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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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egal, wie abstoßend der Weg dahin sich gestaltete. Nicht, dass Georges unattraktiv war. Die meisten Frauen würden ihn ansehen und nur wahrnehmen, dass er wie ein männliches Model aussah. Mit seinem gewellten blonden Haar, den himmelblauen Augen und dem kantigen Kinn dürfte er der feuchte Traum manch einer Frau und vielleicht auch manch eines Mannes sein. Für Eden jedoch, die viel zu viel über ihn und die Geschäfte seiner Familie wusste, war er einfach nur Abschaum.
    »Du weißt, dass ich Jacques nicht so betrügen kann.«
    Georges nickte traurig und stieß sehr langsam den Atem aus.
    Es amüsierte sie immer wieder aufs Neue, wie richtig
böse Menschen auf die paar moralischen Gesetze pochten, die sie tatsächlich noch hochhielten. Die ganze Larue-Sippe hatte gemordet, vergewaltigt, entführt, Millionen gestohlen und was sonst nicht alles, aber sie alle achteten in bestimmten Dingen einen Moralkodex, gegen den niemand verstoßen durfte.
    Sein Vater Alfred war bekannt dafür, dass er seiner Frau seit vierzig Jahren die Treue hielt. Von diesem Ehrbegriff musste Georges einen Bruchteil geerbt haben. Denn sosehr er Claire auch begehrte, respektierte er ihre Zurückhaltung, weil sie ihren pflegebedürftigen Ehemann vorschob. Treue zum Ehegatten war etwas, das er über die Maßen schätzte. Ehe sie eine Zufallsbegegnung mit Georges arrangierte, hatte sie sich eingehend mit seiner Familie befasst, und sein Profil hatte dieses kleine Detail enthüllt, das Eden nun zu nutzen wusste.
    Eigentlich hatte sie es auf seinen Bruder Marc abgesehen, aber an den war unmöglich heranzukommen. Leider fühlte sich der Kotzbrocken Marc nur zu sehr jungen Mädchen – zwischen zehn und fünfzehn Jahren – hingezogen. Und Eden sah schon lange nicht mehr wie eine Fünfzehnjährige aus. Also blieb ihre einzige Option, den Kontakt zu seinem Bruder herzustellen und zu hoffen, dass sie bald eingeladen würde, mehr von der Familie kennenzulernen, insbesondere den pädophilen Spross.
    »Ah, dein Vater brauchte dich also. Und konntest du sein Problem zur Zufriedenheit lösen?«
    »Es ging um meine Nichte. Sie wird in ein paar Wochen achtzehn und besteht darauf, dann auszuziehen. Auf ihren Vater Marc hört sie nicht mehr, und meine Familie dachte, ich könnte sie vielleicht zur Vernunft bringen.«
    Eden weigerte sich, darüber nachzudenken, warum
Marcs Tochter sich nichts mehr von ihrem Vater sagen ließ. Marc Larue hatte fünf Kinder, drei davon Mädchen. Wahrscheinlich hatte er sie alle missbraucht. Obwohl es sie krank machte, war das nicht ihr Auftrag. Sollte Marc im Laufe der Rettungsaktion allerdings etwas zustoßen, etwas Tödliches womöglich, wäre es für niemanden ein Verlust.
    »Achtzehn. Was für ein herrliches Alter. Konntest du ihr helfen?«
    Zum allerersten Mal bemerkte sie, wie ein Anflug von Scham in seinem Blick aufflackerte. Also wusste er genau, was sein Bruder trieb, hieß es eventuell nicht gut, hatte sich aber auch nicht bemüht, ihn aufzuhalten. Vermutlich wusste die ganze Familie von Marcs perverser Neigung. Wie konnten sie nur alle stillschweigend seinem kranken Tun zusehen?
    »Ich habe versprochen, noch mal mit meinem Bruder zu reden, falls sie bereit ist, ein halbes Jahr länger bei der Familie zu wohnen.« Er lachte leise. »Die kleine Hexe hat natürlich eine größere Geburtstagsparty verlangt als die, die wir geplant hatten. Jetzt wird es ein Drei-Tage-Wochenende im Ferienhaus meines Bruders.«
    Eden merkte auf, obgleich ihr äußerlich nichts anzusehen war, als sie ein kleines, damenhaftes Kichern von sich gab. »Ach ja, man wird nur einmal achtzehn. Das wird bestimmt eine fantastische Party.« Den letzten Teil sprach sie ein bisschen wehmütig aus, und als sie sah, wie sich seine Augen verdunkelten, fürchtete Eden schon, sie hätte ihr Blatt überreizt.
    »Was hältst du davon, wenn du mit mir kommst, als mein Gast?«
    Ihre enorme Erleichterung wusste Eden geschickt zu
verbergen, lehnte sich ein wenig zurück und seufzte: »Ja, das würde ich zu gern, aber ich kann Jacques nicht so lange Zeit allein lassen.«
    »Hast du mir nicht letzte Woche, bevor ich wegmusste, erzählt, dass er dir gesagt hat, du solltest mal ein bisschen ausspannen, eine kurze Reise unternehmen, um dich von dem Pflegestress zu erholen?«
    Vor lauter Begeisterung kribbelten ihre Zehen. Er erinnerte sich also daran. Die Bemerkung hatte sie letzte Woche nebenher fallen lassen, um ihn zu ermuntern, sie mit auf eines der zahlreichen

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