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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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zu ihm hingezogen fühlte, war sie doch immer noch Frau genug, um echte anatomische Perfektion schätzen zu können. Und Noah McCall war ein Prachtexemplar.
    Er war deutlich über eins neunzig, hatte die Schultern eines Oberliga-Footballspielers und schmale Hüften, um die ihn viele Frauen beneiden dürften, sowie lange, muskulöse Beine, die man mit Fug und Recht als Mordwaffen bezeichnen konnte. Eden musste es schließlich wissen. Er hatte sie hinreichend oft beim Training um sie geschlungen und versucht, ihr damit das Leben aus dem Leib zu pressen. Es gab insgesamt wenig an Noah, das nicht tödlich war. Und all diese Stahlmuskeln waren von schimmernd dunkler Haut umhüllt. In einem anderen Leben wäre Noah sicher ein Pirat gewesen: skrupellos, unbesiegbar und mörderisch. Eigentlich nicht viel anders als heute.
    »Wann genau triffst du Georges?«
    »Um eins. Ich hoffe, ihn dazu zu bringen, mir zumindest ein paar Adressen zu nennen, die wir überprüfen können. Bisher war er frustrierend verschlossen, aber wenn ich ihn bewegen kann, mit dem Reichtum seiner Familie zu protzen, gibt er mir vielleicht etwas, das wir gebrauchen können. Eigentlich wäre mir eine Einladung am liebsten. Ich muss ihn dazu kriegen, richtig anzubeißen, damit er mehr Konkretes rausrückt.«
    Wieder zeigte sich das träge Lächeln auf Noahs Gesicht. »Aber pass auf, dass er sich nicht zu heftig verbeißt.«
    Eden rümpfte die Nase bei dem Gedanken, dass Georges’
Mund sich an ihren Körper verirrte. »Glaub mir, der Mann wüsste gar nicht, wie seinen Zähnen geschieht.«
    Sie stand auf und bewegte ihren Kopf vor und zurück, um ihren steifen Nacken zu dehnen. Der schlechte Schlaf der vergangenen Nacht machte sie gereizt. »Falls du keine weiteren Weisheiten für mich auf Lager hast, würde ich gern nach Hause fahren und mich vor meinem morgigen Treffen ein wenig sammeln. Es wäre zwar nicht schlimm, wenn ich ein bisschen angegriffen aussehe, weil Georges mit Freuden den Beschützer mimt, aber ich will auch nicht wie ein Zombie daherkommen.«
    »Eigentlich hätte ich ein paar neue Fälle mit dir zu besprechen, aber ich muss erst noch ein bisschen recherchieren, bevor ich dich mit ins Boot hole.«
    Eden nickte, denn sie wusste, dass Noah sie einweihen würde, sobald er den Zeitpunkt für richtig hielt. Sie vertraute dem Mann ihr Leben an, folglich zweifelte sie selten an seinen Entscheidungen. Und sie hatte mehr als genug zu tun, um sich bis zum nächsten Auftrag zu beschäftigen.
    Erst als Eden ihm einen Luftkuss zugeworfen und das Büro verlassen hatte, ließ die Spannung in Noahs Körper etwas nach. Er hatte mit seiner Einschätzung richtig gelegen. Sie sah angegriffen und müde aus … oder zumindest so mitgenommen, wie es bei Eden möglich war. An einer solchen Schönheit wirkte selbst Erschöpfung noch reizvoll. Und sie hatte recht: Georges könnte auf diese Fragilität ansprechen.
    Fragil. Genau was sie nicht sein durfte. Christina Clement zu befreien, würde ihre volle Konzentration erfordern. Sie konnte sich keine Schwäche erlauben. Aber leider förderte gerade diese Jahreszeit immer wieder Edens verbliebene Schwachstellen zutage. Der Jahrestag ihres
schlimmsten Albtraums stand bevor, und er wurde von quälenden Träumen angekündigt.
    Falls das, was Noah vor Wochen schon in Gang gebracht hatte, tatsächlich geschehen sollte, würden die Träume umso wahrer.
    Er kehrte an seinen Schreibtisch zurück und tippte auf ein paar Tasten an seinem Rechner. Als das vertraute Bild auf dem Bildschirm erschien, starrte er die strengen, maskulinen Züge des Mannes an, der möglicherweise eine der mutigsten Frauen zerstören würde, die Noah je begegnet waren. Und sollte das passieren, wäre es Noahs Schuld. Nur sah er leider keine Alternative.
    Eden war jetzt achtundzwanzig. Vor sieben Jahren hatte sie eines der schrecklichsten Erlebnisse durchgemacht, die einem Menschen, Mann oder Frau, widerfahren konnten. Sie hatte gesiegt und war über sich hinausgewachsen. Selbst ihn hatte sie überrascht, und er war nicht leicht zu überraschen. Aber die Entscheidung, die er vor Jahren getroffen hatte, begann, an ihm zu nagen. Noah war sich sehr wohl seiner Neigung bewusst, Gott zu spielen im Leben anderer Menschen. Und er bereute selten etwas, denn er war wirklich gut darin.
    An ihrem letzten Geburtstag, sprich: dem Datum, das sie als ihren Geburtstag festgesetzt hatten, nämlich dem Tag, an dem sie als LCR-Agentin anfing, war ihm klar geworden, dass

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