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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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einer Kakofonie vermengte. Zigarettenqualm brannte in ihren Augen, und bei dem Gestank von ungewaschenen Körpern und billigem Parfüm konnte einem übel werden. Aber sie achtete auf nichts davon. Obwohl sie dem Ganzen ohne Weiteres entfliehen könnte, indem sie einfach auf ihr Zimmer ging, tat sie es nicht. Oben erwartete sie doch bloß ein leeres Bett und eine weitere einsame Nacht.
    Gerade hatte sie wider besseres Wissen zwei wunderschöne Kinder den gierigen Klauen ihrer Mutter übergeben. Was sie Noah gemailt hatte, war die reine Wahrheit: kein Elternteil verdiente diese Kinder. Aber rechtlich gehörten sie nun einmal den Baxters. Also hatte Eden sie zurückgebracht, allerdings die Gelegenheit genutzt, beiden Eltern gründlich die Leviten zu lesen. Was fiel ihnen ein, ihre Kinder als Druckmittel zu missbrauchen? Wenigstens waren sie klug genug, sich reumütig zu geben, auch wenn Eden vermutete, dass ihre Scham nur so lange vorhielt, bis sie sich das nächste Mal gegenseitig erpressen würden.
    Für den nächsten Tag hatte sie ein Ticket nach Paris, überlegte jedoch ernsthaft, den Flug umzubuchen. Nicht
dass sie Vegas so reizvoll fand, aber sie wollte eigentlich nicht unbedingt nach Hause.
    Jordan müsste dieser Tage aus dem Krankenhaus entlassen werden, wie sie Noahs letztem Bericht entnahm. Sie wusste, dass es ihm sehr schlecht gegangen war, und wäre gern bei ihm gewesen, aber dort gehörte sie nicht hin. Jordan hatte eine andere Frau, die seine Hand hielt und ihm beistand. Da wollte er Eden gewiss nicht in der Nähe haben, die alles nur verkomplizieren würde.
    Nachdem sie Jordans Verlobte im Krankenhaus gesehen hatte, war sie in ihre Wohnung gefahren und hatte gepackt. Danach rief sie Noah auf dem Weg in sein Büro an und verlangte einen neuen Auftrag. Natürlich hatte er reichlich Fragen gestellt, doch sie weigerte sich, über etwas anderes als die Arbeit zu sprechen, und befahl ihm, sich ein für alle Mal aus ihrem Leben herauszuhalten.
    In Noahs Büro hatte sie sich die Einsatzunterlagen geschnappt und war dann wortlos gegangen. Er hatte versucht, mit ihr zu reden, doch sie ignorierte ihn. Irgendwann müsste sie ihm vergeben. Immerhin war er ihr bester – nein, falsch, ihr einziger – Freund. Fürs Erste aber brauchte sie Abstand und Zeit. Beides gewährten ihr die Aufträge.
    Nun war auch dieser erledigt, und obwohl sie nach Paris zurückfliegen und sich gleich in den nächsten Einsatz stürzen könnte, dachte Eden zum ersten Mal daran, sich Urlaub zu nehmen. Womit sich die Frage stellte, ob sie hierbleiben oder sich einen anderen Ort suchen sollte, um ihre Wunden zu lecken.
    Plötzlich bemerkte sie einen großen, massigen Sicherheitsmann, der sie misstrauisch beäugte. Da sie mitten in der Halle stand und ins Leere starrte, dachte er wahrscheinlich,
sie wäre entweder auf Drogen oder plante einen Casinoüberfall. Wer weiß?
    Mit so viel Begeisterung, wie ein zum Tode Verurteilter sie beim Anblick der Guillotine aufbringen würde, nahm sie einige Münzen aus ihrem Portemonnaie und steckte sie in den Automaten. Wenigstens hielt sie die stupide Tätigkeit beschäftigt. Was mochte Jordan jetzt machen? War er schon aus dem Krankenhaus? Vielleicht sogar bereits auf dem Weg zurück in die Staaten? Fragte er sich, was mit ihr passiert war, und betrachtete er alles als beendet, nachdem er die Wahrheit wusste?
    Sie hatte nie die Chance bekommen, sich für ihre Täuschung zu entschuldigen, aber sie war gewiss nicht so masochistisch, ihn zu kontaktieren. Alles war vorbei und erledigt. Er würde sein Leben weiterleben, sie das ihre.
    Als die Maschine gierig ihr letztes Kleingeld geschluckt hatte, stand Eden auf. Es war sinnlos, hierzubleiben und noch mehr Geld zu verlieren. Vielleicht sollte sie ein heißes Bad nehmen oder sich einen Eisbecher bestellen und einen Film gucken.
     
    Jordan saß auf einem Barhocker nahe dem Eingang. Er hatte sie gleich entdeckt, als sie in das überfüllte Casino kam. In ihrem schlichten hellgrünen Etuikleid sah sie wunderschön, aber viel zu schmal aus. Sie fiel auf wie ein Schwan inmitten eitler Pfauen. Zerbrechlich. Nie hätte er gedacht, dass er das Adjektiv einmal auf diese bezaubernde, mutige Frau anwenden würde, und es schmerzte ihn.
    Er hatte beobachtet, wie sie mitten im Casino stand und fast zehn Minuten lang ins Nichts blickte, tief in Gedanken versunken. Erst als ein Security-Mann stirnrunzelnd auf sie aufmerksam wurde, hatte sie sich eilig an eine
der Maschinen

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