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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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dem Haus, von dem sie vermutete, dass es nie von einer Larues-Tante bewohnt worden war. Sie trug einen langärmeligen schwarzen Rolli, schwarze Jeans und eine dunkle Strickmütze, unter der sie ihr helles Haar verbarg. In ihrer Gürteltasche steckten die paar Dinge, die sie in ihrer Branche brauchte, und unten im Hosenbein hatte sie ihre Lieblingswaffe versteckt. Sie hatte nicht vor, sich erwischen zu lassen, aber falls es geschah, wäre sie vorbereitet.
    Der Grund, weshalb Larues Männer bei ihrer Tarnadresse aufkreuzten und nach Jacques Marchand suchten, war ihr klar. Offenbar hatte Georges seinen Vater gebeten, ihm den Weg in ihr Bett zu ebnen, indem er die Konkurrenz beseitigte. Mit einer verheirateten Frau zu schlafen, empfand er als unanständig. Ihren Ehemann ermorden zu lassen, war jedoch kein Problem. Gott sei Dank hatten Noah und Eden diese Möglichkeit einkalkuliert, und Noah hatte LCR-Leute postiert, die Larues Killer abfingen.
Jetzt war es allerdings noch wichtiger, dass Eden schnell handelte.
    Ein Lichtstrahl traf Zentimeter vor ihren Füßen auf die Erde. Rasch ging Eden in die Hocke und krabbelte hinter einen großen Strauch. Verdammt, von den Scheinwerfern hatte sie nichts gewusst! Sie neigte das Gesicht zum Boden. Die Lichter könnten lediglich helle Haut einfangen. Als der Strahl fort war, rannte sie den Hügel hinauf wie ein Olympiasprinter.
    Oben rannte sie die letzten paar Schritte zum Haus und ging dann erneut in die Hocke, um sich umzusehen. Außer dem entfernten Schlagen der Wellen und gedämpfter Musik aus dem Haupthaus war nichts zu hören. Lautlos nahm sie ein schmales Messer aus der Seitentasche ihrer Jeans. Nur weil sie niemanden sah, musste es nicht bedeuten, dass das Haus nicht bewacht wurde. Sie hatte auf die harte Tour lernen müssen, dass es lebenswichtig war, stets auf alles gefasst zu sein.
    Halb geduckt bewegte sie sich schnellen Schrittes um das Haus. Ein kleines Licht schien aus einem Fenster im ersten Stock. Eden lächelte zufrieden, ihr Körper vibrierte vor Spannung. Das Fenster war einen Spalt weit offen. Falls sie keine Tür finden sollte, um ins Haus zu gelangen, wäre es ein guter Einstieg.
    Der Rest des Hauses lag still und dunkel vor ihr. Da der Mond von dichten Wolken bedeckt wurde, war es schwierig, etwas zu erkennen, aber ihre Taschenlampe zu benutzen kam nicht infrage.
    Sie wollte sich gerade auf Zehenspitzen stellen, um in eines der Erdgeschossfenster zu spähen, als die gesamte Front des Hauses von Licht geflutet wurde. Eden warf sich auf die Erde und hielt den Atem an. Im nächsten Moment
durchfuhr sie eisiger Zorn. Marc Larue kam aus dem Haus, ein grausames Grinsen auf seinem teuflisch attraktiven Gesicht. Er wirkte überaus zufrieden, und das konnte nur eines heißen: Jemand in dem Haus hatte seine perversen Bedürfnisse gestillt.
    Dass er es fertigbrachte, ein Kind brutal zu missbrauchen, während wenige Hundert Meter entfernt seine Tochter ihren Geburtstag feierte, war Eden unbegreiflich. Konnte der Dreckskerl seine widerlichen Triebe denn nie kontrollieren?
    Marc schwankte den Hügel hinunter zum Haupthaus, und Eden nutzte das Flutlicht, setzte über einen Busch und sprintete zur Hintertür. Verschlossen. Ein kurzer Blick auf das Schloss verriet ihr, dass sie es mit ihrem praktischen Werkzeug knacken könnte, was jedoch einige Minuten dauern würde. Zeit, die sie nicht hatte.
    Die Vordertür wollte sie lieber nicht riskieren, also ging sie ein paar Schritte zurück und warf ein Seil hinauf zum Balkongeländer. Ein Rucken bestätigte ihr, dass der Haken Halt gefunden hatte. Sie befestigte den Karabiner an ihrem Gürtel, hangelte sich an der Wand hinauf und schwang sich über das Geländer. Die Balkontür war ebenfalls verschlossen, und drinnen war nichts außer Dunkelheit auszumachen.
    Blieb nur noch das offene Fenster.
    Eden stieg über das Balkongeländer und von dort bis zum Mauervorsprung. Vorsichtig streckte sie ein Bein danach aus. In solchen Momenten machten sich die jahrelangen Ballettstunden und der Turnunterricht bezahlt. Sie federte ein paarmal mit dem Fuß, ob der Vorsprung hielt, und verschwendete keinen Gedanken daran, dass es von hier im freien Fall über fünf Meter hinab auf felsigen Boden
ginge. Die Mauerkante war mehr als zehn Zentimeter breit und schien sie zu tragen. Ihre linke Hand an die Wand gepresst und die rechte zur Balance ausgestreckt, arbeitete sie sich Zentimeter für Zentimeter über den Vorsprung. Auf halbem Weg zum offenen

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