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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Schach zu halten, und ich habe gelernt, dass der Mann, den ich liebe, bereit ist, für mich gegen Dämonen zu kämpfen. Du hast mich.« Sie schenkte ihm ein sinnliches Lächeln und ließ ihre Hand zwischen ihrer beider Körper gleiten, um seine Erektion zu umfassen. »Und du kannst mich jederzeit haben.«
    »Gott, ich liebe dich«, stöhnte er. Gleich darauf lag sie in seinen Armen, an seiner Brust, und er öffnete ein Höllentor. »Zuerst statten wir Ares einen kleinen Besuch ab, um schön heiß zu duschen, und neue Klamotten brauchen wir auch. Dann bringe ich dich zum luxuriösesten Hotel der Bahamas.«
    »Das klingt dekadent.« So erschöpft sie auch war, konnte sie sich all die Arten vorstellen, auf die sie einander Lust bereiten würden. An beiden Orten.
    Er zog sie eng an sich. »Das ist erst der Anfang, und ich kann kaum erwarten, dass es losgeht.«
    So wenig wie sie.

43
    Reaver hielt sich gar nicht erst damit auf, um Erlaubnis zu bitten, die Halle der Erzengel zu betreten. Er marschierte auf seine unnachahmliche Weise hinein, die deutlich zu verstehen gab, dass ihm solche Feinheiten scheißegal waren, und trug die dazu passende arrogante Miene zur Schau.
    Vielleicht hatte er zu irgendeinem Zeitpunkt seines Lebens einmal Ehrfurcht vor diesen riesigen goldenen Säulen empfunden, die sich in den endlosen azurblauen Himmel erhoben, und vor den kristallklaren Flüssen, die sich durch üppiges Grasland wanden, das kein Ende zu nehmen schien. Doch jetzt nicht mehr.
    Jetzt wollte er einfach nur Antworten.
    Ein Engel, der in ein scheußliches, blutrotes, mittelalterliches Gewand gekleidet war, erschien aus dem Nichts und verstellte Reaver den Weg. »Wer bist du und warum bist du hier?«
    »Ich bin Reaver. Ich muss einen Erzengel sprechen.«
    Der Mann lächelte. »Dann halte dich mit deiner Bitte an den üblichen Dienstweg.
    »Es ist keine Bitte und ich kann auch nicht Jahre darauf warten.«
    Der blutrote Engel kniff die Augen zusammen. »Entferne dich –«
    »Halt ein.« Ein großer schwarzhaariger Mann materialisierte sich, als ob er gerade auf die Enterprise gebeamt worden wäre, und um ihn herum stoben goldene und silberne Funken. Sein Gewand im griechischen Stil wurde an der Taille mit einer einfachen braunen Kordel zusammengehalten, und seine Lederstiefel waren auch nicht gerade Prachtexemplare; dennoch strahlte dieser Engel Macht und Rang aus. Vermutlich beneidete ihn so ziemlich jeder, mit dem er jemals zusammentraf, um seine rabenschwarzen, mit Gold durchwobenen Schwingen.
    Reaver eingeschlossen.
    Der Neuankömmling, definitiv ein Erzengel, winkte nur einmal kurz, und der Engel in dem blutroten Fummel blitzte sich beleidigt von dannen.
    »Sieh mal einer an«, sagte der Erzengel. »Reaver. Wie ich sehe, hältst du immer noch nicht allzu viel davon, Regeln zu befolgen.«
    »Nachdem du so viel über mich zu wissen scheinst, wie wäre es, wenn du mich mal über dich aufklärst?«
    Das Lächeln des Mannes war eiskalt. »Ich bin Raphael. Und, wieso bist du hier?«
    Er kam gleich zur Sache. Gut, denn Reaver war nicht in der Stimmung, lange um den heißen Brei herumzureden. »Ich will wissen, warum man mir die Erinnerung genommen hat.«
    »Das glaube ich gerne.«
    Na schön. »Ich weiß, wer ich bin«, brachte Reaver durch zusammengepresste Zähne heraus. »Ich weiß, dass mein ursprünglicher Name Yenrieth lautet, also könnt ihr mir auch gleich mein Gedächtnis zurückgeben.«
    Raphael fiel das eisige Lächeln aus dem Gesicht. »Das ist … unerwartet.« Er fuhr herum, nur um einen weiten Kreis abzuschreiten, ehe er wieder vor Reaver anhielt. »Aber es macht keinen Unterschied. Du bekommst deine Erinnerungen nicht zurück.«
    »Verdammt –«
    Reaver konnte seinen Satz nicht beenden. Ihn erfasste ein Schmerz, als ob eine Million Blitze auf einmal in ihn gefahren wären, sodass er auf dem Boden zusammenbrach, blind und stöhnend wie ein unerfahrener Soldat, der zum ersten Mal verwundet wird. Als er wieder sehen konnte – dem Gefühl nach ein Jahr später –, blickte Raphael mit Augen auf ihn hinab, die wie Messerklingen blitzten.
    »So sprichst du nicht mit mir, genauso wenig, wie du meine Entscheidungen in Zweifel ziehst.«
    Wie durch ein Wunder gelang es Reaver, nicht zu stöhnen, als er sich mühsam auf die Füße rappelte. »Dann bleibt es also bei der Amnesie.« Sein Kopf pochte, als ob man ihm mit seinem eigenen Heiligenschein eins übergezogen hätte. »Vielleicht kannst du mir dann wenigstens verraten,

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