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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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um auf Anhieb zu erkennen, dass Peter Lawson zur schlimmsten Sorte zählte.
    Innerhalb der letzten knapp zwei Wochen hatten Jordan und sie ihre Rollen als die Johnsons perfektioniert. Daher konnte Eden sich beruhigt zurücklehnen und beobachten. Maggie Johnson war ein bisschen schüchtern und überließ ihrem übertrieben beschützenden, dominanten Mann das Regeln von … nun ja, allem.
    Grundsätzlich behagte Eden eine solch unterwürfige Rolle nicht; dennoch stellte sie fest, dass sie es fast genoss, Maggie zu spielen, weil es ihr die Gelegenheit gab, Jordan zuzuschauen. Maggie sollte ihn anbeten und praktisch an seinen Lippen kleben. Das fiel Eden nicht schwer, und sie musste dabei nicht einmal das Gefühl haben, etwas von sich preiszugeben.
    »Nette Hütte, was, Babe?«
    Die letzten paar Tage hatten sie beide zwecks Vorbereitung auf ihre Rollen angefangen, wie Maggie und Barry miteinander zu reden. Was vorteilhaft war, denn so kam ihr seine schmierige Stimme, die sie anfangs sehr abstoßend gefunden hatte, inzwischen normal vor.
    »Oh, Barry«, hauchte sie mit ihrer atemlosen Kleinmädchenstimme, »das ist so schön! Und dieser Mr. Mahoney
sagt, hier gibt’s auch einen Pool. Glaubst du, ich kann nachher mal schwimmen gehen?«
    »Klar doch, Mäuschen.« Er wuschelte ihr durchs Haar, als wäre sie fünf. »Ich kann es gar nicht erwarten, dich in dem neuen Bikini zu sehen, den ich dir letzte Woche gekauft habe.«
    Eden biss die Zähne zusammen. Besagter Bikini war ihr von Anfang an ein Dorn im Auge gewesen. Jordan brachte ihn ihr ein paar Tage vor Antritt der Reise in ihre Wohnung und sagte, sie solle sich schon mal daran gewöhnen, ihn zu tragen. Ebenso gut hätte er ihr Zahnseide umbinden und zusammenknoten können. Das Ding bedeckte gerade mal ihre Brustwarzen und die Überreste ihres Schamhaars!
    Jedenfalls hatte dieser Bikini einen handfesten Krach ausgelöst. Jordan bestand darauf, dass Barry seine junge Frau als Trophäe vorführen wollte, worauf Eden mit dem Argument konterte, dass Barry eher der eifersüchtige Typ war, der es nicht leiden konnte, wenn andere Männer sein Weibchen begafften. Doch Jordan gab nicht nach und behauptete, er wüsste besser, wie ein Mann dachte. Dem konnte sie natürlich nichts entgegensetzen.
    Und sein Verhalten in den letzten zwei Wochen hatte deutlich gemacht, dass er in ihr nichts weiter als eine Kollegin sah. Also verfiel sie jetzt nicht auf den Gedanken, er könnte sich tatsächlich freuen, sie in dem stark textilreduzierten Bikini zu sehen. Was immer ihn an jenem Abend, als sie zusammen trainierten, überkommen hatte, es schien ihn nicht mehr zu plagen.
    Am Tag zuvor hatte Eden Stunden im Spa verbracht, um sich mit Heißwachs die Bikinizone enthaaren zu lassen: ein ungeheuer schmerzhaftes Unterfangen, von dem
sie schwor, es nie wieder über sich ergehen zu lassen. Schwer zu glauben, dass sich einige Frauen dieser Tortur freiwillig aussetzten.
    Ihr hingegen stand nun eine Tortur ganz anderer Art bevor, nämlich ihren Körper vor ihm zur Schau zu stellen. Nicht, dass Eden verklemmt wäre. Ihre Arbeit hatte in den letzten Jahren nach unterschiedlichen Graden von Nacktheit verlangt, sodass sie gelernt hatte, lüsterne Blicke zu ignorieren. Aber das hier war anders, wie sie höchst ungern zugab. Nackt vor einem Mann zu stehen, der ihr schlicht den Atem raubte, war nicht das Gleiche, wie sich vor einem zu entblößen, der ihr völlig gleichgültig war. Würde er sie attraktiv finden? Wie sie diese neue Unsicherheit hasste, die einzig Jordan in ihr weckte!
    Und noch eine andere Sorge nagte an ihr. Jordan hatte sie schon nackt gesehen. Zwar war sie damals jünger und auch rundlicher gewesen, aber was, wenn er sie wiedererkannte?
    Das verdammte Tattoo, das sie als eine Art Überlebenszeichen behalten hatte, könnte sich als fatal erweisen. Was, wenn er zwei und zwei zusammenzählte und das richtige Ergebnis herausbekam?
    Zwischen dem letzten und diesem Einsatz hatte Eden reichlich Zeit und eigenes Geld darauf verwandt, gefälschte Dokumente in Auftrag zu geben, die Devon Winters’ letzte Lebenswochen belegen sollten: Polizeiberichte, Zeugenaussagen, Zeitungsausschnitte und ein gerichtsmedizinisches Gutachten, die detailliert ausführten, wie sie gestorben war. Bei ihrer Rückkehr sollte alles fertig sein. Dann würde sie Jordan die Unterlagen übergeben.
    Allerdings freute Eden sich nicht mehr darauf, sie ihm zu überreichen und die Geschichte ein für alle Mal abgehakt
zu haben.

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