Rescue me - Niemand wird dich schützen
verführen. Sie hatte allerdings nicht vor, ihm direkt in die Arme zu sinken, denn so leicht wollte sie es ihm nicht machen. Wo bliebe da der Spaß? Aber sie wollte ihm schon noch signalisieren, dass sie ihn genauso begehrte und er sie haben könnte.
Das Kokettieren behielt sie sich normalerweise für die Männer vor, von denen sie Informationen wollte. Heute Abend täte sie es aus einem anderen Grund. Sie wollte Spaß mit Jordan haben, etwas erleben, was sie noch nie gehabt hatte … eine richtige Affäre mit echten Gefühlen, echter Zuneigung.
Es läutete an der Tür, und nachdem sie sich mit einem letzten Blick in den Spiegel vergewissert hatte, dass sie äußerst verführerisch aussah, ging sie öffnen.
So unglaublich es war, sie überraschte ihn stets aufs Neue! Jedes Mal, wenn er sie sah, versetzte ihre Schönheit ihn in Staunen. Und heute Abend hatte sie sich, sofern das überhaupt möglich war, selbst übertroffen.
Er kam sich vor wie ein unbeholfener Teenager, der die Ballkönigin abholte, und drückte ihr den Veilchenstrauß förmlich ins Gesicht.
Eden fand offenbar nichts komisch an der Art, wie er ihr die Blumen überreichte. Ein verzücktes Lächeln trat auf ihre Züge, das seinen Herzschlag sofort in einen wilden Galopp wechseln ließ.
»Die sind bezaubernd. Komm rein und mach es dir bequem. Ich stelle sie nur schnell ins Wasser.«
Jordan schloss die Tür und lehnte sich von innen dagegen.
Er musste sich zusammenreißen, damit er sie nicht auf der Stelle zu überreden versuchte, das Abendessen ausfallen zu lassen und geradewegs mit ihm ins Bett zu gehen. Nicht weil er meinte, sie wäre leicht zu haben, sondern weil er sie so sehr wollte.
Er wollte sie, aber er wollte sie auch elegant ausführen und einfach ihre Gesellschaft genießen. Das Dinner, das er bestellt hatte, sollte gegen neun geliefert werden. Womit ihnen fast zwei Stunden blieben, in denen sie sich unterhalten könnten – nicht über Geschäftliches und auch nicht über Devon. Jordan wollte Eden, die Frau, kennenlernen.
Sie kehrte aus der Küche zurück und blieb mitten im Zimmer stehen. »Kann ich dir einen Drink anbieten?«
Er schüttelte langsam den Kopf. »Ich dachte, wir gehen irgendwo etwas trinken und essen danach bei mir zu Hause, wenn es dir recht ist.«
Wie es schien, begriff sie sofort. Und ihr Lächeln war gleichermaßen verhalten wie sinnlich. »Das klingt wunderbar.«
Eine Hand an ihrer Taille, führte Jordan sie an einen Tisch, von dem aus sie den schönsten Ausblick auf Paris bei Nacht genossen. Er rückte ihr den Stuhl zurecht und hauchte einen zarten Kuss auf ihre nackte Schulter, sobald sie saß. Unvorstellbares Verlangen jagte einen Schauer durch ihren Körper. Jordan wollte sie verführen, und er stellte es ausgesprochen geschickt an.
Sein Gesichtsausdruck, als er sich ihr gegenüber hinsetzte, bedeutete ihr, dass er genau wusste, welche Wirkung die kleinen Zärtlichkeiten auf sie hatten.
»Fühlst du dich besser?«
»Ja, danke. Ich habe mich ein bisschen hingelegt und
hinterher ein langes Bad genommen. Das ist quasi ein Allheilmittel.«
Der Kellner kam und nahm ihre Getränkebestellung auf. Eden hätte problemlos für Jordan bestellen können, denn sie wusste, dass er Scotch bevorzugte. Den hatte er auch an jenem Abend getrunken.
»Also, was machst du so, wenn LCR dir ein bisschen Urlaub gönnt? Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass du manchmal freibekommst.«
»Nun, einen festgesetzten Zeitpunkt für freie Tage gibt es nicht. Wir teilen uns die Arbeitszeiten weitestgehend selbst ein. Wenn wir das Gefühl haben, eine Auszeit zu brauchen, nehmen wir sie uns. Ich glaube, eine von Noahs Einstellungsbedingungen ist, dass die Leute bereit sind, mehr oder minder durchgehend zu arbeiten.«
»Dann fallen Dreitagekreuzfahrten oder Wochenendausflüge aufs Land aus?«
Sie neigte den Kopf, was kokett und spöttisch zugleich wirkte. »Wolltest du mich bitten, dich auf dem einen oder anderen zu begleiten?«
»Falls ich es täte, würdest du denn einwilligen?«
»Ich denke, ich könnte dafür Zeit in meinem Terminkalender erübrigen.«
Er beugte sich vor. »Ich möchte dich aber nicht von deinen Ermittlungen im Devon-Fall abhalten.«
»An dem Fall arbeiten noch einige andere Leute mit. Da sie zuletzt in Washington gesehen wurde, nehmen die dortigen Kollegen die Ermittlungen auf.«
»Dann wünsche ich euch Glück, denn genau dort habe ich auch angefangen. Und mit jedem Schritt, den ich vorwärts machte,
Weitere Kostenlose Bücher