Rescue me - Niemand wird dich schützen
geflogen und hätte es ihr von Angesicht zu Angesicht erklärt, wie sie es eigentlich verdiente. Überhaupt verdiente sie mehr, als er ihr geben konnte. Beispielsweise einen Mann, der sie mehr als alles andere auf der Welt liebte. Dieser Mann konnte Jordan nicht sein. Sie hatte ihm gesagt, dass sie es verstünde, und ihm war klar gewesen, dass er sie zutiefst verletzte. Doch er hatte keine andere Wahl gehabt.
In seiner Zeit mit Samara hatte er niemals ein solch überwältigendes Verlangen empfunden, wie es ihn bei Eden beinahe ständig überkam. Beide Frauen bewunderte er sehr, aber sie waren so verschieden, dass es kaum vorstellbar war, wie er sich zu beiden hingezogen fühlen konnte.
Samara verkörperte Güte und Licht. Sie war ein offenes Buch für jedermann. Wenn sie etwas zu sagen hatte, sprach sie es aus. Sie war praktisch immer gut gelaunt, voller Energie und von einem ansteckenden Enthusia smus, den Jordan entzückend fand.
Eden hingegen war Schatten und Geheimnis, umgeben von einer rätselhaften, außergewöhnlichen Sinnlichkeit. Einer Frau wie ihr war er noch nie begegnet. Sie schaffte es, ihn nur mit einem Blick scharf zu machen. Und er hatte fest vor, sie ins Bett zu bekommen und über Stunden dort zu behalten … vielleicht über Tage.
Jordan sah auf seine Uhr. Er hatte noch ein paar Telefonate zu erledigen, musste mit einem Agenten sprechen, und dann wollte er endlich nach Hause. Er hatte eine hübsche kleine Wohnung unweit von Edens gefunden, die zudem nicht weit von seinem Lieblingsrestaurant lag … dem Restaurant, in dem er sie zum ersten Mal gesehen hatte.
Von dort würde er ein Abendessen liefern lassen, was kein Problem war, weil die Leute ihn gut kannten. Vielleicht sollte er auf dem Heimweg einen Blumenstrauß kaufen.
Heute Abend, sofern es Eden wieder gut ginge, würde er dafür sorgen, dass sie einander noch sehr viel intensiver kennenlernten.
Nach einem langen heißen Bad und einer Tasse Tee fühlte Eden sich deutlich besser. Frisch gestärkt wählte sie sorgfältig aus, was sie anziehen wollte. Dies war ihr erstes offizielles Date mit Jordan, und sie wollte umwerfend aussehen. Wenn sie sich eines in all den Jahren bei LCR angeeignet hatte, dann das Selbstvertrauen einer Frau, die sich in ihrer Haut wohlfühlte.
Allerdings betrachtete sie ihr schönes Äußeres nicht als ihr Verdienst. Die plastischen Chirurgen, die Noah damals engagiert hatte, waren für ihr Aussehen verantwortlich. Sie hatten endlose Stunden daran gearbeitet, ihre gebrochenen Knochen wieder zu richten, Narben zu beseitigen
und ihre Gesichtszüge so zu rekonstruieren, dass das Ergebnis beinahe überirdisch anmutete.
Alles geschah auf Noahs Anweisung. Sie hätten sich ebenso gut auf die nötigen Korrekturen beschränken und Eden ein halbwegs passables Aussehen geben können. Aber nachdem sie mit Noah übereingekommen war, künftig für LCR zu arbeiten, hatte er die Operateure gebeten, sie umwerfend zu machen, was sie dann seiner Meinung nach ein bisschen zu wörtlich genommen hatten.
Beim Auftragen des dezenten Make-ups widmete Eden ihren Augen besondere Aufmerksamkeit, waren sie doch das Einzige, woran die Chirurgen nichts verändert hatten. Sie wünschte, sie müsste keine farbigen Kontaktlinsen tragen. Ihre echte Augenfarbe war ein hübsches Hellgrau, doch sie riskierte lieber nicht, sie Jordan zu zeigen. Obwohl sie bezweifelte, dass er sich nach so langer Zeit noch daran erinnerte, wollte sie sein Gedächtnis lieber nicht auf die Probe stellen.
Heute Abend wählte sie ein klares Meerblau, das sie mit einem graublauen Eyeliner und passendem Lidschatten akzentuierte. Die Haarfarbe hatte sie wieder zurück zu ihrem bevorzugten Weißblond gewechselt, was ihre Augen umso strahlender machte.
Sie streifte sich einen eisblauen, extrem knappen Tanga über sowie einen sexy Spitzen-BH mit Frontverschluss. Dann öffnete sie den Wandschrank und sah ihre unzähligen Kleider durch. Sofort verharrte ihr Blick auf einem, das sie letztes Jahr in Mailand gekauft und bisher noch nie getragen hatte. Es war aus blauer Seide und schmiegte sich an ihren Körper wie eine zweite Haut.
Eden schlüpfte hinein und drehte sich zu dem großen Spiegel hinter sich. Das Kleid, verführerisch und provozierend,
spiegelte ihre Stimmung wider. Ja, es war exakt das, was sie für heute Abend brauchte.
Nachmittags im Büro hatte ihr Jordans Kuss verraten, dass er sie begehrte, und wenn sie sich nicht irrte, plante er, sie an diesem Abend zu
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