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Rescue me - Ganz nah am Abgrund

Rescue me - Ganz nah am Abgrund

Titel: Rescue me - Ganz nah am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koch
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dem du nichts zu tun haben willst.“
    „Ist doch kein Ding!“, wiegelte ich ab. „Bisschen fotografieren, Text dazu, hochladen, fertig!“ Es war wirklich kein Aufwand gewesen. Was hätte ich auch sonst machen sollen? Ich schlief höchstens bis drei Uhr. Jede Nacht. Und statt rumzuliegen und mich in Fantastereien zu verlieren, die niemals in Erfüllung gehen würden, hatte ich mir eben bei Ebay die Zeit vertrieben. „Außerdem hab’ ich auch nach dem Recaro für die Viper gesucht.“
    „Was du nicht sagst.“ In Dads Stimme schwang ein breites Grinsen mit. Es war eindeutig, er glaubte mir nicht.
    „Ja. Sag’ ich!“, antwortete ich knapp und beobachtete Ryan dabei, wie der jetzt vor dem Shelby hockte und dort den Lack bearbeitete. Er trug dunkle Shorts und ein graues Shirt mit Streifen. Es war etwas zu kurz, im Rücken war dieses kleine Dreieck heller Haut zu sehen. Und nicht nur das. Immer wenn er sich in einem bestimmten Winkel vorbeugte, blitzte der Pospalt hervor.
    Da. Wieder.
    Unruhig rutschte ich auf dem Polster hin und her. Biss die Zähne zusammen und sog scharf Luft durch die Nase. Langsam kam ich mir vor wie ein perverser Spanner, doch ich konnte einfach nicht wegsehen. Letzte Nacht hatte ich davon geträumt, wie ich mit meiner Zunge diese kleine Kuhle unterhalb seines Rückens erkundete. Den samtweichen Flaum, der dort wuchs, mit der Zungenspitze berührte, hinab strich bis zu eben diesem Pospalt. Und weiter …
    Dann war ich aufgewacht. Atemlos. Fiebrig. Die Finger um meinen Schwanz gewickelt, der hart gewesen war wie Beton.
    Es brauchte nur noch zwei feste Striche und Sekunden später schüttelte mich ein heftiger Orgasmus förmlich durch. Den Rest der Nacht verbrachte ich auf dem Sitzsack. Und unter der eiskalten Dusche.
     
    Leise quietschend öffnete sich plötzlich die Verbindungstür, die in den Flur führte, der Garage und Haus miteinander verband. Erschrocken zuckte ich zusammen, setzte mich auf und zog schnell die Hemdzipfel über die drückende Beule in meinem Schoß. Wer zur Hölle kam denn jetzt?
    Es war ein Kerl, den ich die letzten Tage des Öfteren hier bei mir Zuhause gesehen hatte. War wohl Big Eddys Nachfolger, dachte ich verächtlich. Ich musterte ihn verstohlen. Der Typ war so ganz anders als die Clowns, die meine Mutter sonst abschleppte. Meist waren es solche alten Säcke wie Big Eddy, doch dieser hier war eher von der Sorte ‚Mister Young and Obercool‘.
    Er war groß, hatte helles Haar, trug einen goldenen Ohrstecker und besaß eine durchtrainierte Figur. Ein ziemlich großes Schädeltattoo blitzte unter dem Ärmel des einfachen roten Poloshirts hervor. Dazu trug er sandfarbene Bermudas und Flip-Flops. Ich schätzte ihn auf Mitte dreißig. Also deutlich jünger als Peg. Willkommen in Cougar Town.
    „Hallo, ich bin Brad. Ich habe den Lärm gehört und war neugierig“, rief er und kam langsam näher.
    Ich hätte fast gelacht. Es war klar. Nicht der Lärm hatte ihn hierher gelockt. Dieser Brad war hier, damit er mich unter die Lupe nehmen konnte. Die meisten Ärsche, die meine Mutter anschleppte, standen über kurz oder lang vor mir, schließlich war ich ja eine Berühmtheit. Wenn auch eine, derer man sich schämen musste! Die einen kamen, um mich voll Furcht zu beglotzen, die anderen, um mich empört als des Teufels missratene Brut zu beschimpfen. Mr. Obercool sah aus, als wolle er glotzen.
    Was war ich? Ein Honk? Ein Affe im Zoo?
    Ryan, der endlich mitbekommen hatte, dass wir nicht mehr alleine waren, sah auf und schaltete den Exzenter aus, während er sich die Maske vom Kopf riss. Dabei lächelte er. Offen und freundlich. Ich sah weg. Dieses Lächeln. Niemals würde es mir gelten. Dafür hatte ich gesorgt.
    Brad war vor dem Mustang stehen geblieben und betrachtete ihn eingehend, dann nickte er anerkennend. „Klasse Wagen habt ihr hier.“
    Ryan sprang sofort darauf an. „Ja, nicht? Ist meiner!“ Der Stolz, Besitzer so eines Wagens zu sein, ließ ihn glatt einen Kopf größer erscheinen. „Bin gerade dabei, den Lack runter zu schleifen.“ Sein Gesicht verzog sich. „Dauert ganz schön lange!“ Der Blick, den Ryan nun mir zuwarf, war eindeutig vorwurfsvoll. Du könntest mir ruhig helfen , schien er zu sagen.
    Ich schwieg, dann schaute ich demonstrativ zur Seite und betrachtete meine schwarz lackierten Fingernägel. Tat gelangweilt und desinteressiert, doch ich hörte genau zu.
    „Wie willst du ihn denn anschließend lackieren?“, wollte Brad nun von Ryan

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