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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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einem Lächeln. »Er ist ein Dickschädel.«
    Noah beugte sich zu ihr und sah sie an. »Und was hat der Arzt zu deinem Kopf gesagt?«
    »Er hat die Platzwunde geflickt und meinte, alles wäre bestens.«
    Noahs Adleraugen entging natürlich nicht, wie blass sie war, wie schwer ihr das Sehen fiel und wie sehr sie zitterte. »Und er hat außerdem gesagt, dass du eine leichte Gehirnerschütterung hast und Bettruhe brauchst.«
    »Wenn du es schon weißt, wieso fragst du?«
    »Ich wollte sehen, ob du mir die Wahrheit sagst.«
    Tränen schossen ihr in die Augen, die Eden energisch wegblinzelte, was ihre Kopfschmerzen nur noch schlimmer machte. »Ich glaube, ich habe verlernt, ehrlich zu sein. Jordan hat recht. Das Einzige, was ich gut kann, ist lügen.«
    Noah nahm sie in die Arme. »Jordan ist ein Schwein.«
    »Ist er nicht«, schniefte Eden an seiner Brust. »Er ist wundervoll.«
    »Na gut, dann ist er ein wundervolles Schwein.« Noah drückte sie noch einmal. »Ich habe ihm alles gesagt.«
    Eden war nicht sicher, welche Reaktion er von ihr erwartet hatte, aber er schien reichlich überrascht, als sie sich von ihm abstemmte und ihm eine Ohrfeige versetzte. »Wie konntest du? Das steht dir nicht zu, Noah McCall. Dass du mir geholfen hast, gibt dir noch lange nicht das Recht, irgendjemandem etwas darüber zu erzählen … vor allem nicht Jordan. Wie konntest du?«
    »Eden, es tut mir leid, aber er musste es erfahren.«

    »Ja, musste er, doch ich hätte diejenige sein sollen, die es ihm sagt, nicht du.«
    Sie blickte sich wirr im Warteraum um. O Gott, er wusste Bescheid … Jordan wusste alles! Dass sie vergewaltigt, missbraucht, zusammengeschlagen und bis zur Unkenntlichkeit zerschlitzt worden war.
    »Noah, du spielst Gott mit anderer Leute Leben, weil du dich deinem eigenen nicht stellen kannst. Das war das letzte Mal, dass du meines manipuliert hast!« Mit diesen Worten kehrte sie ihm den Rücken zu und rannte zur Tür.
    »Ich wollte dir nicht wehtun. Es war einfach an der Zeit.«
    Eden drehte sich um und zeigte mit dem Finger auf ihn, bebend vor Zorn. »Das ist mein Leben. Es hätte meine Entscheidung sein müssen, was ich ihm erzähle und wann ich es tue, nicht deine.« Dann ging sie.
     
    Keine Stunde später war Eden wieder im Krankenhaus. Sie hatte zu Hause die blutigen Sachen ausgezogen, geduscht und sich frisch gemacht. In der Hoffnung, die Kopfschmerzen zu lindern, hatte sie zwei Aspirin geschluckt und ein Stück Toastbrot mit einer Tasse gesüßten Tees heruntergewürgt. Noah war nicht mehr im Krankenhaus. Obwohl sie immer noch wütend auf ihn war, fing sie mittlerweile an, der zerbrochenen Freundschaft nachzutrauern. Er war so lange ihre einzige Stütze gewesen, dass sie nicht sicher war, wie sie ohne ihn auskommen sollte.
    Eden suchte sich eine halbwegs bequeme Couch und legte sich hin. Die Ärzte und Schwestern wussten, dass sie hier war, und wenn sie sich nicht bald ein wenig ausruhte, würde sie ebenfalls in einem Klinikbett landen.
    Wie lange sie dagelegen hatte, in einem seichten Schlummer treibend, konnte sie nicht sagen. Sie wachte auf, weil
eine Hand an ihrer Schulter rüttelte. »Mademoiselle St. Claire?«
    Ängstlich sprang sie auf. »Was? Was ist passiert?«
    Eine lächelnde junge Krankenschwester stand vor ihr. »Nichts. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass der Doktor meint, Sie dürften zu Monsieur Montgomery. Aber nur für ein paar Minuten.«
    »Wirklich?« Eden strich sich das Haar und die Kleider glatt. Wahrscheinlich sah sie furchtbar aus, doch das spielte keine Rolle. Jordan lebte, und es ging ihm gut genug, dass sie zu ihm konnte. Ihr Herz klopfte wie verrückt, als sie zu seinem Zimmer eilte. Die Tür stand weit offen. Schläuche und Maschinen umgaben den Mann auf dem Bett. Er sah so blass aus … leblos.
    Als sie sich dem Bett näherte, öffnete er zaghaft die Augen. Vorsichtig streckte sie die zitternden Finger erst nach seinem Haar aus und berührte dann sein Gesicht. Tränen verschleierten ihr die Sicht, aber sie meinte zu erkennen, dass er zu lächeln versuchte.
    Sie wollte ihm unzählige Dinge sagen. Wo sollte sie nur anfangen?
    »Eden?« Es war kaum ein Flüstern, doch sie hörte ihn.
    Strahlend und weinend zugleich beugte sie sich zu ihm und küsste ihn sanft auf die Stirn. »Es gibt so viel zu sagen … Ich weiß nicht …« Warum konnte sie es nicht aussprechen … wie leid es ihr tat … dass sie ihn liebte?
    »Ich wollte …« Er verstummte und schluckte.
    Was immer er zu sagen

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