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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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Zentrale das schönste von allen fand. Die Rundbogenfenster, die üppigen Grünpflanzen und asiatischen Kunstgegenstände verliehen allem etwas sehr stilvoll Dezentes.
    Eden klopfte, ehe sie die Bürotür öffnete.
    Noah saß wie üblich lässig in seinem Bürosessel und beobachtete die drei Monitore auf seinem riesigen Kirschholzschreibtisch. Oft scherzte Eden, dass er von hier aus die ganze Welt lenkte, wie es ihm gefiel. Und manchmal war sie nicht sicher, ob es nicht tatsächlich zutraf. Der Mann wusste bisweilen von Geschehnissen, bevor sie sich ereigneten, was bedeutete, dass er entweder hellsichtig sein oder mehr Einfluss haben musste, als irgendein einzelner Mensch haben sollte. Sie konnte dankbar sein, dass sie auf derselben Seite kämpften, denn Noah zum Gegner zu haben war nichts, was sie sich gern vorstellen wollte.
    »Süße, du siehst aus wie etwas, auf dem die ganze Nacht Katzen herumgekaut haben, bevor sie es morgens wieder ausspuckten.«
    Sie verdrehte die Augen und nahm elegant auf dem
Stuhl vor seinem Schreibtisch Platz. »Falls es dir noch niemand gesagt hat, Noah, dein großväterlicher Südstaatenakzent macht deine Beleidigungen um nichts weniger beißend.«
    Ein träges Lächeln umspielte seinen strengen Mund, und wieder einmal wunderte Eden sich, dass sie sich kein bisschen zu dem teuflisch gut aussehenden Mann hingezogen fühlte. Was eine weitere Bestätigung dafür war, dass derlei Gefühle in ihr vor langer Zeit abgetötet wurden.
    »Wann hast du das letzte Mal eine Nacht durchgeschlafen?«
    Ihre Schwäche zu leugnen war inzwischen zu einem Automatismus geworden. »Ich weiß nicht, worauf du hinauswillst.«
    Er musste gar keinen Muskel regen oder sie auch nur direkt ansehen, damit sie seine Anspannung spürte. Er wusste, dass sie log, und wenn ihr Boss eines nicht leiden konnte, dann waren es Lügen. Obwohl sie beide reichlich schwindelten und täuschten, wo es angebracht war, galt es zwischen ihnen als absolutes Tabu.
    Eden ließ sich weiter in den weichen Stuhl zurückfallen und seufzte leise. »Na schön. Ich hatte ein paar verstörende Träume. Du weißt, dass sie mich in dieser Jahreszeit immer heimsuchen. In einigen Tagen werden sie verschwunden sein, und alles ist wieder normal.«
    »Keine Albträume?«
    »Wie dir sehr wohl bekannt ist, habe ich keine Albträume.« Träume kamen im Schlaf; Albträume passierten, wenn jemand hellwach war, sodass derjenige sie in ihrer ganzen Schärfe erlebte.
    Er gönnte ihr einen Aufschub, indem er nickte und nicht weiter nachfragte. Warum sollte er auch, wusste doch niemand
besser als Noah, worum es in den Träumen ging und was sie ausgelöst hatte.
    »Bist du für dein Mittagessen morgen mit Georges bereit?«, fragte er.
    Eden bemerkte, dass er mit einem Stift spielte, und sie hatte das merkwürdige Gefühl, dass er nervös war. Lächerlich! Noah war kein bisschen menschlicher als sie, was derlei Empfindungen betraf.
    »Mehr als bereit. Ich hoffe bloß, dass er mich nicht wieder abwimmelt. Letzte Woche war ich schon sicher, dass er mich einladen würde, und dann zitierte ihn sein Vater zu einem Familientreffen. Hoffentlich war bei dem auch sein großer Bruder Marc dabei. Solange der Mistkerl mit Familienangelegenheiten beschäftigt ist, kann er wenigstens keine Kinder vergewaltigen.«
    Noahs Lippen wurden zu schmalen Linien. »Es ist über einen Monat her, seit Christina entführt wurde.«
    »Ja, und sie wäre längst sicher und heil wieder zu Hause, wo sie die Hilfe bekäme, die sie braucht, hätte ihr Vater nicht versucht, die Sache allein zu regeln. Dem Himmel sei Dank, dass ihre Mutter zu uns gekommen ist.«
    Noah schob seinen Sessel zurück, stand auf und streckte seinen langen Körper. Es war unmöglich zu sagen, wie lange er am Schreibtisch gesessen hatte. Bei zehn unterstellten Agenten sowie all den anderen Niederlassungen, die er steuerte, war es ein Wunder, wenn er überhaupt jemals aus dem Büro kam. Heute aber schien er aus irgendeinem Grund angespannter als gewöhnlich.
    »Ich hole sie zurück, Noah. Nach dem, was ihre Mutter mir erzählt hat, ist Christina eine Kämpferin. Sie wird alles tun, was sie muss, um zu überleben, bis ich an sie herankomme. Danach wird sie nicht mehr das unschuldige
Kind sein, das sie einmal war, aber sie wird leben und lernen, damit klarzukommen.«
    Während ihr Freund und Mentor im Büro auf und ab ging und seine steifen Muskeln streckte, konnte Eden nicht umhin, ihn zu bewundern. Auch wenn sie sich nicht

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