Rescue me - Niemand wird dich schützen
Mist!
Sie biss die Zähne zusammen. »Mein Trainingsraum ist hier.« Ihr war bewusst, dass sie buchstäblich stampfte vor Zorn, als sie vor ihm herging, aber das scherte sie nicht. Irgendwie musste sie ja die aufgestaute Energie loswerden. Und für gewöhnlich war ein Workout bis zur totalen Erschöpfung die Lösung.
Der Mann, der den Energiestau verursachte, folgte ihr ruhig und gelassen, während seine Erektion Teile ihres Körpers um sofortige Aufmerksamkeit flehen ließ.
Eden riss die Tür zum Trainingsraum weit auf, beachtete den Mann hinter sich nicht und marschierte geradewegs auf das Laufband zu. Sollte er sie doch für unhöflich halten. Sie stellte ihr übliches Anfangstempo ein und begann
zu joggen. Jordan hatte sich selbst eingeladen, mithin durfte er sich auch selbst ausdenken, was er tun wollte.
Es erforderte Jordans gesamte Willenskraft, sie nicht einfach zu packen und zu küssen. Wem wollte sie etwas vormachen? Die Frau war hingerissen von ihm. Zugegeben, er hatte sie mit seinem kleinen Striptease provoziert, aber wäre sie nicht interessiert, hätte sie ihn wohl kaum angestarrt, als wäre sie ein Zuckerjunkie und er eine Crème brûlée.
Zu beobachten, wie sie ihn betrachtete, gehörte zum Erregendsten, was er je erlebt hatte. Hätte er es nicht besser gewusst, würde er meinen, dass sie gänzlich unerfahren war. In ihrer Miene hatte er Staunen und Schüchternheit gesehen, und als praktisch ihr ganzer Oberkörper von Röte übergossen war, hatte er den Wunsch, sie nackt ausziehen und nachzusehen, wo sie sonst noch rot wurde.
Seine Erektion hatte sie erschreckt, und unweigerlich fragte er sich, warum. Sie konnte doch unmöglich annehmen, dass es wirkungslos blieb, wenn sie ihn mit ihren Augen geradezu verschlang. Und er pochte immer noch in hoffnungsvoller Erwartung … obgleich es aussichtslos war.
Ein Leben lang war Jordan pflichtbewusst und treu gewesen; und dennoch war er kurz davor, Samara zu vergessen. Er mochte eine Menge Schwächen und Fehler haben, aber Fremdgehen gehörte nicht dazu. Sein Verlangen nach Eden St. Claire war verrückt, also sollte er seine Gedanken lieber in die Richtung lenken, in die sie gehörten, bevor er noch gegen eine seiner goldenen Regeln verstieß.
Fest entschlossen, sich keinen unrealistischen Fantasien hinzugeben, blickte Jordan sich um und war beeindruckt, was Edens Trainingsraum alles an Geräten zu bieten hatte.
Zu Hause besaß er selbst einen, doch meistens benutzte er einfache Hanteln für sein Hebetraining. Eden hingegen musste Tausende für ihr hochmodernes Equipment ausgegeben haben. Und ihr schmaler Körper auf dem Laufband sagte ihm, dass sie es nicht bloß zum Vorzeigen hatte. Nein, sie war hervorragend in Form.
Doch er wollte sich nicht auf die schwitzende, leicht keuchende und viel zu verlockende Eden konzentrieren. Deshalb setzte er sich auf eine Bank, stellte sein übliches Gewicht ein und begann mit den Hebeübungen. Allerdings gab es keine Möglichkeit, sie nicht zu sehen, es sei denn, er schloss die Augen. Er nahm sich fest vor, sie nicht zu berühren, und redete sich ein, dass es noch keine Untreue war, einen wunderschönen Körper in Spitzenform zu bewundern, der sich mit geschmeidiger Grazie bewegte. Seine Erektion minderte es nicht unbedingt.
Eden war schmal gebaut, ohne dünn zu sein. Ihre schwarze Leggins und das Trägertop schmiegten sich an die Kurven und Rundungen ihres Körpers.
Das weißblonde Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden, was einem Kleinmädchen-Look ähnelte, der nicht so recht zu ihrem üblichen Auftreten passen wollte. Das Deckenlicht brachte den zarten Schweißfilm auf ihrer cremefarbenen Haut zum Glänzen. Beim Laufen spannten sich ihre Armmuskeln an. Wahrscheinlich wollte sie hinterher an die Gewichte. Jordan zwang sich, den Blick von ihr abzuwenden und sich wieder dem Training zu widmen.
Eden fühlte, wie ihr Körper leicht erschlaffte, als er endlich aufhörte, sie zu beobachten. Noch nie hatte sie beim Laufen einen Orgasmus bekommen, aber heute war sie dicht davor gewesen. Was idiotisch war, denn sie hatte bei
keinem Mann mehr einen Orgasmus erlebt, seit … Nein, nicht daran denken. Bitte, denk nicht daran!
Ein kurzer Blick auf ihren Monitor hätte ihr fast ein wütendes Fauchen entlockt. Drei Meilen … bei acht Minuten pro Meile! Es war jämmerlich und doch das Beste, was sie zustande brachte, solange diese verführerischen braunen Augen jeden Millimeter von ihr begutachteten. Morgen würde
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