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Rescue me - Ganz nah am Abgrund

Rescue me - Ganz nah am Abgrund

Titel: Rescue me - Ganz nah am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Koch
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hat“, sagte Allan gehässig. Seine Quakstimme war in der Stille des frühen Morgens nicht zu überhören. „Ich freu’ mich schon, es aus ihm herauszukitzeln!“
    „Geht klar, Mann!“, antwortete der andere. „Hauptsache, the Fatman wird zufrieden sein.“
    Zeug? Was für Zeug? Und wer war ‚the Fatman‘? Ryans Gedanken rasten. Er kannte niemanden, der so genannt wurde. Egal. Er musste schnellstens hier weg.
    Nachdem er einige Sekunden gewartet hatte, rammte er mit zitternden Händen den Schlüssel ins Schloss. Startete und rumpelte ohne Licht über den Weg am Wildwood Lake davon. An der Straße schaltete er die Scheinwerfer an und gab Gas.

Zweiundzwanzig
    Ich schlief nicht gut diese Nacht. Eigentlich schlief ich gar nicht. Es waren nicht die furchtbaren Bilder, diese unheilschwangere Stille, die mich wie sonst keine Ruhe finden ließen. Es war viel simpler. Ryan war nicht wie gestern Nacht bei mir. Schlief nicht dicht an mich gekuschelt. Seine Hand umklammerte nicht die meine, und ich spürte nicht seinen warmen Atem auf meiner Haut.
    Stattdessen klebte das durchgeschwitzte Laken unangenehm an mir, und bei jeder Bewegung trieb es mir mehr Schweiß aus den Poren. Es war bullenheiß im Zimmer, die Luft stand förmlich trotz weit geöffneter Fenster. Hier drin war es genauso unerträglich wie draußen.
    Die Ziffern des Radioweckers zeigten mir die Uhrzeit, es war elf nach sechs. Sollte ich aufstehen? Doch was sollte ich dann tun? An die Viper kam ich nicht ran, am Mustang gab es für mich im Moment nichts zu tun. Und eigentlich war es viel zu heiß, um sich zu bewegen.
    Meine Arme umschlossen das von Schweiß klumpig feucht gewordene Kissen, ich drückte es fest an mich und grub die Nase tief in den Bezug. Ein schlechter Ersatz, doch zumindest roch es nach ihm.
    Mit der Rechten fischte ich mein Handy vom Nachtschränkchen. Las wohl zum tausendsten Mal die Nachricht, die er mir gestern Morgen geschickt hatte. Was das Lesen von SMS Kürzeln betraf, war ich zwar etwas eingerostet, doch diesen Text hatte ich schnell übersetzen können.
     mgo, holi on sea, mom&me. cumo hak Ry. 
    Must go, see you Monday. Jetzt war er mit seiner Mom am See, also am Wildwood Lake, Urlaub machen. Sein Onkel hatte dort, wie ich wusste, eine Angelhütte. Erst am Montag würde er wieder da sein. Zwar konnte ich mir nicht vorstellen, dass er freiwillig mitgefahren war, doch ich kannte seine Mutter. Keine Chance, sich ihr zu widersetzen. See you Monday. Drei Tage bis dahin.
    Zweiundsiebzig Stunden.
    Viertausenddreihundertzwanzig Minuten. In etwa.
    Ich wälzte mich auf die andere Seite, mein Kissen dicht an mich gepresst. Diese drei Tage würden mir viel, viel länger erscheinen, als es die vergangenen zwei Jahre jemals hätten sein können.
    Hak. Umarmung und Küsse.
    Heftiges Flattern in meiner Magengrube und der Schweißausbruch, der mich jetzt ereilte, hatten nichts mit der Hitze der Nacht zu tun, sondern ganz allein mit meinen Gedanken.
    Ryan und ich. Wir beide. Zusammen.
    Wir hatten noch nicht weiter darüber gesprochen, doch so, wie es aussah, hatte ich jetzt einen festen Freund. Zumindest hoffte ich, Ryan sah es genauso, denn noch immer hatte er mir nicht gesagt, was er wirklich für mich empfand.
    Ich schloss die Augen. Da war wieder dieses Bild. Dunkle Locken, die über meinem Schoß tanzten. Mein schmerzender Schwanz, wie er in der weichen, feuchten Mundhöhle verschwand. Wie ich hineinstieß und mir vorstellte, es sei sein kleiner, enger Arsch. Und dann, ganz ohne Vorwarnung, hatte ich plötzlich den Finger im Hintern gehabt.
    Es war unbeschreiblich. Geil. Ein Vorgeschmack dessen, was noch kommen würde.
    Der Laut, den ich jetzt von mir gab, vermischte sich mit dem, was noch in meinen Ohren klang. Ryans leises Stöhnen, die kleinen Laute der Lust. Mehr zu fühlen, als zu hören. Leichter Atem, der über sengende Haut strich. Ich erschauerte. Zu gerne hätte ich gesehen, wie er es sich selber besorgte. Ich atmete tief ein. Beim nächsten Mal!
    Montag. Sobald er hier aufkreuzte!
     
    Mein Handy fing leise an zu dudeln. Ein Anruf?
    Ein Blick aufs Display verriet, es war Ryan. Ich lächelte und drückte die Hörertaste. Konnte er also auch nicht schlafen.
    „Hey“, begann ich, doch da wurde ich auch schon rüde unterbrochen.
    „Hör zu, Freak“, quakte es. „Du hast was, was uns gehört, klar? Rück es raus, dann geben wir dir auch was wieder.“
    Ich setzte mich auf, rutschte an die Bettkante. Die Stimme kannte ich. So

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