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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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dem Boot die Mädchen an Bord zogen. Eden war kurz nach ihnen dort und sprang an Deck.
    Atemlos lag sie auf dem Rücken und hörte den Schusswechsel. Ein dumpfer Knall ertönte, und als sie zur Seite schaute, sah sie, dass auch Noah wieder im Boot war. Als er rief: »Los geht’s!«, schloss sie erleichtert die Augen.
    Ihr Herz pochte noch immer heftig, aber ihr Atem ging schon wieder leichter, und Eden setzte sich auf. Der Wind blies ihr Gischt ins Gesicht, während sie auf die wartende Jacht zupreschten. Ihre Brust wurde eng, als sie die beiden Mädchen sah, die, in mehrere Decken gehüllt, eng aneinandergedrückt auf der Bank saßen. Sie sahen furchtbar verängstigt und benommen aus, aber sie lebten. Jetzt konnte der Heilungsprozess beginnen.
    Eden fühlte eine Hand auf ihrer Schulter. Sie sah zu
Noah auf, der ihr grinsend einen Becher Kaffee reichte und ihr über das Motorenröhren hinweg zurief: »Bist du okay?«
    Nickend nahm Eden den dampfenden Becher entgegen und trank einen großen Schluck von dem gezuckerten Kaffee. Als sie beobachtete, wie die Küste am Horizont verschwand, wich ihre Erschöpfung großer Zufriedenheit. Ach, jetzt müsste man eine Fliege an der Wand im Larue-Herrenhaus sein!
    Verdammt, sie liebte ihren Job.

8
    Drei Tage später
     
    Noah blickte hinaus über die Stadt, die zu seiner Heimat geworden war. Er war schon so lange hier, dass es ihm bisweilen schwerfiel, sich an die winzige Gemeinde in Mississippi zu erinnern, in der er aufgewachsen war. Damals war er wilder als eine Raubkatze und gefährlicher als ein Kettenhund gewesen, zumindest wenn man dem Glauben schenken wollte, was sein Vater – der Teilzeitprediger und Vollzeitalkoholiker – an jenem Tag sagte, als sie Noah abführten. Die Jahre im Gefängnis hatten ihm einiges von seiner Wildheit und Gefährlichkeit ausgetrieben. Leider wurde er stattdessen zu einem kalten, unnahbaren Mistkerl.
    Jedenfalls würde Eden ihm genau das an den Kopf werfen, wenn sie entdeckte, dass er Jordan Montgomery gebeten hatte, für LCR an dem Larue-Fall mitzuarbeiten. Es war einiges nötig, wenn man Noah beeindrucken wollte. Die Leute, denen das gelungen war, konnte er an einer Hand abzählen. Eden dürfte wenig überraschen, dass sie zu ihnen gehörte; sehr wohl überraschen hingegen könnte sie, dass Jordan ebenfalls in den Kreis aufgenommen war. Der Mann hatte eine wahrlich eindrucksvolle Biografie vorzuweisen.
    Allein seine Tätigkeit für eine ultrageheime Regierungsstelle
war beachtlich. Immerhin wies der Laden eine Mitarbeiterfluktuation auf, die es mit jedem Fast-Food-Restaurant aufnehmen könnte, weil er berühmt dafür war, seine Agenten schlicht fallen zu lassen, sobald sie in Schwierigkeiten gerieten. Dass Jordan fünfzehn Jahre dort durchgehalten hatte, sagte eine Menge über ihn aus. Jordan Montgomery wusste sich in brenzligen Situationen selbst zu helfen. Solche Leute brauchte Noah bei LCR. Nun ja, andere heuerte er genau genommen gar nicht erst an.
    Eden hatte ihren Auftrag erledigt. Christina Clement und Amanda Blackburn waren wieder bei ihren Familien. Sie würden die Hilfe bekommen, die sie brauchten, um zu überleben und eines Tages ein normales Leben zu führen. Wieder ein LCR-Auftrag erledigt.
    Kurz nach Christinas Rückkehr zu ihrer Familie ereignete sich ein Unfall, der niemanden sonderlich verwunderte. Marc Larues Mercedes flog in die Luft … mit Marc darin. Er wurde geradewegs in den Höllenschlund katapultiert. Marc hatte ein neues Zuhause gefunden mit dem Teufel als seinem künftigen Gespielen – auf ewig.
    Hector Clement hatte den Mann sehr passend bestraft, der seine Tochter vergewaltigt und gequält hatte.
    Den Quellen zufolge sann Alfred Larue nun seinerseits auf Rache. Da weder Claire noch Jacques Marchand existierten, würde seine Suche nach ihnen ergebnislos verlaufen und seine Vergeltungspläne mithin im Sande. Alfred mochte Claire irgendwann mit LCR in Verbindung bringen, aber das spielte keine Rolle. LCR-Mitarbeiter genossen absolute Anonymität.
    Auf ein leises Summen hin wandte Noah sich um. Montgomery war auf dem Weg nach oben. Ihnen blieben noch ein paar Minuten zum Plaudern, bevor Eden kam.
Sie wusste nichts von Montgomerys Verpflichtung oder seiner Suche nach Devon. Vielmehr glaubte sie, heute zu einer Schlussbesprechung des Christina-Falls zu kommen und den nächsten Auftrag zu erhalten. Was auch stimmte, nur hatte sie keine Ahnung, dass sie mit einem Partner arbeiten würde.
    Noah fühlte ein kleines

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