der Offensive bombardiert wurden; die Grenzen der gültigen Städte, damit wir sie umgehen können; Schluchten und unpassierbare Stellen. Richtung ist wie die Zeit etwas sehr Allgemeines, ohne Beschränkungen und Grenzen. Es ist ein endloser Prozess aus Interpretieren, erneutem Interpretieren, Umkehren und Anpassen.
    Wir halten an, während Pike und Raven diskutieren. Meine Schultern schmerzen. Ich nehme den Rucksack ab und setze mich darauf, trinke einen Schluck Wasser aus dem Krug, der am Gürtel um meine Taille hängt. Julian ragt hinter Raven auf – mit rotem Gesicht, die Haare dunkel vom Schweiß und seine Jacke um die Taille gebunden. Er versucht über sie hinwegzusehen, auf die Karte, die Pike in der Hand hält. Er wird langsam immer dünner.
    Am Rand der Gruppe sitzt Alex wie ich auf seinem Rucksack. Coral tut es ihm nach und rückt näher an ihn heran, so dass sich ihre Knie berühren. Innerhalb von ein paar wenigen Tagen sind sie praktisch unzertrennlich geworden.
    Auch wenn ich das eigentlich gerne täte, schaffe ich es nicht, den Blick von Alex abzuwenden. Ich verstehe nicht, was er und Coral zu reden haben. Sie reden im Gehen und während sie das Lager aufschlagen. Sie reden beim Essen, allein in einer Ecke. Mit den anderen spricht Alex dagegen kaum und mit mir hat er seit unserer Begegnung mit dem Bären kein einziges Wort mehr gewechselt.
    Sie muss ihn etwas gefragt haben, denn ich sehe, wie er den Kopf schüttelt.
    Und dann, nur einen winzigen Moment, blicken beide zu mir rüber. Ich wende mich schnell ab, während mir die Schamesröte ins Gesicht steigt. Sie haben über mich geredet. Ganz sicher. Ich überlege, was sie ihn wohl gefragt hat.
    Kennst du das Mädchen? Sie starrt dich an.
    Findest du Lena hübsch?
    Ich balle die Fäuste, bis sich die Fingernägel in meine Handflächen bohren, atme tief durch und verdränge den Gedanken. Alex und das, was er von mir hält, sind unwichtig.
    Pike sagt gerade: »Wie gesagt, wir hätten an der alten Kirche Richtung Osten gehen müssen. So ist es auf der Karte eingezeichnet.«
    »Das ist keine Kirche«, wendet Raven ein und nimmt ihm die Karte aus der Hand. »Das ist der Baum, an dem wir vorhin vorbeigekommen sind – der, in den der Blitz eingeschlagen hat. Und das bedeutet, dass wir Richtung Norden hätten weitergehen müssen.«
    »Das ist ja wohl eindeutig ein Kreuz  …«
    »Warum schicken wir keine Kundschafter aus?«, unterbricht Julian sie. Vor Überraschung verstummt drehen sie sich zu ihm um. Raven runzelt die Stirn und Pike starrt Julian offen feindselig an. Ich bekomme einen Kloß im Bauch und flehe Julian wortlos an: Misch dich nicht ein. Sag nichts Dummes.
    Aber Julian fährt ruhig fort: »Als Gruppe kommen wir langsamer vorwärts und wir verschwenden Zeit und Energie, falls wir in die falsche Richtung gehen.« Einen Augenblick sehe ich, wie sein altes Ich an die Oberfläche drängt, der Julian der Reden und Plakate, der selbstbewusste Jugendvorsitzende der VDFA . »Deshalb würde ich sagen, dass sich zwei Leute nach Norden …«
    »Wieso nach Norden?«, unterbricht Pike ihn wütend.
    Julian hält kaum inne. »Oder nach Süden, wohin auch immer, aufmachen. Einen halben Tag gehen, nach dem Highway suchen. Wenn er nicht da ist, in die andere Richtung gehen. So kriegen wir wenigstens ein besseres Gefühl für die Gegend. Wir können helfen, den Weg zu finden.«
    »Wir?«, wiederholt Raven.
    Julian sieht sie an. »Ich melde mich freiwillig«, sagt er.
    »Das ist zu gefährlich«, platze ich heraus, während ich mich aufrappele. »Hier patrouillieren Schmarotzer – vielleicht auch Aufseher. Wir müssen zusammenbleiben. Sonst sind wir leichte Beute.«
    »Sie hat Recht«, sagt Raven und wendet sich wieder an Julian. »Es ist zu gefährlich.«
    »Ich hatte schon mal mit Schmarotzern

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