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Requiem für eine Sängerin

Requiem für eine Sängerin

Titel: Requiem für eine Sängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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delegieren, Sarge.»
    «Habe ich – jedenfalls den größten Teil –, aber ich habe nichts Besseres zu tun, während Detective Chief Inspector Fenwick in Europa unterwegs ist.»
    Die anderen Constables im Raum rutschten nervös hin und her. Es lief nicht besonders gut, im Team herrschte allgemeine Frustration. Die Leute spürten Coopers Gereiztheit und vergruben entweder den Kopf in den Akten oder erledigten einen weiteren Anruf in dem Versuch, ehemalige Männer und Frauen der Streitkräfte den Namen von 1980 zuzuordnen.
    «Nein, im Ernst, Nightingale. Es war keine lange Nachricht und auch keine gute. Carols Eltern sind beide tot. Die Mutter ist kurz nach der Einwanderung gestorben, der Vater letztes Jahr. Unterlagen über weitere Familienmitglieder gibt es nicht.»
    Auf Anraten Coopers schrieb Nightingale ein Fax an die Polizei von Melbourne und betonte, wie wichtig es sei, Freunde oder Verwandte aufzuspüren; darüber hinaus bat sie um die Namen der Anwälte, die den Nachlass von Carols Vater verwaltet hatten – in der Hoffnung, irgendwelche Erben ausfindig zu machen.
    Sie erzählte Cooper gerade von den Gräbern, als die Floristin anrief. Sie war noch einmal zurückgekommen, um ihre Blumen zu wässern, und hatte den Zettel gefunden. Ja, sie konnte sich genau an die Rosen erinnern. Der Kunde – ein Mann – hatte ein paar Tage vorher angerufen und sich vergewissert, dass sie ausreichenden Vorrat hatte – drei Dutzend, scharlachrot. Am Montag war er kurz im Laden gewesen, um die Bestellung zu bezahlen, bar, und er hatte verlangt, dass sie direkt auf den Friedhof lieferten, da er nicht selbst hingehen konnte. Das war seltsam, aber er hatte eine kleine Karte dagelassen, auf der die Gräber verzeichnet waren und die Namen. Nein. Die hatte sie am Montagabend weggeworfen.
    Angesichts des enormen Bestellwerts hatte sie gefragt, ob es vernünftig sei, die Rosen einfach so liegen zu lassen, ohne Wasser, aber er hatte darauf bestanden. Es war die seltsamste Bestellung, die sie je entgegengenommen hatte. Er hatte vorher noch nie bei ihr gekauft.
    «Können Sie ihn beschreiben?»
    «Ein wenig. Er war groß, über eins achtzig, würde ich sagen. Dunkel – kurzes schwarzes Haar; ziemlich dichtes Haar. Er trug eine Sonnenbrille. Und er war braun, richtig braun gebrannt.»
    «Noch etwas?»
    «Na ja, er war durchtrainiert, sehr durchtrainiert, würde ich sagen – Sie wissen schon, athletisch. Er hatte ein dünnes weißes Baumwollhemd an, und man konnte die Muskeln sehen – ein Muskelprotz, wenn Sie verstehen, was ich meine.»
    «Scheint so, als wäre Ihnen doch einiges an ihm aufgefallen.»
    «Er war einfach ein Bild von einem Mann – er hat doch nichts Unrechtes getan, oder? Ich meine …»
    «Wir wollen nur mit ihm reden, weiter nichts.»
    «Oh, um ihn also aus dem Kreis der Verdächtigen auszuschließen!»
    «So ungefähr, ja. Sie sagten, er war ein Bild von einem Mann.» Sie gab sich große Mühe, Coopers Augenbrauen nicht zu sehen, die auf seiner gefurchten Stirn einen beängstigenden Tanz aufführten.
    «Na ja. Er hatte das gewisse Etwas, wissen Sie. Hübsche Kleidung, tolle Figur, aber nicht billig. Kein Gold. Überhaupt kein Schmuck, wenn ich es recht bedenke. Aber eine schöne Uhr. Groß, sah teuer aus, wie eine Taucheruhr – jede Menge Knöpfe dran. Und er hatte was Besonderes. Irgendwie hat er den ganzen Laden ausgefüllt.»
    «Sie meinen, er hatte Persönlichkeit?»
    «Ja, das ist ein guter Ausdruck dafür. Er hatte Persönlichkeit .»
    «Könnten Sie uns etwas Zeit opfern und mit einem Polizeizeichner arbeiten? Wir würden gern ein Phantombild erstellen.»
    «Ich weiß nicht recht. Was hat er denn getan? Ich möchte keinen Ärger bekommen.»
    «Wie gesagt, wir wollen ihn nur finden. Wir müssen unbedingt mit ihm sprechen, und ich habe das Gefühl, Sie könnten uns eine große Hilfe sein.»
    Schließlich willigte die Frau ein, am nächsten Morgen vorbeizukommen.
    Kaum hatte Nightingale aufgelegt und Cooper den nach oben gerichteten Daumen gezeigt, läutete das Telefon wieder. Es war die Floristin.
    «Da ist noch etwas – ich dachte, ich rufe lieber noch mal an, bevor ich es vergesse. Ich weiß nicht, ob das wichtig ist, aber ich habe mich geirrt, als ich sagte, dass er gar keinen Schmuck trug. Er hatte eine Kette um den Hals, nicht Gold, sondern Silber, mit etwas dran, das ich nicht genau erkennen konnte.»
    «So etwas wie eine Kennmarke?»
    «Könnte sein. Ich habe es nur ganz kurz gesehen. Und er hatte eine

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