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Requiem für eine Sängerin

Requiem für eine Sängerin

Titel: Requiem für eine Sängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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mit der mühseligen Kleberei verbracht haben mussten. Hier waren die Stoßkanten perfekt, und Cooper fragte sich, ob Fearnside selbst tapeziert hatte; wenn ja, war er ein Perfektionist. Es war eindeutig ein Familienzimmer, leicht verwohnt, aber sauber und anheimelnd; den einzigen Misston bildeten der schwarze Fernseher und der Videorecorder, die in einer Ecke standen.
    Sie nahmen Platz, während Derek Fearnside ihnen gegenüber am Kamin stehen blieb. Fenwick räusperte sich, und Cooper stellte überrascht fest, dass sein Boss nervös zu sein schien.
    «Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns zu empfangen, Mr. Fearnside.»
    «Es wird höchste Zeit, dass Sie hier auftauchen und sich für das Verschwinden meiner Frau interessieren.»
    Fenwick machte sich an die schmerzhafte Prozedur, alte Wunden aufzureißen, Cooper holte seinen Notizblock hervor.
    «Ich weiß, es könnte schmerzlich für Sie werden, Mr. Fearnside, aber ich möchte die Ereignisse in der Woche vor dem Verschwinden Ihrer Frau mit Ihnen durchgehen. Vielleicht wollen Sie sich setzen und es sich bequem machen.»
    «Bequem! Ich hatte es in den vergangenen viereinhalb Wochen keinen Augenblick bequem, Chief Inspector, also kommen Sie mir nicht auf die väterliche Tour.» Fearnside ging auf und ab. «Und ich dachte, Sie wären hier, um meiner Beschwerde nachzugehen, und nicht, um mich nach Fakten zu fragen, die ich Ihrem Revier schon mindestens zweimal geschildert habe.»
    «Ich verstehe Ihre Erregung, Mr. Fearnside, wirklich, aber um Ihrer Beschwerde nachgehen zu können, muss ich die ersten Gespräche noch einmal überprüfen.»
    Cooper, dem mehr als einmal gesagt worden war, dass man in seinem Gesicht lesen könne wie in einem offenen Buch, senkte den Kopf.
    «Ich verstehe. Nun, wenn das so ist», Fearnside setzte sich, «lassen Sie uns fortfahren.» Er rekapitulierte alles, was er über die Aktivitäten seiner Frau in den Wochen vor ihrem Verschwinden wusste.
    «Haben Sie ihre Teilnahme an dem Auswahlverfahren der Agentur gebilligt?»
    «Nein.»
    «Warum nicht?»
    «Ich bitte Sie, eine Frau in mittleren Jahren, die vor der Kamera posiert! Die Kränkung einer Ablehnung mochte ihr erspart bleiben, aber dafür drohte die Schande, von aller Welt begafft zu werden.»
    «Ich verstehe. Sie hielten es für unter ihrer Würde.»
    «Das war es auch, aber es sah Deborah ähnlich. Keinerlei Urteilsvermögen. Erstaunlich feinfühlig, wenn es um die Kinder ging, aber in allen anderen Belangen – na ja. Untere Mittelschicht eben.» Er sah Fenwick in die Augen. «Sie müssen wissen, Chief Inspector, Deborah war – ist – eine Frau voller Widersprüche. Ein Schmetterling an der Oberfläche, pragmatisch, was Heim und Familie angeht, aber in ihrem tiefsten Innern sehr, sehr unsicher. Ich glaube, als Teenager war sie durch und durch unglücklich.»
    Fenwick staunte über das Einfühlungsvermögen des Mannes und fragte sich, ob Deborah Fearnside es gespürt hatte.
    «Und diese Modelgeschichte bot ihr Gelegenheit, der Schmetterling zu sein?»
    «Genau.» Derek Fearnside lächelte, eine verkrampfte Grimasse. «Möchten Sie eine Tasse Tee oder Kaffee?»
    «Ja, Kaffee, bitte. Schwarz, für mich ein Stück Zucker.»
    «Und für mich mit Milch und zwei Stück Zucker», fügte Cooper hinzu, der sich, kaum hatte Fearnside das Zimmer verlassen, zu Fenwick beugte und flüsterte: «Das geht alles ziemlich langsam, Sir, oder? Es führt zu nichts.»
    «Ganz im Gegenteil, Sergeant. Wir wissen bereits einiges. Fearnside liebt seine Frau trotz seiner Affäre, und er fühlt sich hilflos und schuldig, weil sie ins Unbekannte verschwunden ist, während er sich nicht für das interessierte, was sie tat. Es ist eindeutig, dass er nichts mit dem Verschwinden seiner Frau zu tun hat.»
    Das Klirren von Tassen und ein Fluch über einen angestoßenen Zeh kündeten von Fearnsides Rückkehr.
    Er stellte ein Tablett mit drei Porzellantassen ab – weiß mit schmalem Goldrand –, Teelöffel aus Silber, eine Kaffeekanne, brauner Kandiszucker und warme Milch. Und Kekse. Die Polizisten sahen ihn überrascht an.
    «Debbies Einfluss», erklärte er.
    «Das ist sehr großzügig, Mr. Fearnside, danke. Ich genieße jeden anständigen Kaffee.»
    «Ich würde vorschlagen, Sie kosten erst mal, bevor Sie Komplimente verteilen.» Wieder lächelte Fearnside.
    «Stimmt. Ich würde gern noch etwas mehr über Ihre Frau erfahren, wenn Sie gestatten. Es würde mir helfen, mir ein Bild von ihr zu machen. Wann

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