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Requiem (Amor-Trilogie) (German Edition)

Requiem (Amor-Trilogie) (German Edition)

Titel: Requiem (Amor-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Oliver
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zu tun«, sagt Julian patzig.
    »Und bist beinahe gestorben«, gebe ich zurück.
    Er lächelt. »Aber nur beinahe.«
    »Ich gehe mit.« Tack spuckt ein großes Stück Kautabak auf den Boden und wischt sich mit dem Handrücken über den Mund. Ich funkele ihn an, aber er beachtet mich gar nicht. Er hat keinen Hehl daraus gemacht, dass es seiner Meinung nach ein Fehler war, Julian zu retten, und eine Belastung, ihn bei uns zu haben. »Kannst du mit einem Gewehr umgehen?«
    »Nein«, sage ich, »kann er nicht.« Jetzt sehen mich alle an, aber das ist mir egal. Ich weiß nicht, was Julian zu beweisen versucht, aber es gefällt mir nicht.
    »Doch, ich kann mit einem Gewehr umgehen«, lügt Julian schnell.
    Tack nickt. »Also dann, alles klar.« Er holt ein weiteres Stück Kautabak aus einem Beutel, den er um den Hals trägt, und steckt es in den Mund. »Ich packe noch ein paar Sachen aus meinem Rucksack aus. In einer halben Stunde brechen wir auf.«
    »Also gut, alle zusammen.« Raven hebt in einer resignierten Geste die Arme. »Dann können wir genauso gut hier unser Lager aufschlagen.«
    Die ganze Gruppe fängt auf einmal an, Rucksäcke abzusetzen und Vorräte auf den Boden zu kippen – wie ein Tier, das sich häutet. Ich packe Julian am Arm und ziehe ihn von den anderen weg.
    »Was sollte das denn?« Ich gebe mir Mühe, leise zu sprechen. Alex beobachtet uns. Er wirkt belustigt. Ich wünschte, ich hätte etwas, das ich ihm an den Kopf werfen könnte.
    Ich drehe Julian herum, damit er mir den Blick auf Alex versperrt.
    »Was meinst du damit?« Er steckt die Hände in die Taschen.
    »Stell dich nicht dumm«, sage ich. »Du hättest dich nicht freiwillig als Kundschafter melden dürfen. Das ist kein Witz, Julian. Wir sind hier mitten im Krieg.«
    »Ich halte das auch nicht für einen Witz.« Seine Ruhe macht mich wahnsinnig. »Ich weiß besser als alle anderen, wozu die Gegenseite in der Lage ist, erinnerst du dich?«
    Ich wende den Blick ab und beiße mir auf die Lippe. Da ist was Wahres dran. Wenn jemand die Taktik der Zombies kennt, dann ist es Julian Fineman.
    »Du kennst die Wildnis noch nicht«, beharre ich. »Und Tack wird dich nicht beschützen. Wenn du angegriffen wirst – wenn irgendetwas passiert und es heißt: entweder du oder wir anderen –, wird er dich allein lassen. Er wird die Gruppe nicht in Gefahr bringen.«
    »Lena.« Julian legt mir die Hände auf die Schultern und zwingt mich, ihn anzusehen. »Es wird nichts passieren, okay?«
    »Das kannst du nicht wissen«, sage ich. Ich weiß, dass ich überreagiere, aber ich kann nichts dagegen tun. Mir ist nach Weinen zumute. Ich muss an Julians ruhige Stimme denken, mit der er Ich liebe dich gesagt hat, das gleichmäßige Heben und Senken seines Brustkorbs an meinem Rücken im Schlaf.
    Ich liebe dich, Julian. Aber die Worte kommen nicht heraus.
    »Die anderen vertrauen mir nicht«, sagt Julian. Ich klappe den Mund auf, um zu protestieren, aber er unterbricht mich. »Versuch es nicht zu leugnen. Ich weiß, dass es so ist.«
    Ich widerspreche ihm nicht. »Ja, und? Musst du dich jetzt beweisen?«
    Er seufzt und reibt sich die Augen. »Ich habe beschlossen, mir hier einen Platz zu suchen, Lena. Ich habe beschlossen, mir einen Platz bei dir zu suchen. Jetzt muss ich ihn mir verdienen. Es geht nicht darum, mich zu beweisen. Aber wie du selbst gesagt hast, es herrscht Krieg. Und ich will nicht unbeteiligt dabeistehen.« Er beugt sich vor und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Vorher zögert er wie immer noch einen Sekundenbruchteil, als müsste er die alte Angst abschütteln, die Furcht vor Berührung und Ansteckung. »Warum regst du dich deswegen so auf? Es wird nichts passieren.«
    Ich habe Angst , will ich sagen. Ich habe ein ungutes Gefühl. Ich liebe dich und will nicht, dass dir etwas zustößt. Aber es ist wieder so, als wären die Wörter gefangen, vergraben unter vergangenen Ängsten und vergangenen Leben, wie Fossilien, die unter vielen Erdschichten zusammengepresst werden.
    »In ein paar Stunden sind wir zurück«, sagt Julian und nimmt kurz mein Kinn in die Hand. »Bestimmt.«
    Aber zum Abendessen sind sie nicht zurück und sie sind immer noch nicht wieder da, als wir das Feuer mit Erde bedecken, um es für die Nacht zu löschen. Es könnte uns verraten, deshalb besteht Raven darauf, obwohl wir stärker frieren werden und Julian und Tack es ohne den Feuerschein schwer haben werden, den Weg zurück zu finden.
    Ich melde mich freiwillig, um Wache zu

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