Rescue me - Niemand wird dich schützen
angefunkelt, doch sie wusste, was von ihr erwartet wurde, und so kicherte sie stattdessen. »Ach, Barry, und wenn schon? Dann küsst du ihn, und alles ist wieder gut.«
Er grinste wie ein hungriger Wolf, als er die Sandalen abstreifte und seinen Bademantel fallen ließ. Eden musste ein echtes Kichern unterdrücken, sobald sie seine alberne Badehose sah. Die hatte sie ihm gekauft, nachdem sie ihm versichert hatte, dass jemand mit Barrys aufgeblasenem Ego naturgemäß einen furchtbaren Geschmack haben musste. Jordan weigerte sich, geblümte Hemden und glitzernde Ringe und Ketten zu tragen, stimmte aber – wenn auch widerwillig – ihrer Badehosenwahl zu.
Das leuchtende Gelb mit den orangefarbenen Streifen wäre schon schlimm genug gewesen, aber der große Pfau mitten auf dem Schritt provozierte eine Vielzahl brüllend komischer Assoziation, was seine Männlichkeit betraf. Das farblich dazu passende T-Shirt, das sie ihm gekauft hatte, löste ebenfalls heftiges Stirnrunzeln aus, doch sie erinnerte ihn, dass er es tragen musste, wenn seine Rolle glaubhaft bleiben sollte, und dem konnte er nicht widersprechen.
Ihr Lachen erstarb, als sie sah, dass er vorhatte, zu ihr in den Pool zu kommen. Die vergangenen Tage waren relativ ruhig verlaufen … keine elektrisierenden Berührungen oder Blicke mehr. Und sie hatten eine Glanzleistung als Barry- und Maggie-Darsteller abgeliefert.
Der beschämende Albtraum in der ersten Nacht war eine Ausnahme gewesen, seitdem war nichts mehr in der Art geschehen. Nicht einmal Nacht für Nacht neben ihm im Bett schlafen zu müssen, bereitete ihr mehr Probleme. Ja, sie hatte ihre dummen, unerwünschten sinnlichen Gedanken erfolgreich verdrängt.
Aus irgendeinem Grund – wahrscheinlich meldete sich ihr alarmierter Selbsterhaltungstrieb – wusste Eden, dass sich das bald ändern würde.
Sie spürte eher als dass sie es sah, wie Jordan ins Wasser glitt und auf sie zu geschwommen kam. Auf der Luftmatratze mitten in dem großen Becken fühlte sie sich im Nachteil. Könnte es an dem la chhaften Bikini liegen, den sie tragen musste, weil Jordan darauf bestanden hatte?
»Amüsierst du dich?« Wo war Barrys näselnde, kumpelhafte Stimme geblieben? Das hier war Jordans tiefes, sexy Timbre, das ihr Schauer über den Rücken jagte. Obwohl sie in der prallen Sonne lag, bekam sie eine Gänsehaut.
Eine raue und zugleich zärtliche Hand strich ihr über den Unterarm. »Ist dir kalt?«
Eden wusste, dass niemand sie hören konnte. Sie waren von Wasser umgeben. Aber mit Sicherheit wurden sie beobachtet. Es wäre zu riskant, ihn zu ignorieren oder gar anzufahren. Noch viel größer allerdings war das Risiko, dass sie tat, wonach sie sich sehnte: sich umdrehen, die Arme und Beine um ihn schlingen und ihm den leidenschaftlichen, überwältigenden Kuss geben, von dem sie seit Tagen träumte.
»Hey, alles okay?« Jordans besorgter Tonfall sagte ihr, dass sie sich nicht normal benahm.
Eden zwang sich in ihre Rolle zurück, wandte ihm den Kopf zu und sagte strahlend: »Mir geht’s bestens. Ich war nur gerade eingedöst und habe dich gar nicht gehört.«
Er sah sie prüfend an, und fast wartete sie darauf, dass er ihr widersprach. Stattdessen schenkte er ihr ein sanftes Lächeln und küsste sie auf die Wange. Oh, verdammt! Ihre Erotiksensoren schlugen sogleich an.
Mühsam unterdrückte sie ein Erschauern, glitt von der Luftmatratze und hoffte, er würde den Wink verstehen und sie entkommen lassen. Vergebens. Seine Hand packte sie, als sie wegschwimmen wollte, und zog sie zu ihm
heran, sodass sie im nächsten Moment an ihn gepresst war.
»Was machst du denn?«, zischte sie und schaffte es, ihm anhimmelnd zuzulächeln und dabei gleichzeitig ihren Unmut zu bekunden.
Er raunte ihr zu: »Lawson steht am Fenster und sieht uns zu. Vermutlich würde er sich wundern, wenn ich meine umwerfende Frau nicht anfasse.«
Eden schloss die Augen und hoffte, dass es zumindest für Lawson nach Verzückung aussah. Unterdessen empfand sie echte Pein, weil sie nicht ausleben konnte, was sie so sehr wollte. Bei dem Gedanken hielt sie inne. Warum sollte sie nicht? Lawson erwartete, dass sie sich wie die dümmlichen Turteltäubchen benahmen? Dann gönnte sie ihm eben die Show und nahm sich selbst, was sie wollte.
Sie beglückwünschte sich zu ihrer großartigen Idee, entspannte sich in Jordans Armen und stöhnte wonnig, als sie sich an ihm rieb. Er fühlte sich so unglaublich gut an.
Warmes Wasser streichelte sie einem
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