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Requiem (Amor-Trilogie) (German Edition)

Requiem (Amor-Trilogie) (German Edition)

Titel: Requiem (Amor-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Oliver
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Geräuschs, nach dem leisen Rascheln einer Bewegung, dem Klicken absuche.
    »Möchtest du mir vielleicht erklären«, sagt Fred eisig, »was du am Samstag in Deering Highlands zu suchen hattest?«
    Ein Anflug von Wut durchzuckt mich, genau wie Angst. Er weiß Bescheid. »Du lässt mich verfolgen?«
    »Bilde dir bloß nichts ein, Hana«, sagt er mit derselben ausdruckslosen Stimme. »Hugo Bradley ist ein Freund von mir. Er arbeitet für den Daily . Er hatte einen Auftrag und hat dich zufällig in die Highlands fahren sehen. Natürlich war er neugierig.« Seine Augen sind dunkler geworden. Sie haben jetzt die Farbe nassen Betons. »Was hast du da gemacht?«
    »Nichts«, sage ich schnell. »Ich habe mich nur umgesehen.«
    »Umgesehen«, stößt Fred hervor. »Ist dir klar, dass Deering Highlands ein abbruchreifes Stadtviertel ist, Hana? Hast du überhaupt eine Vorstellung davon, was für Leute dort wohnen? Kriminelle, Infizierte, Sympathisanten und Rebellen. Sie hausen in diesen Gebäuden wie die Kakerlaken.«
    »Ich habe nichts gemacht«, sage ich. Ich wünschte, er stünde nicht so nah vor mir. Ich habe plötzlich Panik, er könne Angst und Lügen riechen , so wie Hunde.
    »Du warst dort «, sagt Fred. »Das ist schlimm genug.« Obwohl wir nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt stehen, rückt er noch näher. Ich trete einen Schritt zurück und stoße gegen das Fernsehmöbel hinter mir. »Ich war gerade auf Sendung und habe der ganzen Stadt gesagt, dass wir keinen zivilen Ungehorsam mehr dulden werden. Weißt du, wie es aussehen würde, wenn die Leute herausfänden, dass meine Partnerin in Deering Highlands herumschleicht?« Er rückt wieder ein Stück vor. Jetzt kann ich nirgendwo mehr hin und zwinge mich, ganz ruhig stehen zu bleiben. Er kneift die Augen zusammen. »Aber vielleicht ging es dir ja genau darum. Du versuchst mich in eine peinliche Lage zu bringen, meine Pläne zu durchkreuzen. Mich wie ein Idiot aussehen zu lassen.«
    Die Kante des Fernsehmöbels bohrt sich in die Rückseite meiner Schenkel. »Tut mir leid, das sagen zu müssen, Fred«, erkläre ich, »aber es geht nicht bei allem, was ich tue, um dich. Es geht eigentlich sogar fast immer um mich .«
    »Wie süß«, sagt er.
    Eine Weile stehen wir da und starren uns an. Mir kommt ein total dämlicher Gedanke: Als Fred und ich einander zugeteilt wurden, wo war da dieses harte, kalte Innere auf der Liste seiner Charaktereigenschaften und Qualitäten aufgeführt?
    Fred rückt ein paar Zentimeter von mir ab und ich atme auf.
    »Wenn du noch mal dahin zurückgehst, wird das sehr übel für dich ausgehen«, sagt er.
    Ich zwinge mich, seinem Blick standzuhalten. »Ist das eine Warnung oder eine Drohung?«
    »Das ist ein Versprechen.« Sein Mund verzieht sich zu einem schmalen Lächeln. »Wenn du nicht für mich bist, bist du gegen mich. Und Toleranz gehört nicht zu meinen Tugenden. Cassie könnte dir mehr dazu sagen, aber ich fürchte, sie hat inzwischen nicht mehr viele Zuhörer.« Er lacht bellend auf.
    »Was … was soll das heißen?« Ich wünschte, ich könnte das Zittern aus meiner Stimme fernhalten.
    Er kneift die Augen zu. Ich halte den Atem an. Einen Moment glaube ich, er wird es zugeben – wird mir erzählen, was er mit ihr gemacht hat, wo sie ist.
    Aber er sagt einfach: »Ich werde nicht zulassen, dass du zerstörst, wofür ich so hart gearbeitet habe. Du wirst auf mich hören.«
    »Ich bin deine Partnerin«, sage ich, »nicht dein Hund.«
    Es geht blitzschnell. Er legt seine Hand um meinen Hals und presst den Atem aus mir heraus. Schwere, schwarze Panik sitzt in meiner Brust. Spucke sammelt sich in meiner Kehle.
    Ich bekomme keine Luft.
    Freds Augen, steinern und undurchdringlich, verschwimmen in meinem Sichtfeld. »Du hast Recht«, sagt er. Er ist ganz ruhig, als seine Finger sich noch fester um meinen Hals schließen. Ich sehe jetzt nur noch einen einzigen Punkt: seine Augen. Alles wird schwarz – ich blinzle – und dann ist er wieder da, starrt mich an, spricht mit dieser einschläfernden Stimme. »Du bist nicht mein Hund. Aber du wirst trotzdem lernen, Sitz zu machen, wenn ich es dir befehle. Du wirst trotzdem lernen zu gehorchen.«
    »Hallo? Ist da jemand?«
    Die Stimme dringt aus der Eingangshalle herein. Augenblicklich lässt Fred mich los. Ich schnappe nach Luft, dann fange ich an zu husten. Meine Augen brennen. Meine Lunge rasselt, versucht, Luft aufzunehmen.
    »Hallo?«
    Die Tür geht auf und Debbie Sayer, die Friseurin

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